Hamburg. Die Leserinnen und Leser von „Falstaff“ haben über ihre Favoriten abgestimmt. Die Gewinner aus Sasel backen nur auf Bestellung.

Der Gang zum Bäcker gehört für viele mehrmals in der Woche zum Alltag. Bäckereien gibt es in Hamburg insbesondere in den dicht besiedelten Stadtteilen fast an jeder Ecke. Aber welche sind die besten? Das Gourmet-Magazin Falstaff, das regelmäßig Rankings veröffentlicht, hat seine Leserinnen und Leser nach ihren Favoriten in der Stadt gefragt.

Falstaff wollte von der Leserschaft wissen, wo man das beste Brot und die leckersten süßesten Teilchen findet. Dabei sei es nach Angaben des Magazins nicht nur auf ein breites Sortiment in der Lieblingsbäckerei angekommen, sondern auch auf „die Verwendung hochwertiger Zutaten, handwerkliche Tradition und Innovationsfreude“.

Bäckerei-Ranking: Die Saselbäcker schaffen es wieder auf Platz eins

In Hamburg gibt es für die Teilnehmer des Bäcker-Rankings – deutschlandweit haben 35.000 Personen teilgenommen – offenbar einen klaren Sieger: Wie bereits im Ranking des vergangenen Jahres schafften es die „Brotkumpels – die Saselbäcker“ auf den ersten Platz. 41 Prozent der Abstimmungsteilnehmer wählten die Backstube auf Platz eins.

Hinter der Marke steckt das Paar Lutz Geißler – Deutschlands erfolgreichster Brot-Blogger, Backbuch-Autor und Veranstalter vieler Backkurse – und Bäckermeisterin Christina Weiß. Um ihrer Leidenschaft nachgehen zu können, haben die beiden ihre eigentlichen Berufe an den Nagel gehängt – offenbar eine gute Entscheidung.

Das Besondere: Die Brotkumpels haben ihr Wohnzimmer zur Backstube gemacht und arbeiten von hier ausschließlich auf Bestellung, um Abfälle zu vermeiden. Konkret heißt das: Das Paar backt an bestimmten Backtagen, die auf der Homepage bekannt gegeben werden, und zwar in der Regel nur so viele Brote, wie bestellt wurden. Wer ein Brot bestellen möchte, muss sich zunächst über die Homepage registrieren.

Brotkumpels in Hamburg-Sasel: Hier ist die Backstube im Wohnzimmer

Für die Abholung der Brote, die ausschließlich aus Mehl, Salz und Wasser gebacken werden und – je nach Sorte – Sauerteig, Hefe, Butter, Rosinen oder Schokostücke enthalten, kommen die Kunden in den kleinen Laden, den Lutz Geißler und Christina Weiß im früheren Hauswirtschaftsraum eingerichtet haben.

Die Brotkumpels, auf der Heide 22a; das bestellte Brot kann am jeweiligen Backtag zu folgenden Zeiten abgeholt werden: montags bis sonnabends 17 bis 19 Uhr, sonntags 8 bis Uhr.

Platz zwei – Sören Korte Brotmanufaktur: Sein Erfolgsrezept: Korte verwendet zwei Sauerteige. Den einen setzt er mit Rotwein an, weil die Fruchtsäure die natürlichen Hefen stärker gären lasse. Das Rezept für den zweiten ist 125 Jahre alt. Er hat es aus der Düsseldorfer Bäckerei mitgenommen, in der er nach seiner Ausbildung gearbeitet hat. In Hamburg hat Sören Korte drei Standorte. Abgestimmt haben die Leserinnen und Leser für den Standort an der Weidenallee.

Sören Korte Brotmanufaktur: Weidenallee 61, Eimsbüttel, Öffnungszeiten montags bis freitags 11 bis 18.30 Uhr, sonnabends 9 bis 17 Uhr.

Platz drei – Schmidt und Schmidtchen: Im Falstaff-Ranking ist konkret der Standort in der Speicherstadt genannt. Zahlreiche weitere Schmidtchen-Cafés gibt es in der ganzen Stadt, unter anderem im Altonaer Museum und im Jenisch Haus.

In der Speicherstadt locken vor allem die ausgezeichneten Torten und Kuchen sowie ein ausgewähltes Brot- und Brötchensortiment aus der hauseigenen Konditorei und Bäckerei Kunden an.

Was Schmidt und Schmidtchen noch ausmacht: Sie arbeiten und backen mit regionalen und saisonalen Zutaten und verzichten auf jegliche Backmischungen und Emulgatoren. Und: Der hauseigene Bäckermeister ist Norddeutschlands erster geprüfter Brot-Sommelier.

Schmidt und Schmidtchen: Poggenmühle 3, dienstags bis sonnabends 10 bis 17 Uhr, sonntags 12 bis 17 Uhr

Die Liste in der Übersicht

  1. Brotkumpels – Die Saselbäcker
  2. Sören Korte Brotmanufaktur
  3. Schmidt und Schmidtchen
  4. Café Luise
  5. Bread
  6. Café Reinhardt
  7. Bäckerei Konditorei Pritsch
  8. Bäckerei Wiedenroth
  9. Springer Bio-Backwerk
  10. Café Stenzel
Das Café Luise gibt es in Hamburg an mehreren Standorten, hier die Filiale an der Alsterdorfer Straße.
Das Café Luise gibt es in Hamburg an mehreren Standorten, hier die Filiale an der Alsterdorfer Straße. © Andreas Laible / FUNKE Foto Services | Andreas Laible

Platz vier – Café Luise: Von der kleinen Bäckerei gibt es gleich mehrere Standorte in Hamburg – unter anderem am Erdkampsweg 12 und am Kleekamp 5 in Fuhlsbüttel sowie an der Alsterdorfer Straße 59 in Winterhude. Inhaber Heiko Fehrs führt das Café Luise seit 2008. Auf, wie er sagt, Hamburgs zweitkleinster Produktionsfläche backen er und seine Kollegen „wie vor 60 Jahren“, im Steinofen. Alles wird von Hand gemacht.

