Hamburg. Die Grundschule am Durchdeich bekommt einen Neubau in Modulbauweis. Was dieser für Gestaltungsspielräume bietet.
Die Schule Fünfhausen-Warwisch bekommt ein neues Klassenhaus. Das Gebäude mit Klassen- und Fachräumen für Kunst und Musik sowie einem Aufenthaltsraum für die Lehrkräfte soll im Februar 2022 bezogen werden können, teilt Kerstin Wilmes, Sprecherin der Finanzbehörde Hamburg, mit.
Das zweigeschossige „Hamburger Klassenhaus“ hat eine Fläche von 900 Quadratmetern. „Es bekommt eine Holzfassade sowie ein Gründach und wird mit einer Wärmepumpe und einer Vorrüstung für den Einbau von Fotovoltaik ausgestattet“, sagt Kerstin Wilmes. Der Aufbau erfolgt in Modulbauweise.
Grundschule Fünfhausen bekommt „Hamburger Klassenhaus“
„In Hamburg ist die Zahl der Schülerinnen und Schüler an staatlichen Schulen allein in diesem Jahr um 4400 gestiegen. Im Zuge des Schulausbaus sollen deswegen bis 2030 rund 35 weitere neue Schulen gebaut werden“, sagt Schulsenator Ties Rabe und fügt hinzu: „Aber auch viele bestehende Schulen werden jetzt zügig erweitert.
Das pädagogische Konzept ‚Hamburger Klassenhaus‘ ermöglicht den Schulen eine freie Gestaltung unterschiedlicher Raumkonzepte nach ihrem jeweiligen pädagogischen Konzept und wird trotzdem schnell, kostengünstig und optisch ansprechend umgesetzt.“
Neubau der Grundschule Fünfhausen ermöglicht eine Dreizügigkeit
Auch in Fünfhausen-Warwisch sind die Schülerzahlen explodiert: Vor zehn Jahren wurden dort etwa 100 Schüler unterrichtet, alle Jahrgänge waren einzügig. „Nun haben wir rund 180 Schüler und sind – inklusive der Vorschule – durchgängig zweizügig“, sagt Christiane Kaube (60), seit zehn Jahren Leiterin der Schule.
Dank der neuen Räumlichkeiten könnte die Schule sogar dreizügig werden. 16 Pädagogen kümmern sich um die Kinder, zehn weitere Pädagogen sowie weitere Mitarbeiter sind in der Nachmittagsbetreuung im Einsatz.
Auf dem Schulhof sei es aufgrund der Baumaßnahmen inzwischen recht eng, betont Christiane Kaube, „zumal sich die Schüler in Corona-Kohorten aufhalten müssen“. Fußballplatz und Spielwiese werden fast zur Hälfte von Neubau und Baufahrzeugen in Beschlag genommen. Ein Jahr müssten die Schüler noch durchhalten, dann sei „alles schön, groß und neu. Dann haben wir viel Platz“.
Das kleine Backsteinhaus wird abgerissen
Bis dahin wird in drei Bauabschnitten gearbeitet: Im „Hamburger Klassenhaus“ entstehen neun Räume, darunter sechs Klassenzimmer. Vier der zehn Klassen mit jeweils 20 bis 23 Schülern ziehen in das neue Gebäude – die Jahrgänge zwei und vier.
Der Altbau (ältester Teil der Schule) soll nach dem Bezug des Neubaus umgebaut werden, damit die Verwaltung in den Altbau einziehen kann. „Derzeit sind dort vier Klassenzimmer untergebracht.“ Der Umzug der Verwaltung sei für den kommenden Sommer geplant. Das kleine Backsteinhaus neben der Schule, in dem die Verwaltung derzeit mehr schlecht als recht in viel zu kleinen Räumen untergebracht ist, soll abgerissen werden, „vermutlich im Spätsommer“.
Die neugewonnene Fläche soll als Schulhof genutzt werden. „Dann werden wir ungefähr so viel Schulhoffläche haben wie vor Beginn der Baumaßnahmen.“
"Hamburger Klassenhaus": Reine Bauzeit soll nur 21 Wochen betragen
Mehr als 100 Schulen in Hamburg werden in den kommenden Jahren zusätzliche Schüler aufnehmen und weiteren Platz benötigen. Deshalb hat der Landesbetrieb Schulbau Hamburg das „Hamburger Klassenhaus“ entwickelt – ein modulares Schulgebäude mit kurzer Planungs- und Bauzeit. Seit 2020 wurden acht der modularen Bauten an Hamburger Schulen übergeben. Die reine Bauzeit zwischen Spatenstich und Fertigstellung betrage nach Auskunft der Pressestelle des Hamburger Senats rund 21 Wochen.
Das „Hamburger Klassenhaus“ ist nach Auskunft des Senats auf Langlebigkeit ausgelegt, man plane mit einer Mindestlebensdauer von rund 80 Jahren. In Fünfhausen war im März mit den ersten Arbeiten begonnen worden. Insgesamt investiert die Stadt rund 3,1 Millionen Euro in den Neubau.
Kinder, die im August eingeschult werden, und deren Eltern sind zu einem Info-Nachmittag in der Schule eingeladen. Er ist am Freitag, 19. November, 16 bis 18 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.