Curslack. Am 31. Oktober ist Curslacks Freilichtmuseum zum letzten Mal in diesem Jahr geöffnet. Was für die nächste Saison geplant ist.

Saisonendspurt im Rieck-Haus: Noch fünf Öffnungstage bleiben, dann geht das Freilichtmuseum mit Adresse Curslacker Deich 284 in die Winterpause. Zum Abschluss der Saison gibt es am Montag, 31. Oktober, freien Eintritt. Denn am Reformationstag heißt es wieder „#seeforfree“ in insgesamt 31 Hamburger Museen. Seit dem Bürgerschaftsbeschluss im Jahr 2018 bieten die staatlichen Museen in Hamburg an dem Tag grundsätzlich kostenfreien Eintritt an.

Das Rieck-Haus ist dann, wie auch in den Tagen bis dahin, von 11.30 bis 17 Uhr geöffnet. Ernst Korth führt als „Buur Ernie“ noch einmal auf Plattdeutsch durch das historische Bauernhaus und über das Gelände und erzählt, wie früher das Leben auf dem Land war.

Rieck-Haus: Im Juni 2023 soll es wieder ein Erdbeerfest geben

Ein letztes Mal ist in der Scheune dann die Ausstellung zum Thema „Aberglaube“ zu sehen, die Torkild Hinrichsen zusammengestellt hat. Im nächsten Jahr soll es dort um Bibelfliesen gehen: Die Kirche St. Nicolai in Altengamme und das Rieck-Haus konzipieren gemeinsam die Sonderausstellung zu biblischen Fliesenmotiven in den Vier- und Marschlanden, wie sie auch in den Stuben, der lütt und groot Döns, vom Rieck-Haus zu sehen sind.

Während die Wände heute mit Tapeten, Gemälden oder Fotografien bedeckt sind, zierten früher – vor allem in klassischen Hufnerhäusern –Fliesen die Wohnstube. Die Fliesen – meist in Blau-Weiß – zeigen häufig kleine Szenen aus der Bibel wie Geschichten aus dem Alten Testament oder Gleichnisse aus dem Neuen Testament.

Besucherzahlen entwickeln sich erfreulich

Die Ausstellung wird in Kooperation mit dem Norder Bibelfliesenteam gezeigt, das in einem Forschungsprojekt knapp 100 Fliesenmotive zusammengetragen und recherchiert hat. Zudem sollen Vier- und Marschländer Geschichten integriert werden. Einige Beiträge sind bereits eingegangen, berichtet Museumsleiterin Schanett Riller. Weitere Hinweise zu Orten, an denen Fliesen hängen, oder auch kaputten Fliesen sind willkommen. „Wir möchten auch erfahren, was aus ihnen geworden ist, denn sie waren sehr teuer und galten als Statussymbol“, sagt Riller. Kontakt per E-Mail an museum@bergedorf.hamburg.de oder im Kirchenbüro von St. Nicolai 040/723 52 36.

Schanett Riller blickt zuversichtlich in die nächste Saison, denn die Besucherzahlen im Rieck-Haus sind höher als vor der Pandemie: Das Rieck-Haus hatte diese Saison etwa 4500 Besucher. „Damit liegen wir doppelt so hoch wie im ersten Coronajahr 2020 und im Bereich der Ausstellungsbesuche auch höher als 2018 und 2019“, sagt Schanett Riller. Allerdings fehlen die Veranstaltungsbesucher, die sonst zusätzlich noch mitzuzählen waren, weil noch keine Großveranstaltungen möglich waren. Stand jetzt soll es das Erdbeerfest in 2023 wieder geben. Es zog vor der Pandemie in jedem Juni stets um die 4500 Besucher auf das Gelände des Freilichtmuseums und ist zuletzt dreimal ausgefallen.

Kinderprogramm ist auch in der Kita oder Schule möglich

Regelmäßig mit ins Programm aufgenommen werden soll auch der Bierbrau-Kursus, der in diesem Jahr komplett ausgebucht war. Die Teilnehmer hätten dabei nicht nur viel Spaß gehabt und können das erlernte Wissen zu Hause weiter anwenden, sagt die Museumschefin. „Er passt auch thematisch hervorragend zum Rieck-Haus, weil hier früher vornehmlich Getreide angebaut wurde und Bier das Hauptgetränk war, weil es sauberer war als Wasser“, erklärt sie.

Auch Kinderangebote wie Kürbisse schnitzen oder Honig-Sahne-Bonbons herstellen seien „Dauerbrenner“ und stets gut gebucht, berichtet Schanett Riller. Kitas oder Hort-Anbieter an Schulen können im Rieck-Haus auch Ferienprogramm buchen. Und sogar im Winter, wenn das Museum geschlossen ist, ist ein Kinderprogramm möglich: Dann kommt Museumspädagoge Jörg Gerhard mit einem Koffer in die Einrichtung und gestaltet einen Tag zum Thema „Ernährung“ oder „Licht und Feuer“.