Hamburg. Kurz vor Ablauf der Frist um Mitternacht lehnten die Gegner des geplanten Flüchtlingsheims an den Sophienterrassen in Harvestehude ab.

Die Gegner der in Harvestehude geplanten Flüchtlingsunterkunft an den Sophienterrassen haben in der Nacht auf Freitag einen Vergleichsvorschlag des Oberverwaltungsgerichts abgelehnt und damit eine Lösung um ein Ende des derzeitigen Baustopps hinausgezögert. Das berichtet NDR 90,3.

Vor einigen Tagen war demnach in Anwesenheit der Beteiligten des Prozesses ein Kompromiss vorgeschlagen worden. Die Zahl der Flüchtlinge, die in dem ehemaligen Kreiswehrersatzamt an den Sophienterrassen untergebracht werden sollen, sollte von 220 auf 190 reduziert werden. Zudem hätte das Flüchtlingsheim nach zehn Jahren geschlossen werden sollen, dafür hätten Wohnungen entstehen sollen.

Anwohner konnten bis 0 Uhr von einer Rückzugsfrist Gebrauch machen. Das taten sie offenbar im letzten Moment, um weitere Forderungen zu stellen. Das Oberverwaltungsgericht muss in den kommenden Wochen über den Baustopp entscheiden. Eine Reduzierung der Flüchtlingszahl scheint wahrscheinlich, sofern der Baustopp aufgehoben wird.

Bezirk Eimsbüttel will neuen Bebauungsplan

Der Bezirk Eimsbüttel versucht unabhängig vom Ausgang des Verfahrens, die Unterkunft zu ermöglichen, indem er den Bebauungsplan modernisiert. Der Plan aus den 50-er Jahren weist das Gebiet nahe der Außenalster bislang als besonders geschütztes Wohngebiet aus. Stattdessen könnte es als ein allgemeines Wohngebiet ausgewiesen werden. Der neue Bebauungsplan wäre aber erst in einem Jahr gültig.

Die geplante Unterbringung von Flüchtlingen im feinen Harvestehude sorgte für massive Proteste bei den Anwohnern, denen die Anzahl zu hoch war. Drei Anwohner erreichten im Januar vor dem Verwaltungsgericht einen Baustopp. Anfang 2014 hatte der Hamburger Senat beschlossen, Flüchtlinge an den Sophienterrassen unterzubringen.

(mkah)