Hamburg. Das Gourmetmagazin „Falstaff“ hat sich durch die ganze Stadt getestet: Wo es den besten Kaffee und leckeres Frühstück gibt.
Espresso, Cappuccino, Flat White, oder der gute alte Filterkaffee: An jeder Ecke in Hamburg sind mittlerweile nette Cafés zu entdecken, die mit Kaffeespezialitäten, Frühstück, Kuchen, Snacks und auch warmer Küche locken. Doch bei welchem Café in Hamburg lohnt sich ein Besuch wirklich noch?
Das Genuss- und Gourmetmagazin „Falstaff“ hat sich durchgetestet und die zehn besten Hamburger Adressen für einen guten Kaffee gekürt. Bewertet wurden die Lokalitäten in den Kategorien Kaffee, Essen, Ambiente und Service.
Café in Hamburg: Rösterei Elbgold belegt Platz eins im Ranking
Den ersten Platz des Rankings belegt mit 90 von 100 möglichen Punkten, für viele Hamburger wohl wenig überraschend, die Kaffeerösterei Elbgold. Mit ihren Filialen in der Schanze, Winterhude, Eppendorf, in der City und im Alsterhaus ist die Rösterei gut erreichbar und teilweise sogar über die Stadtgrenzen hinweg bekannt.
Denn: Der hanseatische Kaffee, der im „Falstaff“-Ranking sehr gute 39 von 40 Punkten erreicht, wird auch über einen Onlineshop vertrieben. Im Elbgold werden die verschiedenen Kaffeebohnen laut „Falstaff“ „fairtrade und nachhaltig“ aus Äthiopien, Guatemala und Co. bezogen.
Die Bohnen werden dann per Hand im Elbgold geröstet und verleihen dem Kaffee damit ein besonders intensives Aroma. Neben den Kaffeespezialitäten hebt das Gourmetmagazin auch die Franzbrötchen hervor – genau wie die Rösterei selbst ein echter Hamburger Klassiker.
Elbgold, Lagerstraße 34C, Montag bis Freitag 7-19 Uhr, Sonnabend 9-19 Uhr, Sonntag 10-19 Uhr, www.elbgoldshop.com
Café Paris in der Hamburger Innenstadt setzt auf französische Küche
Über einen zweiten Platz im Ranking darf sich das Café Paris an der Rathausstraße freuen. Das Café im Jugendstildekor sahnt 87 von möglichen 100 Punkten ab und liegt damit nur knapp hinter Elbgold. Die gehobene Lokalität in Bestlage mitten in der Hamburger Innenstadt bietet auf zwei Etagen französische Küche an.
„Von Tatar über Austern bis hin zu hausgemachten Macarons am Mittag oder am Abend – gibt es darüber hinaus eine große Frühstückskarte“, schwärmen die Tester. Natürlich dürfen auch die typisch französischen Weinbergschnecken nicht auf der kleinen Speisekarte fehlen.
Und auch der Kaffee kann sich mit einer Bewertung von 36/40 Punkten sehen – beziehungsweise schmecken – lassen. Ein weiteres Highlight: Sowohl Frühstücksgenießer als auch Nachtschwärmer können hier einkehren. Das Café Paris hat jeden Tag bis Mitternacht geöffnet.
Café Paris, Rathausstraße 4, Montag bis Sonnabend 9-24 Uhr, Sonntag 9.30-24 Uhr, www.cafeparis.net
Café Reinhardt gibt es schon seit über 100 Jahren in Hamburg
„Nicht nur Café, sondern auch Bäckerei und Konditorei“ – so beschreibt „Falstaff“ das Café Reinhardt in Hamburg-Poppenbüttel. Schon seit 1883 ist das Reinhardt im Alstertal ansässig und damit ein echtes Hamburger Urgestein. Mittlerweile gibt es auch Filialen in Wellingsbüttel und im Alstertal-Einkaufszentrum.
Im Ranking erreicht das Café mit dem „schönen Innenbereich, offenen Kamin und großer Terrasse“ genau wie das Café Paris 87 von 100 Punkten. In der Kategorie „Essen“ gibt es einen Punkt mehr als beim Konkurrenten, dafür kommt der Service nur auf 7 von 10 Punkten. Besonders die frischen Kuchen und selbst gemachten Franzbrötchen hebt „Falstaff“ in der Bewertung hervor.
Neben einem ganztägigen Frühstücksangebot überzeugt das Reinhardt aber auch mit einer kleinen Auswahl an herzhaften Snacks – wie dem Ziegenkäse-Firelle-Brot oder einem Mozzarella-Panino.
