Hamburg. Sechs Häuser öffnen ihre Türen bis in die Nacht. Was am 22. April bei den Ausstellungen alles geboten wird.

Hamburgweit beteiligen sich 50 Ausstellungshäuser mit verschiedenen Schwerpunkten an der Langen Nacht der Museen am Sonnabend, 22. April: vom FC-St.-Pauli-Museum am Heiligengeistfeld, über das Museum für Hamburgische Geschichte am Holstenwall oder auch der Cap San Diego mit Liegeplatz an der Überseebrücke.

In Bergedorf samt den Vier- und Marschlanden bieten sechs Einrichtungen ein Programm an: „Inkieken un waak blieven“ – reinschauen und wach bleiben lautet das Motto im Freilichtmuseum Rieck-Haus: In der Scheune am Curslacker Deich 284 wird die neue Ausstellung „De blaue Stuuv“ (Die blaue Stube) über Bibelfliesen in Vierländer Bauernhäusern gezeigt. Kinder und Erwachsene können von 18 bis 21 Uhr kreativ werden und eine eigene Bibelfliese gestalten. Um 20.30 Uhr führt Martin Waltsgott, Pastor der Kirchengemeinde St. Nicolai zu Altengamme, durch die Ausstellung.

Einstige Alltagsleben der Bauern im Rieck-Hause kennenlernen

Um 18.30 Uhr und 20 Uhr können die Besucher das beinahe 500 Jahre alte Rieck-Haus und das einstige Alltagsleben der Bauern bei einem geführten Rundgang kennenlernen. Um 19 Uhr und 21 Uhr erklärt Heimatkundler Ernst Korth bei einem Diavortrag die Bedeutung und die Zusammenhänge von Balkeninschriften alter Fachwerkhäuser.

Ab 22.15 Uhr wird es dann gesellig mit „Wi snackt Platt“. Buur Ernie alias Ernst Korth führt Interessierte op Platt durch das Haus und erzählt ihnen plattdeutsche Döntjes, bevor es ab 23 Uhr Musik und Lieder zum Mitsingen gibt.

Zahlreiche Ausstellungen bei der „Langen Nacht der Museen“

In der KZ-Gedenkstätte Neuengamme am Jean-Dolidier-Weg 75 wird um 18 Uhr die Ausstellung „Cap Arcona – Erinnern an ein Verbrechen“ eröffnet. Zwischen 18 und 1 Uhr haben auch weitere Ausstellungen geöffnet, etwa die Hauptschau „Zeitspuren“. Von 18 bis 22 Uhr gibt es stündliche Kurzführungen durch das ehemalige Häftlingslager mit Ehrenamtlichen des Arbeitskreises Kirchliche Gedenkstättenarbeit. Und von 20 bis 23 Uhr werden Interessierte stündlich durch die „Cap Arcona“-Ausstellung geführt.

Die Caféteria hat an diesem Tag von 18 bis 23 Uhr geöffnet. Zwischen 21 Uhr und Mitternacht erzählt ein ukrainisches Künstlerkollektiv die Schicksale ehemaliger KZ-Häftlinge aus der ukrainischen Großstadt Charkiw in Bildprojektionen. Eine Taschenlampenführung durch das ehemalige Lager startet um Mitternacht.

Durch die Nacht mit Wasser geht es auf der Elbinsel Kaltehofe

Im Deutschen Maler- und Lackierer-Museum am Billwerder Billdeich 72 wird die Vielseitigkeit des Malerberufes gezeigt und Beispiele für alte Handwerkstechniken präsentiert: In der Tenne kann Farbe mit Pigmentmühlen gemahlen und Farbe mit selbst hergestellten Pigmenten gemischt werden. Dazu gibt es Musik von Nomi & Mac.

Durch die Nacht mit Wasser geht es auf der Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe (Kaltehofe Hauptdeich 6-7). Es gibt Einblicke in die Brunnenausstellung, die sonst nur bei Führungen besucht werden kann. Zudem erfahren Besucherinnen und Besucher etwas über die Geschichte der Wassertürme, das Rückbauwerk Tiefstack sowie die 130-jährige Geschichte der Elbinsel Kaltehofe. Interessierte können sich als Wasserträger beweisen oder von 22.30 Uhr an im Schein der Taschenlampe über das Gelände wandern.

Der Weg vom Korn zum Mehl in der Bergedorfer Mühle

In der Bergedorfer Mühle (Chrysanderstraße 52 a) lautet das Motto „Der Müller schläft nie“. In dem Galerieholländer wird über die Arbeit des Müllers referiert und der Weg vom Korn zum Mehl erklärt. Besucherinnen und Besucher erleben die Mühle in Betrieb, sehen die drehenden Mahlsteine und den laufenden Dieselmotor. Am Grillstand gibt es frische Bratwurst (auch vegetarisch), Schmalzbrot und im alten Lager kühle Getränke.

Im Astronomiepark Hamburger Sternwarte (August-Bebel-Straße 196) steht das Thema „Weltbild im Wandel“ im Fokus: Der Geschichte der Navigation wird dabei ebenso eine Posterausstellung gewidmet wie den Sternen über Hamburg oder Astronom Nicolaus Copernicus, der vor 550 Jahren zur Welt kam.

Tickets gibt es am 22. April bis spät in die Nacht

Ein Busshuttle fährt die Ausstellungshäuser an, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwer erreichbar sind. Die Linie 302 fährt alle 15 Minuten, etwa an den S-Bahnstationen Billwerder-Moorfleet oder Mittlerer Landweg. Auf ihrer Route liegen das Deutsche Maler- und Lackierermuseum und die Elbinsel Kaltehofe. Der Astronomiepark Hamburger Sternwarte und die Bergedorfer Mühle werden von der Linie 307 bedient, sie startet alle 30 Minuten am S-Bahnhof Bergedorf. Dort fährt alle halbe Stunde auch die Linie 308 ab zur KZ-Gedenkstätte Neuengamme und zum Freilichtmuseum Rieck-Haus.

Eine Karte für die Lange Nacht der Museen kostet 17 Euro, ermäßigt 12 Euro. Tickets gibt es in den teilnehmenden Museen (auch noch am 22. April bis spät in die Nacht) oder auch im Online-Shop im Internet: www.langenachtdermuseen-hamburg.de. Dort ist auch das gesamte Programm zu finden.