Hamburg. Eine für Sonntag geplante Demonstration gegen Rassismus in Harvestehude findet trotz Bedenken der Flüchtlingshilfe statt. Polizei geht von störungsfreier Veranstaltung aus.
Am Sonntag findet eine Demonstration gegen Rassismus in Harvestehude statt. Zu Beginn der Woche gab es einen Zwist zwischen den Unterstützern des geplanten Flüchtlingsheims in dem ehemaligen Kreiswehrersatzamt an der Sophienterrasse. Einer Aufforderung der Flüchtlingshilfe Harvestehude, die Demonstration abzusagen, wollen die Organisatoren um den Refugee Support Harvestehude nicht nachkommen.
„Die Demonstration war nicht geplant, um der Flüchtlingsinitiative in den Rücken zu fallen", sagte Azadeh Schmitt von dem Vorbereitungskreis der Demonstration. Allerdings veranstalte man die Demo auch nicht für die Flüchtlingshilfe und sie werde daher auch nicht abgesagt, so Schmitt weiter. Schmitt von dem Vorbereitungskreis.
Die Flüchtlingshilfe Harvestehude sieht durch die Demonstration ihre Arbeit bedroht. Das Abendblatt berichtete. Die Flüchtlingshilfe distanzierte sich zu der geplanten Demo. Der Refugee Support Harvestehude, sieht sich dagegen falsch dargestellt. Schmitt sagte zu den Vorwürfen: „Weder ist unser Ziel, es mit unserer friedlichen Demonstration zu einer Eskalation kommen zu lassen, noch sind unser Anliegen und unsere Parolen undifferenziert.“
Auch die Polizei geht von einer störungsfreien Veranstaltung aus, wie ein Polizeisprecher auf Anfrage mitteilte. Rund 800 Demonstranten werden erwartet, diese würden dem eher gemäßigten, bürgerlichen, leicht linksorientierten Milieu zugeordnet, sagte der Pressesprecher weiter.
Baustopp für Flüchtlingsheim
Der Protestzug soll am kommenden Sonntag ab 14 Uhr am Bahnhof Dammtor starten. Über den Mittelweg soll es zur Sophienterrasse gehen und über Harvestehuder Weg, Klosterstern und Rothenbaumchaussee zurück zum Dammtor führen.
Die Umbauten des Kreiswehrersatzamtes zum Flüchtlingsheim waren vorerst gestoppt worden. Anwohner hatten gegen den Bau geklagt. Eigentlich war geplant, dass im Sommer dieses Jahres die ersten Flüchtlinge dort einziehen. Dann kam der Baustopp. Gegen die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes Hamburg, das Ende Januar den Baustopp verhängt hatte, hat das Bezirksamt Eimsbüttel inzwischen Beschwerde eingereicht.
Nun haben die drei Anwohner, deren Eilantrag stattgegeben wurde und die den Baustopp erwirkt hatten, ebenfalls Gelegenheit zu einer Stellungnahme erhalten. Dafür werde üblicherweise eine Frist von mehreren Wochen gesetzt. Im Anschluss könnte das Gericht erneut den Bezirk anhören – das hänge auch vom Inhalt der Stellungnahme der Kläger gegen die Unterkunft ab, sagt Andreas Lambiris, Sprecher des Oberverwaltungsgerichtes. Wann die Richter entscheiden werden, ist nicht klar. Einige Wochen werde es aber noch dauern.
(HA)