Café Reinhardt, Poppenbüttler Hauptstraße 37, Montag bis Freitag 6-18 Uhr, www.cafe-reinhardt.de
In Hamburg-Ottensen werden hausgemachte Torten serviert
Schon wieder Gleichstand! Auch das Liebes Bisschen – Café und Tortenmanufaktur in einem – erreicht beim Ranking 87 Punkte. In Hamburg-Ottensen werden laut Gourmetmagazin „leckere Frühstücksplatten mit Produkten in Bio-Qualität und zahlreiche Tortenvariationen, Kuchen und Cupcakes“ serviert – darunter auch vegane Varianten.
Für diese Vielfalt vergibt „Falstaff“ in der Kategorie Essen gute 27 von 30 Punkten. Und auch in den Kategorien Kaffee (36/40 Punkten) und Ambiente (17/20) kann das kleine Café mit seinen Konkurrenten mithalten.
Liebes Bisschen, Spritzenplatz 5, Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr, www.liebes-bisschen.de
Café „Mit Herz und Zucker“ überzeugt mit gutem Kaffee und Pancakes
Weitere 87 Punkte verteilt das Gourmetmagazin an das Café Mit Herz und Zucker, das sein Zuhause an der Lübecker Straße hat. Obwohl es draußen durch die angrenzende Hauptstraße auch mal etwas lauter werden kann, streicht das Frühstückscafé wegen der gemütlichen Atmosphäre im Inneren 17 von 20 Punkten in der Kategorie Ambiente ein.
Besonders heben die „Falstaff“-Tester die Pancakes hervor, „die mit hausgemachtem Apfel-Zimt-Kompott, Vanillequark, Früchten, gerösteten Pekannüssen und Ahornsirup getoppt sind“. Damit erreicht der Laden in Hohenfelde in der Kategorie Essen 26 von 30 Punkten.
Und auch wer erst am Nachmittag kommt, wird fündig: Das kleine Café bietet hausgemachten Kuchen und – laut „Falstaff“ – sehr guten Kaffee an. In dieser Kategorie vergibt das Magazin 37 von 40 Punkten. Am Wochenende kann es im „Mit Herz und Zucker“ deshalb auch mal etwas voller werden. Dann lohnt es sich, Wartezeit mitzubringen, Reservierungen sind hier nämlich nicht möglich.
Mit Herz und Zucker, Lübecker Straße 29, Montag bis Sonntag 9-15 Uhr, www.cafe-mitherzundzucker.de
Gretchens Villa – Café mit märchenhaftem Flair im Karolinenviertel
Seit 2010 gibt es Gretchens Villa, ein kleines und gemütliches Café an der Marktstraße im Karolinenviertel. Einen ganz besonderen Charme hat es durch sein „märchenhaftes Interieur mit türkis-goldener Tapete, Holztischen und bunten Kissen“, lobten die Kritiker, die dem Ambiente 16 von 20 Punkten gaben.
Auf der Speisekarte des insgesamt mit 86 Punkten ausgezeichneten Cafés stehen viele verschiedene Frühstücksvariationen: vom Croissant mit selbst gemachter Marmelade über das De-luxe-Frühstück mit Lachs und Avocado bis zu einer veganen Variante mit Tofu. Mittags stehen mehrere Salate zur Auswahl.
Und weil Gretchens Villa vor allem ein Café ist, werden den ganzen Tag über frisch gebackene Waffeln und viele verschiedene Kuchen, Törtchen und Torten angeboten. Die Speisen erlangten 26 von 30 Punkten, die Kaffeespezialitäten 37 von 40 Punkten. Wer draußen sitzen möchte, findet unter hellen Markisen Schutz vor Regen oder praller Sonne.
Gretchens Villa, Marktstraße 142, Montag bis Sonntag 10-18 Uhr, www.gretchens-villa.de
Hamburgs königliche Süßwarenmanufaktur: die Zuckermonarchie
Der Name ist hier Programm: Im Café Zuckermonarchie in der Taubenstraße auf St. Pauli gibt es zahlreiche süße Leckereien – Kuchen, Macarons, Cake Pops, Cupcakes, Torten und Tartes. Verwendet werden in dem mit 86 Punkten bewerteten Café ausschließlich hochwertige Zutaten wie Bourbon Vanille aus Madagaskar, frische oder schockgefrostete Früchte, feine Schokolade und Bio-Eier.