Café Luise: Öffnungszeiten etwa in Winterhude: montags bis freitags 6.30 bis 18.30 Uhr, sonnabends und sonntags 7 bis 16 Uhr

Christian Aeby bietet bei Bread am Eppendorfer Weg nur eine Sorte Brot an.
Christian Aeby bietet bei Bread am Eppendorfer Weg nur eine Sorte Brot an. © Andreas Laible / FUNKE Foto Services | Andreas Laible

Platz fünf – Bread: Der Laden ist stadtbekannt und doch leicht zu übersehen. Das liegt zum einen daran, dass er winzig und dunkel ist, und zum anderen, dass kein großer Schriftzug auf das Geschäft hinweist.

Geführt wird „Bread“ von dem Schweizer Christian Aeby. Auf vier Quadratmetern verkauft er hinter einem Apothekentresen nur eine Sorte Brot: Schweizer Sauerteigbrot in dick und in dünn und in unterschiedlicher Größe. Und darauf schwören längst nicht nur Hamburger, die direkt in der Nachbarschaft wohnen. Wichtig: Wenn schon vor Ladenschluss alles verkauft ist, schließt Bread früher.

Bread: Eppendorfer Weg 189, dienstags bis sonnabends 10 bis 18 Uhr

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Platz sechs – Café Reinhardt: Bewertet wurde der Standort an der Rolfinckstraße 8–10 in Wellingsbüttel, der 2018 eröffnete. Das Besondere: Hier können die Gäste ganztägig frühstücken und kleine, frisch zubereitete Gerichte genießen. Weitere Filialien gibt es an der Poppenbüttler Hauptstraße 37 und im Alstertal-Einkaufszentrum (AEZ).

Das Café Reinhardt hat eine lange Geschichte. Gegründet wurde es 1883 von August Reinhardt, schließlich wurde es von dessen Kindern und Kindeskindern übernommen. Heute besteht das Team aus rund 100 Mitarbeitern, die in der Produktion, im Verkauf und im Service an 365 Tagen für ihre Kunden da sind.

Café Reinhardt: Rolfinckstraße 8–10, montags bis sonnabends 6 bis 18 Uhr, sonn- und feiertags 8 bis 18 Uhr

Bäckerei Hamburg – das sind die Plätze sieben bis zehn des Rankings

Bäckerei Konditorei Pritsch: Auch hier steht die Tradition im Fokus. „Aus besten Zutaten nach den bewährten Regeln der Handwerkskunst die besten Produkte zu backen war schon der Anspruch meines Vaters, als er 1948 seine Bäckerei und Konditorei in der Papenhuder Straße auf der Uhlenhorst eröffnete“, sagt Kurt Pritsch junior, der heute das Unternehmen leitet.

Gestimmt haben die Falstaff-Leser für die Konditorei in der Papenhuder Str. 39 (Uhlenhorst). Weitere Standorte gibt es in der Beethovenstr. 20 (ebenfalls Uhlenhorst) und in der Arndtstr. 9 (Barmbek-Süd).

Bäckerei Konditorei Pritsch: Papenhuder Str. 39, Uhlenhorst, montags bis freitags 6.30 bis 18.30 Uhr, sonnabends 7 bis 17 Uhr, sonntags 7 –bis 17 Uhr

Bäckerei Wiedenroth: In der Ottensener Bäckerei wird ebenfalls traditionell und mit ausgewählten Zutaten gearbeitet. Weil das vielen schmeckt, gilt es vor allem am Sonntagmorgen, Geduld mitzubringen. Im Sortiment sind nahezu alle Klassiker von der Schrippe über das Kürbiskern-Brötchen bis hin zur Engerdiner-Nussschnitte und diversen Brotsorten.

Bäckerei Wiedenroth: Daimlerstraße 2, Ottensen, montags bis freitags 6.30 Uhr bis 18 Uhr, sonnabends 6.30 bis 13 Uhr, sonntags 8 bis 15 Uhr

Springer Bio-Backwerk: Gestimmt haben die Leserinnen und Leser konkret für die Filiale am Grindelhof 7 in Rotherbaum. Es gibt zahlreiche weitere Filialen in der Stadt, etwa im Quarree Wandsbek oder am Eppendorfer Baum.

Auch Springer Bio-Backwerk hat eine lange Tradition: Seit mehr als 100 Jahren gibt es den Bäckereibetrieb, der heute in fünfter Generation geführt wird. Die traditionelle Backkultur wurde dabei nach eigenen Angaben stets weiterentwickelt, um zeitgemäß beste Brote, Brötchen und Gebäckspezialitäten anzubieten.

Springer Bio-Backwerk: Grindelhof 7, montags bis freitags 8 bis 18 Uhr, sonnabends 8 bis 14 Uhr

Café Stenzel: Mit handgefertigten Pralinen, selbst hergestellten Petits Fours und dreifach gefüllten Berlinern konnte das Kultcafé seine Kundinnen und Kunden überzeugen. Seit rund 50 Jahren hat es seinen Sitz am Schulterblatt.

Café Stenzel: Schulterblatt 61, montags bis sonnabends 7 bis 20 Uhr, sonntags 8 bis 20 Uhr