Hamburg. Der Bezirk Eimsbüttel lässt Gehölz an der Alster radikal zurückschneiden – und hat dabei auch den Radverkehr im Sinn.

Eine kahl geschnittene Weide, dicke Baumstämme, die auf der Wiese an der Außenalster liegen. Die Rückschnittarbeiten an der Alster in Höhe des Cliff dienen der Gehölzpflege. Gärtner des Bezirksamts haben weitere Arbeiten entlang des Harvestehuder Wegs im Abschnitt Fährdamm bis Milchstraße durchgeführt. Die Maßnahmen sollen Spaziergängern und Radfahrern einen freien Alsterblick verschaffen.

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Der Baum im Alstervorland ist eine Weide, die von einem holzzerstörenden Pilz befallen ist und nun bis auf den Torso beschnitten wurde. „Der Baum wird wieder austreiben und von uns regelmäßig begutachtet“, sagt Kay Becker, Sprecher des Bezirksamts Eimsbüttel. In den kommenden Wochen werden im Alstervorland außerdem ein Ahorn und ein Nussbaum beschnitten, die ebenfalls von einem Pilz befallen sind.

Diese Arbeiten sind ein Teil. Andere Pflegemaßnahmen entlang des Harvestehuder Wegs im Abschnitt Fährdamm bis Milchstraße auf einer Fläche von rund 600 Quadratmetern betreffen hauptsächlich Sträucher und Großsträucher, vor allem Eiben, die teils bis zu vier Meter hoch sind und Schneebälle.

„Die Pflegearbeiten dienten auch dazu, bestehende Bäume in der Nachbarschaft, vor allem Ahorn tritt dort auf, freizustellen und damit zur Erhaltung der Bäume beizutragen“, so Becker. Ziel sei es, den Bestand dort zu verjüngen. „Entfernt wurden hauptsächlich Sämlinge von daumendick bis beindick.“

Das Gehölz – Eiben und Schneebälle – wurde entweder entnommen oder beschnitten. Ein weiterer Grund für den Rückschnitt: Die Sichtachse vom Harvestehuder Weg zur Alster soll freier und lichter sein und Fahrradfahrer einen Alsterblick beim Radeln haben.

Becker: „Als der Harvestehuder Weg noch stärker durch Fahrzeuge befahren war, sollte das dichte Gehölz von der Alster aus gesehen eine Abschottung zur Straße bieten.“ Der bearbeitete Bereich sei wohl über Jahre zugewachsen. „Mittlerweile ist die Straße eine freundliche Fahrradstraße, und wir möchten in diesem Bereich für mehr Licht und Luft sorgen und den Blick auf die Alster ermöglichen.“

Ein dritter Grund: Durch die Pflegearbeiten soll der gesamte Bereich offener, einsehbarer und damit auch sicherer werden, vor allem in den dunklen Abendstunden. „Vorher hatte dieser Bereich am ehemaligen Radweg die Anmutung einer schwarzen Wand.“

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Aus dem durch die Pflegearbeiten anfallenden Holz und Grünschnitt haben die Gärtner dort eine sogenannte „Benjeshecke“ (errichtet durch aufgeschichteten Grünschnitt und Totholz zwischen Pfählen) gebaut, die Vögeln, Igeln und Insekten Unterschlupf bietet.

Kay Becker: „Wir werden auch noch Nachpflanzungen vornehmen, wenn wir ein Bild davon gewonnen haben, welche Pflanzenarten mit der Bodenbeschaffenheit und Umgebung zurechtkommen.“