Hamburg. Neben rekonstruktiven Eingriffen werden auch Brustvergrößerungen oder Faceliftings durchgeführt. Wie es dazu kommt – und was es kostet.
Das Fachgebiet von Prof. Dr. Jörn Lohmeyer würde man nicht unbedingt an einem Diakonieklinikum vermuten. Doch auch wer eine klassische Schönheitsoperation vorhat, sich die Oberlider straffen, Fett absaugen und vor allem die Brust verschönern lassen möchte, kann sich an das Agaplesion in Eimsbüttel wenden. Prof. Lohmeyer ist dort Chefarzt der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie und Experte für alle Eingriffe rund um die Brust – ob Vergrößerung, Verkleinerung oder Straffung.
Doch – und hier unterscheidet sich die Arbeit von Prof. Lohmeyer von der eines klassischen Schönheitschirurgen – neben der ästhetischen wird an der Hohen Weide auch die rekonstruktive Brustchirurgie durchgeführt. Etwa die Hälfte der Eingriffe sind Rekonstruktionen etwa nach einer Brustkrebsoperation, die Formung bei einer angeborenen Fehlbildung oder Fehlentwicklung.
Krankenhaus Hamburg: Warum das Agaplesion auch Brustvergrößerung anbietet
Das Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg ist damit das größte Kompetenzzentrum auf dem Gebiet der plastisch-rekonstruktiven und ästhetischen Brustchirurgie in Norddeutschland.
Dass der 46-Jährige seinen Patienten beides anbietet, ist für Prof. Jörn Lohmeyer nur konsequent: „Das Fach lebt wie jedes Handwerk von der Spezialisierung auf ein Gebiet“, sagt der Facharzt, der seit zehn Jahren in Hamburg arbeitet. „Dass wir die plastische Brustchirurgie so umfassend anbieten, war auch der Grund, warum ich überhaupt an diese Klinik gekommen bin. Die Qualität profitiert davon, wenn Sie hier wirklich in allen Bereichen der Brustchirurgie versiert sind und sich nicht nur wenige Eingriffe rauspicken, wie zum Beispiel ausschließlich Brustvergrößerungen.“
Rekonstruktion der Brust: Im Idealfall mithilfe von eigenem Gewebe
Eine Rekonstruktion ist hochkomplex, wobei die Art des Eingriffs auch immer davon abhängt, wie viel vorab von der Brust erhalten werden konnte. Bleibt der Hautmantel erhalten, bleibt die Brustwarze bestehen, muss die Drüse ersetzt werden? Abhängig davon entscheidet sich, welche Technik angewendet werden kann. Im Idealfall gelingt der Aufbau mithilfe von eigenem Körpergewebe, auch wenn diese spezielle Methode eigene Nachteile hat.
„Die Standardtechnik für den Eigengewebeaufbau der Brust ist, das Gewebe vom Bauch zu nehmen, und das ist eigentlich wie eine klassische Bauchdeckenstraffung. Wenn Sie aber eigentlich keine Bauchdeckenstraffung brauchen, ist es an sich eine unnötige Operation, also zumindest dieser Teil. Die Patientin wird natürlich Narben haben, aber es beseht auch die Gefahr, dass sie später Beschwerden bekommt, zum Beispiel Spannungsschmerzen oder eine gewisse Bauchwandschwäche“, erklärt der gebürtige Hannoveraner.
Ein Implantat zu vermeiden, wiege die Nachteile dieser Methode jedoch oft auf. „Das muss man gegeneinander abwägen.“
Brustvergrößerung: Der Chefarzt lehnt auch Frauen ab
Doch es kommen eben auch körperlich gesunde Frauen zu Prof. Lohmeyer und seinem Team, die sich genau das wünschen: ein Implantat. Nicht jeder wird dieser Wunsch erfüllt. „Ich lehne auch Frauen ab, weil mit dem Einbringen eines Fremdkörpers bei der Brustvergrößerung ganz bestimmte Risiken einhergehen, über die radikal vor dem Entschluss zur Operation aufgeklärt werden muss. Jede medizinisch nicht indizierte Operation ist irgendwie auch eine Körperverletzung“, sagt der Vorsitzende des Landesverbandes der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgie.
