Hamburg. Tennis, Schwimmen, Reiten, Hockey, Fitness: Große Projekte für die Sportstadt Hamburg. Hamburger Senat berät über Masterplan.
Es soll Hamburgs „olympisches Erbe“ werden: Trotz der gescheiterten Bewerbung für die Spiele 2024 will Hamburg bis zu 150 der insgesamt 900 geplanten Projekte Wirklichkeit werden lassen. Dazu sollen 40 bis 50 Millionen Euro investiert werden. Nach dem vom Senat in Auftrag gegebenen Masterplan „Active City“, der vom Planungsbüro Albert Speer & Partner erarbeitet wurde und dem Abendblatt vorliegt, sollen zahlreiche Sportstätten saniert, umgebaut oder massiv erweitert werden. Auch neue Projekte sind geplant. Im Mai wird der Senat über das Konzept beraten.
Die wichtigsten Vorhaben:
Alster-Schwimmhalle: Hier soll ein wettkampftaugliches 50-Meter-Becken entstehen, das die Austragung regionaler Meisterschaften ermöglicht.
Derbypark Klein Flottbek: Tribüne und Richterturm sollen neu gebaut werden. Kosten: 9,3 Millionen Euro. Alternativ dazu wird überlegt, Galopp, Traben, Spring- und Dressurreiten auf dem Gelände der heutigen Galopprennbahn in Horn zu bündeln, was an den alten Standorten Raum für weiteren Wohnungsbau schaffen würde.
Tennisstadion am Rothenbaum: Weil die Sanierung der Anlage zu teuer ist und sich für ein Herrentennisturnier der dritten Kategorie nicht lohnt, regen die Planer an, die Vorhaben des Clubs an der Alster, des Pächters des Geländes, zu unterstützen. Der Verein will seine Plätze am Stadtrand aufgeben, dafür zwischen Haller- und Hansastraße zwei vollwertige Hockeyfelder bauen, das alte Tennisstadion (Kapazität: 13.200 Plätze) abreißen und ein neues für 7000 Zuschauer errichten. Alster übernähme alle Kosten, wenn die Stadt das Erbpachtrecht um 30 Jahre bis 2079 verlängert. Der Bebauungsplan müsste allerdings geändert, die Anwohner dazu gehört werden.
Kommentar: Sport ist Hamburgs Zukunft
Sport im Park: Die Sportangebote auf den großen Hamburger Grünflächen sollen erweitert, unter freiem Himmel zusätzliche Fitnessgeräte aufgestellt werden. Geschultes Personal soll an „Bewegungsinseln“ – wie an der Außenalster oder im Stadtpark – mit bis zu 14 Geräten Kurse für alle Altersgruppen anbieten. Auch Umkleidekabinen mit Schließfächern, Toiletten und Duschen könnten bereitgestellt werden. Ein Pilotprojekt wird für den Stadtpark angeregt.
Neue Eventflächen: Außerhalb der schon stark belasteten Innenstadt sollen weitere Standorte für sportliche Großveranstaltungen geschaffen werden. Mögliche neue Orte wären die Marco-Polo-Terrassen in der HafenCity, Entenwerder oder die Elbterrassen. Der Stadtpark soll als wichtiges Naherholungsgebiet außen vor bleiben.
Hockeyplätze: Der Masterplan empfiehlt wegen der hohen Nachfrage im Bezirk Wandsbek die Herrichtung der Dreifeldhallen der Gymnasien Ohlstedt und Hummelsbüttel für den Hockeysport. Kosten für Prallschutzwände: etwa 12.000 Euro, für Ballfangnetze 8000 Euro.
Barrierefreie Hallen: In jedem der sieben Hamburger Bezirke soll künftig eine barrierefreie Sporthalle stehen. Solche Hallen sind in der Regel etwa 250 Quadratmeter größer als Schulsporthallen.
Radrennbahn Stellingen: Statt der offenen Zeltdachkonstruktion, die in den nächsten Jahren ersetzt werden müsste, schlagen die Planer vor, die gesamte Anlage mit einer geschlossenen Hülle „einzuhausen“. Das würde beim Betrieb kräftig Energiekosten sparen. Höhe: 12,6 Millionen Euro. Angedacht wird auch, im Winter Bahnradbahn und Eisfläche parallel nutzen zu können. Das ist derzeit unmöglich. Zusatzkosten: etwa 280.000 Euro.