Hamburg. Auf der Reeperbahn hatten sich Mongols und Bandidos in ihren Kutten und Luxusautos präsentiert – bis schließlich die Polizei eingriff.
Dieses Mal ist es friedlich ausgegangen: Am Sonnabend erlebte der Hamburger Kiez eine Aktion, die noch ein Nachspiel haben könnte. Gegen 22 Uhr rollten Mitglieder der Rockergruppen Mongols und Bandidos in ihren Luxus-Sportwagen die Reeperbahn rauf und runter – bis sie schließlich von der Polizei gestoppt wurden.
„Wir haben die Personen mit mehreren Beamten überprüft und durchsucht“, sagt Karina Sadowsky, Sprecherin der Polizei Hamburg. „Bei den Durchsuchungen wurden ein Schlagstock und ein Messer beschlagnahmt.“ Nach dem Polizeieinsatz haben die Rocker den Kiez wieder verlassen. „Sie waren sehr kooperativ“, sagt Sprecherin Sadowsky.
Mongols wollten Burger holen
Nach Abendblatt-Informationen gaben die Mongols als Erklärung für ihr Erscheinen auf der Reeperbahn an, Burger für ihren Chef an der Talstraße holen zu wollen. Ihr Chef ist Erkan U. (37), der zuletzt verstärkt in den Medien auftauchte: Vor etwa drei Wochen war eineHandgranate unter seinem Lamborghini an der Hoheluftchaussee detoniert. Hintergrund sollen Streitigkeiten unter Rockern gewesen sein. Anfang August war das Mobile Einsatzkommando der Hamburger Polizei mit einem Hubschrauber auf einem Penthouse an der Hoheluftchaussee gelandet, hatte die Wohnung gestürmt. Die Beamten waren damals auf der Suche nach einer scharfen Schusswaffe, die sie bei Erkan U. vermuteten. In der Wohnung wurden schließlich die Waffe sowie eine kleinere Menge Kokain gefunden.
Kiez gilt als Hells-Angels-Gebiet
Das Schaulaufen in Mongols- und Bandidos-Kutten auf der Reeperbahn wird von Ermittlern der Polizei in erster Linie als Provokation gewertet – inoffiziell gilt der Hamburger Kiez als Gebiet der Hells Angels.