Aber auch zu große Implantate lehnt Lohmeyer ab: „Es muss zur Brust passen, sonst sieht es nachher nicht mehr natürlich aus. Diese Frauen schicke ich weg.“
Das kosten ästhetische Operationen am Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg:
- Brustvergrößerung mit Implantat: ab 6000 Euro
- Brustverkleinerung: ab 6980 Euro
- Bruststraffung (ohne Implantat): ab 6000 Euro
- Implantatwechsel und Kapselentfernung: ab 7100 Euro
- Gynäkomastie (männliche Brust): ab 5075 Euro
- Oberlidstraffung: 1950 Euro
- Unterlidstraffung: ab 4050 Euro
- Ober- und Unterlidstraffung: ab 5400 Euro
- Botox: ab 250 Euro
- Bauchdeckenstraffung: ab 6400 Euro
- Liposuktion (Fettabsaugung): ab 3230 Euro
- Oberarmstraffung: ab 5400 Euro
- Bodylift: ab 13.800 Euro
(Die Preise gelten als Richtwerte. Bei komplexen Befunden oder aufwendigeren Eingriffen können die Preise abweichen.)
Brustvergrößerung: Implantate müssen nach zehn bis 15 Jahren ausgetauscht werden
Das Wichtigste sei, vernünftig mit den Frauen ins Gespräch zu kommen und deren Motivation und ihr Ziel zu kennen. Auf der einen Seite seien es häufig Frauen, die psychosozial stark darunter leiden, dass die Brust klein ist. Auf der anderen Seite gebe es aber auch diejenigen, für die eine größere Brust eine Art Livestyle sei. „Dieses Motiv muss man rausbekommen, und die Frauen dann auch vernünftig informieren: Was bedeutet so ein Eingriff eigentlich, welche Risiken gibt es, welche Komplikationen sind möglich?“
Warum ein Hamburger Diakonieklinikum Schönheit-OPs anbietet
Was viele Frauen zudem gar nicht wüssten: Nach zehn bis 15 Jahren wird in der Regel die nächste OP nötig. Und daran sind gar nicht mal die Implantate schuld. Das sei vielmehr bis Ende der 90er-Jahre ein Problem gewesen, dass Silikonimplantate auch mal geplatzt sind. Heute gingen zwar auch noch rund 15 Prozent in einem Zeitraum von zehn Jahren kaputt – „der häufigste Grund, weshalb Implantate gewechselt werden, ist aber, dass sich der Körper um das Implantat verändert“, sagt Prof. Lohmeyer. „Die Frauen kommen dann, weil es einfach nicht mehr gut aussieht, aber auch, weil es plötzlich spannt und schmerzt.“
Schönheits-OP – warum das auch der Hausarzt anbieten kann
Was ebenso viele nicht wissen: Der Begriff Schönheitschirurgie ist nicht geschützt – diese könne auch ein Allgemeinmediziner oder ein Gynäkologe anbieten. Anders die ästhetische Chirurgie, für die es einen Facharzt brauche.
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Grundsätzlich ist Prof. Lohmeyer der Meinung, dass man der Schönheit durchaus zunächst durch Sport und Ernährung versuchen sollte nachzuhelfen. Doch ein gesunder Lebensstil könne eben nicht alles beeinflussen: „Eine zu große Brust können Sie nicht wirklich weghungern“, sagt er. Ebenso bekomme man eine sehr kleine Brust nicht größer und Formveränderungen nicht korrigiert. „Und wenn Sie ständig gefragt werden, warum Sie so grimmig dreinschauen, obwohl Sie eigentlich total ausgeglichen sind, weil sie die Zornesfalte nicht wegkriegen – da hilft auch Sport nicht.“
Agaplesion in Hamburg bietet Brustvergrößerung, Lidstraffung und Facelifting an
Auch Männer lassen sich in der Aesthetik am Kaifu an der Brust operieren, auch wenn diese nur rund fünf Prozent der Patienten ausmachen. Diese leiden in der Regel unter Gynäkomastie, der Männerbrust, also einer typisch weiblichen Brustform beim Mann. Ist diese ausgeprägt genug, übernehmen im Regelfall die Krankenkassen den Eingriff.
Prof. Dr. Jörn Lohmeyer selbst hat noch keinen Schönheitseingriff bei sich selbst machen lassen – hat in dieser Hinsicht aber „keine große Hemmschwelle“. „Wenn zum Beispiel meine Oberlider irgendwann so hängen, dass ich gar nicht mehr gut nach links und rechts rausgucken kann, dann wäre das mal ein Thema“, sagt er ganz offen. Allerdings müsse man bei Männern in Sachen Lidstraffung und Facelifting sehr aufpassen, damit es später noch natürlich aussehe. Anders als bei Frauen, denen so etwas Frische verleihe, würden sehr offene Augen beim Mann zum Beispiel schnell komisch wirken. Schließlich soll man sich nach einer OP immer noch im Spiegel erkennen.