Die Limonade ist hausgemacht, die Espressobohnen werden von Carroux Caffee im Stammhaus geröstet und in der Zuckermonarchie verarbeitet. Die Leckereien (26 von 30 Punkten) und die Kaffeespezialitäten (36 von 40 Punkten) können in den drei individuell eingerichteten Themenzimmern verköstigt werden. Auf Vorbestellung gibt es auch Afternoon Tea.
Zuckermonarchie Taubenstraße 15, Dienstag bis Freitag 12-18 Uhr, Sonnabend und Sonntag 10-18 Uhr, www.zuckermonarchie.de,
Café Leonar – Treffpunkt mit Wohnzimmer-Flair und vorzüglicher Küche
Das Café Leonar ist eine beliebte Anlaufstelle im Grindelviertel. In der ebenfalls mit 86 Punkten bewerteten Lokalität treffen junge Leute von der nahen Uni, Anwohner und Nachbarn, Touristen und Kinogänger aufeinander. „Falstaff“ lobt das „gemütliche Ambiente“. Tatsächlich fühlt man sich angesichts von Bücherregalen und einer Großmutter-Bank mit geschnitzter Holzlehne an ein behagliches Wohnzimmer erinnert.
Das Grindelviertel war eines der Zentren jüdischen Lebens in Hamburg. Das lässt sich an der Karte ablesen: Klassiker der levantinischen Küche wie Shakshuka oder Falafel werden ebenso serviert wie köstlicher Blechkuchen und frische Mohnwaffeln mit hausgemachtem Johannisbeerkompott.
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Das Essen wird mit 27 von 30 Punkten ausgezeichnet, der Kaffee mit 35 von 40 Punkten. Wer sich im Café Leonar so wohlfühlt, dass er gar nicht wieder wegmöchte, hat vielleicht Glück und kann eines der zwei gemütlichen Hotelzimmer ergattern, die seit einigen Jahren dazugehören.
Café Leonar, Grindelhof 59, Montag bis Sonnabend 9-22 Uhr, Sonntag 9-18 Uhr, www.das-kleine-grindel.com/de/cafe-leonar
Black Hat Coffee: kleine Espressobar mit Kaffee aus Eigenproduktion
Die kleine Espressobar Black Hat Coffee in Eimsbüttel ist ein Hingucker. Durchs große Fenster erhaschen die Passanten vom Eppendorfer Weg aus einen Blick auf Schachbrettmusterelemente an der Wand, der Bar und an den Tischen. „Falstaff“ beschreibt das insgesamt mit 85 Punkten bewertete Café als „modern“.
„Zum Kaffee aus der Eigenproduktion wird ukrainischer Kuchen gereicht“, so die Kritiker, die das Essen mit 24 Punkten bewerten. Tatsächlich stammen Inhaberin Inna Zamikhovska und ihr Mann Slava Zamikhovskyy aus der Ukraine, bezeichnen sich selbst als Coffee Nerds und bieten ihren selbst gerösteten Kaffee auch online an. Als besondere Geschmacksrichtungen hebt das österreichische Magazin Bohnen aus Guatemala, Äthiopien und Ruanda hervor.
Black Hat Coffee – Specialty Espresso Bar, Eppendorfer Weg 66, Montag bis Sonntag 10-17 Uhr, www.blackhatcoffee.de
Café in Hamburg: Glück und Selig lockt mit warmen Waffeln und Crumbles
Warme Waffeln und den ersten Kaffee des Tages in gemütlicher Atmosphäre auf hellen Holzmöbeln genießen: Diese Möglichkeit bietet das Café Glück und Selig im Heußweg in Eimsbüttel. Mit 83 Punkten belegt das Glück und Selig zwar den letzten Platz im Ranking – doch auch das ist bei der riesigen Café-Auswahl in Hamburg schon eine Auszeichnung.
Neben einem wechselnden Mittagsangebot sind warme Panini, Crumbles und die Frühstücksvariationen mit selbst gemachten Brötchen und Aufstrich immer fester Bestandteil der Speisekarte. „Falstaff“ bewertet das Essen mit 25 von 30 Punkten, der Kaffee bekommt sogar 36 von 40.
Da es hier auch schnell mal voll werden kann, lohnt sich eine Reservierung. Und wer keinen Platz mehr findet, kann sich den Cappuccino zum Mitnehmen bestellen und stattdessen einen kleinen Spaziergang durch den nahe gelegenen Eimsbütteler Park machen.
Café Glück und Selig, Heußweg 97, Dienstag bis Freitag 9-14 Uhr, Sonnabend und Sonntag 9-16.30 Uhr, www.glueck-und-selig.de