Bergedorf. Wo gibt es den kleinen Fisch mit welchen Beilagen und was kostet das Gericht? Wir geben einen Überblick.

Der kleine Kultfisch Stint, einst ein Arme-­Leute-­Essen, ist entlang der Elbe längst zum Star der regionalen Küche avanciert. Kein Wunder, schließlich ist er grätenarm und schmackhaft und duftet, wenn er roh und frisch ist, nach Gurke. Hier gibt es jetzt den gefragten Fisch im Restaurant:

In diesen Restaurants wird Stint serviert

Zum Sattessen können Gäste des Fährhauses Tatenberg am Tatenberger Deich 162 knusprigen Stint mit verschiedenen Beilagen bekommen. Preis: 18,50 Euro. Die Küche ist mittwochs bis sonnabends von 12 bis 19 Uhr und sonntags von 12 bis 18.30 Uhr geöffnet. Telefon: 040/737 22 27.

In der Gaststätte zur Elbbrücke (Moorfleeter Deich 259) steht der beliebte Fisch nun ebenfalls auf dem Speiseplan – „bis voraussichtlich Mitte März“, sagt Betreiber Kay Harder. Gefangen wird der Stint von Elbfischer Olaf Jensen aus Finkenwerder. Eine Portion kostet 18,90 Euro, für „Stint satt“ werden 23,50 Euro verlangt. Dazu gibt’s Beilagen, Salat und eine Suppe vorweg. Der Preis habe sich um etwa 2 Euro gegenüber dem Vorjahr erhöht, sagt Harder, „aber im Einkauf zahlen wir nun mindestens ein Drittel mehr“. Geöffnet ist montags bis mittwochs, 11.30 bis 15 Uhr, sowie donnerstags und freitags, 11.30 bis 15 Uhr und 17 bis 21 Uhr. Telefon: 040/737 23 04.

In der Marschländer Elblounge (Spadenländer Elbdeich 40) wird Stint traditionell zubereitet: In Roggenmehl gewendet, in Butter und Speck gebraten. Die Portion – wahlweise mit knusprigen Bratkartoffeln oder Kartoffelsalat – kostet 24,50 Euro. Geöffnet ist donnerstags und freitags ab 17 Uhr, sonnabends ab 12 Uhr und sonntags ab 13.30 Uhr (Brunch ab 10.30 Uhr).

Der Partyservice Wulff am Neuengammer Hausdeich 266 verkauft frischen Stint aus der Elbe to go – pfannenfrisch abholbar an der „Drive-in-Station“. Eine „gute Portion“ mit Bratkartoffeln oder Speckkartoffelsalat und Gurkensalat (alles hausgemacht) kostet 18,50 Euro. Erhältlich ist der Stint to go täglich von 11 bis 13 Uhr und von 17 bis 19 Uhr. Vorbestellen unter Telefon: 40/723 31 53.

Frisch aus der Pfanne wird Stint auch im Landhaus Voigt (Ochsenwerder Norderdeich 113) serviert – mit Bratkartoffeln oder Speckkartoffelsalat zur Auswahl und einem Wachsbohnensalat. Preis: 21,90 Euro. Geöffnet ist montags, donnerstags und freitags ab 16 Uhr, sonnabends ab 12 Uhr und sonntags ab 11 Uhr. Um Reservierung wird gebeten: Telefon 040/737 24 40.

Stint wird in Lauenburg im Restaurant Zum alten Schifferhaus (Elbstraße 114) angeboten. Serviert wird die Spezialität frisch aus der Pfanne mit warmem Speck-Kartoffelsalat oder Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln. Dazu gibt es Gurkensalat. Das alles gibt es im Februar und März für 18,90 Euro. Küchen-Öffnungszeiten: montags bis freitags, 16 bis 21 Uhr, sonnabends und sonntags, 12 bis 21 Uhr. Eine Tischreservierung ist unbedingt erforderlich. Telefon: 04153/5 86 50.

