Bergedorf. Die Letzte Generation verärgert viele Menschen – doch es gibt auch Verständnis. Ein Abend mit einer Aktivistin und einer Richterin.
Sie kleben sich am Asphalt fest, verursachen kilometerlange Staus: Die Klimaaktivisten der Letzten Generation. Für den SPD-Abgeordneten Iftikhar Malik gehen die jungen Menschen meist zu weit. „Ziviler Ungehorsam ist ein wichtiger Teil der Demokratie. Aber es gibt Grenzen“, sagt Iftikhar Malik, SPD-Abgeordneter der Hamburgischen Bürgerschaft. Erst vor etwa drei Wochen hatte die Gruppe einen Vortrag des Hamburger Bürgermeisters Peter Tschentscher in der Lohbrügger Lola erheblich gestört.
Doch Malik versteht das Anliegen der jungen Menschen auch. Ihre Ungeduld sei nachvollziehbar. „Der ernsthafte Kampf gegen den Klimawandel ist natürlich superwichtig. Aber wir können die Regierung nicht erpressen, wenn sie aus unserer Sicht unkluge Entscheidungen trifft“, so Malik.
Letzte Generation: Mitglieder hat Iftikhar Malik nicht offiziell eingeladen
Der 33-Jährige weiß: Das Thema polarisiert. „Ziviler Ungehorsam“ heißt daher das nächste Thema seiner Diskussionsreihe „Meetwoch“. Auch Elisa Baş, Pressesprecherin der Organisation Fridays for Future, und die Richterin Ulrike Schönfelder werden dabei sein.
30 Minuten sind für Vorträge eingeplant, dann geht es in den offenen Austausch. Malik habe sich bewusst dagegen entschieden, ein Mitglied der Letzten Generation einzuladen. „Gegen einige der Menschen wird strafrechtlich ermittelt, denen möchte ich keine Bühne geben.“
Iftikhar Malik erhofft sich dennoch spannende und vor allem kontroverse Gespräche. „Das ist die Idee hinter dem Format: Gesund und respektvoll miteinander zu streiten.“
Das Format soll Diskussionen zu wichtigen Themen anregen
Denn wer sich in Initiativen oder der Politik einsetzt, sei meist nur mit Gleichgesinnten aus der eigenen „Blase“ im Austausch. Der „Meetwoch“, zu dem der Abgeordnete seit Januar an jedem letzten Mittwoch im Monat einlädt, soll das ändern.
Gerade das Thema „Ziviler Ungehorsam“ sei sehr komplex. Schließlich hätten viele große Veränderungen in der Weltgeschichte mit solchem Protest begonnen, etwa in rassistischen oder sexistischen Strukturen.
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„Wir sollten Zivilen Ungehorsam üben anzuwenden, um gegen soziale Ungerechtigkeit vorzugehen.“ Jedoch nur, solange die Demokratie und Rechtsgüter nicht gefährdet würden, sagt Malik.
Letzte Generation: Wo sind die Grenzen des Protests?
Wer am Mittwoch, 26. April, dabei sein möchte, kann sich per E-Mail an buero@malik-mdhb.de anmelden. Der „Meetwoch“ beginnt um 18 Uhr im Offenen Atelier des Einkaufszentrums CCB in der Bergedorfer City. Der Einlass startet um 17.45 Uhr.