Hamburg. Eine Aktion vor dem Tierpark am Karfreitag sollte Druck auf die Gesellschafter ausüben. Was für Mitarbeiter gefordert wird.
- Am Karfreitag haben Mitglieder der IG Bau vor dem Tierpark Hagenbeck für bessere Arbeitsbedingungen der Beschäftigten eine Warnaktion abgehalten
- Vorherige Diskussionsangebote seien von Seiten der Gesellschafter ignoriert worden
- Droht jetzt ein Streik?
Schönes Wetter an einem Feiertag. Die Bedingungen für einen Ausflug zum Tierpark Hagenbeck waren am Karfreitag ideal – nicht nur für die Besucher, sondern auch für die Gewerkschaft IG BAU. Die hatte am Mittag vor dem Haupteingang von Hagenbeck eine „Aktion“ organisiert, die sehr an eine Kundgebung im vergangenen Jahr erinnerte.
Rund 30 Gewerkschaftler, Politiker und Tierparkmitarbeiter hatten sich dieses Mal eingefunden. „Wir haben uns bewusst den Karfreitag ausgesucht, um maximale Aufmerksamkeit für unsere Forderungen zu bekommen“, so der für die Tierparkmitarbeiter zuständige Gewerkschaftssekretär Pascal Lechner. Zudem sei am Vortag ein Ultimatum verstrichen, das sie den Gesellschaftern Claus Hagenbeck und Joachim Weinling-Hagenbeck gestellt hätten.
Hagenbeck: Gewerkschaft fordert Tarifverträge für alle
„Wir hatten die beiden Gesellschafter Ende März erneut gebeten, bis zum 6. April Kontakt aufzunehmen“, so Lechner. Ebenso wie im vergangenen Jahr sei auch diese Anfrage ignoriert worden – und damit Grund für das „Warm-up“ am Karfreitag. „Wir wollen damit Überzeugungsarbeit leisten, da gute Argumente für die Verhandlungen eines Tarifvertrags nicht ausreichen“, so der Gewerkschafter.
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Die Vorteile von Tarifverträgen seien gleiche Arbeitsbedingungen der Beschäftigten und weniger Unzufriedenheit, zudem stellen sie einen positiven Faktor bei der Anwerbung neuer Mitarbeiter dar.
Laut Gewerkschaft IG BAU sind dieses Jahr erneut Warnstreiks möglich
Die Aktion am Karfreitag war der offizielle Startschuss für die „Tarifsaison“ bei Hagenbeck. Lechner schloss nicht aus, dass Streiks der gewerkschaftlich organisierten Tierparkbeschäftigten folgen. „Wer Ignoranz sät, wird Arbeitskampf ernten.“
Auch die anwesenden Politiker meldeten sich zu Wort. So sagte David Stoop von der Linken: „Hagenbeck ist ein Aushängeschild unserer Stadt und wird von ihr beworben und finanziell gefördert. Es ist nicht hinnehmbar, dass die Eigentümer und der Geschäftsführer sich mit dem Betriebsrat sinnlose Verfahren liefern, obwohl sie genau wissen, dass sie keine rechtliche Grundlage für ihr Handeln haben.“
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Tierpark Hagenbeck: Geschäftsführer Dirk Albrecht äußert sich nicht
Er spielte damit auf mehrere juristischen Auseinandersetzungen vor dem Arbeitsgericht an, von denen jüngst allerdings zwei mit einem Vergleich beendet werden konnten. Feliz Demirel ergänzte: „Aus mehreren Gerichtsverhandlungen kenne ich die absurden Begründungen, mit denen die Rechte der Mitarbeitenden beschnitten werden sollen. Wir kämpfen mit euch!“
Auch Gabor Gottlieb von der SPD signalisierte Unterstützung: „Die Diskussion um faire Arbeitsbedingungen ist wichtig. Schließlich sind es die Tierparkmitarbeiter, die sich darum kümmern, dass es den Tieren – und damit auch der Eigentümerfamilie – gut geht.“
Geschäftsführer Dirk Albrecht hatte sich zu Beginn der Aktion kurz vor dem Tierpark blicken lassen, wollte sich aber nicht dazu äußern.