Im kommenden Jahr startet der Ausbau der A7 um zwei weitere Spuren. Im Zuge des Ausbaus sollen in Hamburg drei Lärmschutztunnel mit einer Gesamtlänge von 3,5 Kilometern entstehen.
Hamburg. Der Weg für den Bau des A-7-Deckels ist frei. Nach Informationen von NDR 90,3 liegt der 460 Seiten lange Planfeststellungsbeschluss für den Stellinger Abschnitt des A-7-Ausbaus nun vor.
Danach starten die Bauarbeiten an den Langenfelder Brücken voraussichtlich im März 2014. Laut Bericht sollen die Arbeiten zwischen Autobahnkreuz Nordwest und Volkspark vier Jahre dauern. Für diese Zeit werden die Fahrspuren verengt, und die Geschwindigkeit wird auf 60 Kilometer pro Stunde reduziert.
Zum Schutz der Anwohner soll nur werktags zwischen 8 Uhr und 22 Uhr gebaut werden. Ebenfalls zum Schutz der Anlieger sind sechs Meter hohe Lärmschutzwände geplant. Die müssen aber – wegen der Nähe zur Autobahn – zum Teil direkt vor den Wohnzimmerfenstern aufgestellt werden.
Anwohner hatten immer wieder dagegen protestiert, hatten der Stadt sogar ihre Grundstücke zum Kauf angeboten. Das lehnt die Stadt bis heute ab, droht ihrerseits notfalls mit Enteignung von Teilen der Grundstücke, falls die Anwohner den Bau der Lärmschutzwände verweigern sollten.
Die Hamburger Verkehrsbehörde übergeht in dem nun vorliegenden Beschluss auch die Forderungen der Feuerwehr, die vor einigen Monaten in einem Gutachten besondere Sprinkleranlagen und Notausgänge für die Tunnelbauten gefordert hatte. So berichtet es NDR 90,3.
Hintergrund: Der Bund will die Autobahn A7 von sechs auf acht Spuren ausbauen. Schon vor Jahren hat sich Hamburg deshalb entschieden, den ohnehin vorgesehenen – und vom Bund finanzierten – Lärmschutz auszubauen und die Autobahnen mit Deckeln zu versehen.
Ziel ist es, die Schneise, die die Autobahn 7 durch die Stadt zieht, wieder zu schließen und die Stadtteile wieder zusammenzuführen. Insgesamt sollen rund vier Kilometer der Autobahn unter drei Deckelbauwerken im Bereich Othmarschen/Bahrenfeld, Stellingen und Schnelsen verborgen werden. Auf den Deckeln sind Kleingärten, Grünflächen, Rad- und Fußwege geplant.
Auf frei werdenden Flächen an der Autobahn sollen rund 2000 Wohnungen gebaut werden. Finanziert wird das Projekt vom Bund, aber weil Hamburg die größtmögliche Deckel-Lösung will, beteiligt sich die Stadt an den Kosten.
Das Projekt stellt die Autofahrer auf eine harte Probe. Die Erfahrungen beim Ausbau der A1 zwischen Hamburg und Bremen hatten gezeigt, dass die Verbreiterung einer Autobahn zu Unfällen und langen Staus führen kann, vor allem wegen der schmalen Ersatzspuren.
Die Gesamtkosten für das Projekt betragen rund 550 Millionen Euro. Die Überdeckelung und der Ausbau der A 7 auf Hamburger Gebiet gelten als eines der größten Stadtentwicklungs- und Lärmschutzprojekte Deutschlands.