Hamburg. Erkan U. – am Freitag vom MEK festgenommen – soll nicht länger der Chef der Mongols sein. Neuer Boss nach offenbar internem Streit.
Erst wenige Stunden ist es her, dass Erkan U. bei einem spektakulären MEK-Einsatz an der Hoheluftchaussee in Handschellen abgeführt wurde, da soll bereits der Nachfolger des berüchtigten Chefs der Rockergruppe Mongols feststehen. Wie die "Hamburger Morgenpost" berichtet, sei der Hamburger Rocker Kevin S. zum neuen Mongols-Boss ernannt worden. Die Zeitung zeigte ein Facebook-Foto von S., der zuletzt im Rotlichtmilieu an der Süderstraße agiert haben soll.
Grund für den Chefposten-Wechsel bei den Rockern sei dem Bericht zufolge ein internes Problem: Den Mongols hätten die öffentlichen Auftritte ihres vermeintlichen Ex-Bosses Erkan U. bei Facebook in den vergangenen Monaten nicht gefallen. Denn seit Monaten tobt im Hamburger Rocker- und Rotlichtmilieu ein Streit. Zuletzt ging es um die Leder-Kutte von Mongols-Chef Erkan U. Bei Facebook hatte er ein Video gepostet, in dem er sich über den Diebstahl der Kutte auslässt.
Erkan U. sitzt in Haft
In dem Film, sehr dunkel und kaum zu erkennen, beschimpft U. die Männer, die zu dritt in sein Penthouse an der Hoheluftchaussee eingedrungen seien, ihn verprügelt und seine Kutte mitgenommen hätten. Die Diebe seien Abgesandte der verfeindeten Hells Angels gewesen, so der Mongols-Boss, das Ganze eine Revanche.
Parallel tauchte jedoch ein Video im Netz auf, in dem ein Transvestit mit der Kutte von Erkan U. vor "Susis Show Bar" an der Großen Freiheit posiert – eine maximale Demütigung für den Rocker. Seitdem postete Erkan U., der auch in Polizeikreisen als "völlig durchgeknallt" gilt, in regelmäßigen Abständen Videos bei Facebook - angeblich zu viel für die Mongols. Sie sollen Erkan U. ein Ultimatum gesetzt und ihm mit dem Rausschmiss gedroht haben.
Seit seiner Festnahme durch das Mobile Einsatzkommando am Freitag sitzt Erkan U. in Haft. Er hat noch eine Strafe von zehn Monaten Gefängnis zu verbüßen.