Im Hotel-Restaurant Bellevue (Blumenstraße 29) in Lauenburg gibt’s ebenfalls „Stint mit Elbblick“. Die Portion mit Bratkartoffeln und Gurkensalat gibt es für 18,90 Euro. Ab 1. März ist täglich geöffnet, mittags von 11 bis 14 Uhr und abends ab 17 Uhr. Freitag, Sonnabend und Sonntag ist die Küche durchgehend geöffnet. Telefon: 04153/23 18.

Am Gräpelweg 8, im Café-Restaurant im Park, kommt der beliebte Speisefisch nun ebenfalls auf den Tisch. eine Portion mit Bratkartoffeln oder Kartoffelsalat kostet 19,50 Euro. Um telefonische Vorbestellung unter der Nummer 040/22 86 67 90 wird gebeten. Geöffnet ist montags bis freitags von 9.30 bis 17 Uhr.

Im Gasthaus Düneberg an der Düneberger Straße 59 in Geesthacht gibt es Stint dienstags bis sonntags von 11.30 bis 15 Uhr und von 17.30 bis 22 Uhr sowie montags von 11.30 bis 16 Uhr. Eine Portion Stint mit Beilagen kostet 18,90 Euro.

Kultfisch – grätenarm und schmackhaft

Jetzt bieten auch die Fischhändler auf den Wochenmärkten wieder frischen Stint an. Gebraten, gebacken oder sauer eingelegt – bei der Zubereitung des kleinen Fisches sind der Fantasie des Kochs keine Grenzen gesetzt. Eine Variante hat sich allerdings als besonders beliebt herausgestellt und ist zum Klassiker geworden: in Roggenmehl gebratener Stint. Dazu werden die kleinen Fische ausgenommen und ohne Kopf in Roggenmehl gewendet. Anschließend werden sie in Butter und Speck knusprig gebraten.

Bratkartoffel und hausgemachter Speck gehören an der Elbe dazu

Diese Art der Zubereitung hat entlang der Elbe Tradition. Dazu werden Bratkartoffeln oder hausgemachter, lauwarmer Speck-­Kartoffelsalat serviert. Und natürlich darf auch ein frischer grüner Salat zum Fisch nicht fehlen. Wer gern sauer eingelegten Brathering isst, findet diese Variante auch beim Stint. Manche Köche bereiten den kleinen Elbfisch auch gebacken mit Tomatensauce, Kräutern, Kartoffeln und Salat oder als Räucherfisch zu.

Egal für welche Zubereitungsart man sich entscheidet – zehn Fische pro Person sollten es schon sein, damit daraus eine richtige Mahlzeit wird. Und wer besonders großen Appetit auf Stint hat, dem bleibt immer noch eine besondere Variante, die einige Restaurants anbieten: „Stint satt“.

So kommt der Stint in die Elbe

Stint ist ein Meeresfisch, der in den Küstengewässern Europas schwimmt, von der Ostsee bis zur Biskaya. Doch wenn es wärmer wird und die Wassertemperatur in den Flüssen auf mehr als neun Grad Celsius steigt, wandert er in die Unterläufe der großen Ströme ein, um über sandigen Stellen abzulaichen. Auf diese Weise gelangt der 15 bis 30 Zentimeter lange, leicht durchscheinende und bis zu sechs Jahre alte Fisch, den Kenner so sehr schätzen, auch in die Elbe. Er sieht zwar aus wie eine Sprotte, gehört aber nicht zu den Heringen, sondern zu den lachsartigen Fischen. Rücken und Seiten des Minifischs sind graugrün bis rosa und die Flanken glänzen silbrig. Fünf Wochen lang kommen Hobbyfischer teils von weither aus vielen Bundesländern an die Elbe, zum Beispiel nach Altengamme, um ihre Ruten auszuwerfen. Je nach Wetter dauert die Saison vbis Ende März/Mitte April. Berufsfischer legen Reusen aus, um die kleinen Edelfische zu fangen und beliefern die Restaurants in der Region.