Hamburg. Mitglieder der Gruppe „Letzte Generation“ hatten das Audimax besetzt. Die Protestaktion hat nun ein Nachspiel vor Gericht.
Drei Tage lang blockierten Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ im vergangenen Frühjahr das Audimax der Universität Hamburg. Als die Polizei am 2. Juni die letzten vier von ihnen vom Vordach holte, war die Fassade des Hörsaals mit roter Farbe beschmiert.
Nun hat die Protestaktion ein juristisches Nachspiel. Das Amtsgericht Hamburg verhandelt am Dienstag (2. Mai) über den Einspruch eines der Aktivisten. Der 59-Jährige wendet sich gegen einen Strafbefehl über eine Geldstrafe von 40 Tagessätzen, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte.
Uni Hamburg beschmiert: Staatsanwaltschaft wirft „Letzter Generation“ Sachbeschädigung vor
Dem Mann wird gemeinschaftliche Sachbeschädigung vorgeworfen. Anders als von der „Letzten Generation“ angegeben, sei bei der Protestaktion nicht etwa wasserlösliche Sprühkreide verwendet worden, sondern „nicht oder nur schwer abwischbare Farbe“.
Zudem seien die Fensterscheiben und Türen des Gebäudes am Von-Melle-Park mit Parolen beschmiert worden. „Klimanotfall“, „Noch 2–3 Jahre“ und „Uni hat Verantwortung“ war auf den Glasfassaden zu lesen. Insgesamt sei ein Sachschaden von 18.000 Euro entstanden.
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„Letzte Generation“ forderte vom Uni-Präsidenten Unterstützung ihrer Anliegen ein
Die „Letzte Generation“ hatte sich vor der Besetzung direkt an Uni-Präsident Hauke Heekeren gewandt. In einem offenen Brief forderte sie ihn auf, die sogenannte „Lebenserklärung“ der Gruppe zu unterstützen und an die Bundesregierung zu appellieren, keine neuen fossilen Infrastrukturprojekte wie die Bohrungen in der Nordsee voranzutreiben.
Ursprünglich war die Verhandlung für den 21. April angesetzt worden.