Hamburg. Aktivisten klebten sich in kuriosen Outfits auf der Fruchtallee fest. Doch es gab noch mehr Zoff – und ein kleines Twitter-Duell.
Am Freitagnachmittag war die Geduld der Autofahrer auf der Fruchtallee gefragt. Drei Aktivisten und Aktivistinnen der Letzten Generation klebten sich um 15.10 Uhr unweit der Christuskirche in Eimsbüttel auf der Fahrbahn fest. Weitere Mitglieder der Klimaprotestgruppe waren ebenfalls vor Ort, konnten aber davon abgehalten werden, sich ebenfalls auf der Straße festzukleben.
Die Klimakleber trugen bei ihrer Aktion Masken der Bundespolitiker, die am Montag über das neue Klimaschutzgesetzt abstimmen. „Der Einsatz geht dem Ende entgegen. Die Personen sind mittlerweile von der Fahrbahn gelöst worden. Es hat sich zum Teil erheblicher Rückstau gebildet“, erklärte ein Sprecher des Polizei-Lagedienstes dem Abendblatt am Nachmittag.
Letzte Generation verkleidet sich als Bundeskanzler Olaf Scholz
Unter anderem setzten die Aktivistinnen und Aktivisten Masken mit den Gesichtern von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und Umweltminister Robert Habeck (Grüne) auf. Rund um die Proteststelle kam es pünktlich zum einsetzenden Feierabendverkehr zu erheblichen Behinderungen. Ab 16.30 Uhr rollte der Verkehr jedoch wieder stadtein-und stadtauswärts.
Rund um die Protestaktion kam es auch zu Streitigkeiten zwischen Autofahrern und den Mitgliedern der Letzten Generation. Einige Fahrzeughalter versuchten die Aktivistinnen und Aktivisten von der Straße zu ziehen und rissen ihnen die Masken vom Kopf.
Fußgänger solidarisierten sich mit der Letzten Generation – Streit mit Autofahrern
Daraufhin mischten sich einige Fußgänger ein, die sich mit der Letzten Generation solidarisierten. Es kam zu lautstarken Wortgefechten zwischen Autofahrern und Passanten. Die Polizei rückte in der Folge mit einem größeren Aufgebot an. Auch Beamte der Bereitschaftspolizei waren vor Ort.
Ein Sprecher der Hamburger Feuerwehr twitterte derweil unter seinem Privataccount seine persönliche Einschätzung der Lage: „Tiefenentspannt. Und viel Zustimmung, was ich an Diskussionen mitbekommen habe.“
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Auf verwunderte Nachfrage des Landesverbandes der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) führte der Sprecher schließlich noch aus, dass er viel Zustimmung „für die Klebeaktion und für Klimaschutz“ wahrgenommen habe. Die vielsagende Antwort der DPolG: „Aha.“
Erst am Donnerstag war es zu Ferienbeginn zu einer Aktion der Letzten Generation gekommen. Die Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten hatten sich auf der Start- und Landebahn des Helmut-Schmidt-Flughafens festgeklebt. Nach Abendblatt-Informationen war bei der Protestaktion in Eimsbüttel keiner der Klimakleber vom Vortag beteiligt.