Hamburg. Wegen dreister Autofahrer, ist der Straßenabschnitt an der Alster nun auch wieder für Radfahrer gesperrt. Das sorgt für Kritik.
Gesperrt oder nicht gesperrt? Und wenn ja: für wen? Das Hin und Herr vor dem ehemaligen US-Konsulat an der Außenalster in Hamburg soll ein Ende haben. Die Grünen aus Eimsbüttel fordern, den – derzeit auch für Fahrradfahrer wieder gesperrten – Bereich des Alsterufers jetzt wirklich und dauerhaft für den Radverkehr freizugeben.
„Mit einer provisorischen Lösung wie Blumenkübel könnte man verhindern, dass unbefugte Autos hier parken und durchfahren – aber Radverkehr ermöglichen“, sagt die Fraktionsvorsitzende Kathrin Warnecke. Daher fordern die Grünen auf der Bezirksversammlung am Donnerstag (26. Januar), den nach dem Auszug des US-Konsulats entstandenen Freiraum verkehrlich neu zu ordnen.
Alster: Straße am US-Konsulat – nur Zufahrt zur Tiefgarage frei
Immer wieder hatten auch Autofahrer das nach den Anschlägen auf das World Trade Center vor rund 20 Jahren gesperrte und Ende Oktober für Radfahrer und Fußgänger wieder freigegebene Straßenstück für die Durchfahrt genutzt. Offenbar nahmen sie die Schilder, die das verboten, nicht wahr – und waren auch nicht von den wachhabenden Polizisten daran gehindert worden.
Heute müssen die Autofahrer, die hier durchwollen, wenden. Denn jetzt ist nur noch, und das auch nur vom Süden her, die Zufahrt zur Tiefgarage eines Nachbargebäudes möglich.
Alster: Straße am US-Konsulat – auch Fußgänger sollen profitieren
Auch nach einem Verkauf des ehemaligen Konsulats, für das die Amerikaner derzeit einen Käufer suchen, müsse die „schönste Fahrradstraße Hamburgs“, die davor verlaufe, vor Durchgangsverkehr geschützt werden, so die Grünen in ihrem Antrag. Fahrradstraßen erführen besonders dann eine hohe Akzeptanz, wenn es möglichst wenig Durchgangs-Kfz-Verkehr gebe.
Die Strecke Harvestehuder Weg/ Alsterufer sei „ein voller Erfolg der Hamburger Radverkehrsförderung“ und bündele als Teilstück der Veloroute 4 wichtige Pendlerströme der Bezirke Nord und Eimsbüttel. Werde der bislang gesperrte Abschnitt freigegeben und der Fahrradstraße zugeschlagen, profitierten am Ende auch die vielen Spaziergänger und Jogger, die an der Alster unterwegs seien.
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Die Grünen beantragen daher die kurzfristige Einrichtung eines Provisoriums, das Radfahrenden die Durchfahrt vor dem Konsulat ermöglicht und gleichzeitig den Autoverkehr unterbindet, sowie einen Rückbau des Radweges, um mehr Platz für Fußgänger zu schaffen. Mittel- bis langfristig sollen ein endgültiger Rückbau der Sicherheitsvorkehrungen und bauliche Lösungen wie versenkbare Poller den Bereich an der Außenalster vollenden.