Schulen: Hamburg verbaut im Bezirk Bergedorf dieses Jahr etwa 85 Millionen Euro

Der Aus- und Umbau Bergedorfer Schulen läuft auf vollen Touren. Derzeit wird gleich an mehreren Standorten - auf unserer Karte rot markiert - gebaut. Allein in diese Projekte investiert Hamburg dieses Jahr etwa 85 Millionen Euro. Grün markiert sind indes Standorte, an denen nach Angaben von Schulbau Hamburg in den nächsten Jahren größere Baumaßnahmen geplant sind.

Nicht extra erfasst sind die Schulen im Landgebiet. Doch auch dort wurde und wird fleißig gebaut. So hat beispielsweise erst kürzlich die Schule Fünfhausen-Warwisch eine neue Mensa sowie einen Klassentrakt erhalten. Auch die Schule Curslack-Neuengamme freut sich über eine moderne Kantine.

Nichtsdestotrotz: Hamburg investiert nicht in alle 36 Bergedorfer Schulstandorte, sei es, weil sie als saniert gelten, wie zum Beispiel die Ernst-Henning-Schule, oder weil sie privat sind. So hat zum Beispiel die Katholische Schule Bergedorf an der Chrysanderstraße erst kürzlich einen neuen Anbau samt Pausenhalle, Lehrer- und Klassenzimmer bekommen. 2015 sollen unter anderem eine Cafeteria und zwei Klassenräume folgen. Die Kosten von vier Millionen Euro übernimmt das Erzbistum Hamburg.

An anderen Einrichtungen indes liegen die Bauprojekte noch in weiter Ferne. So soll die Schule Heidhorst in Boberg laut Rahmenplan zwar zusätzliche Unterrichtsräume und Verwaltungsflächen bekommen, und an der Grundschule Mendelstraße sind umfangreiche Sanierungsarbeiten geplant. "Doch noch sind die Bautätigkeiten nicht in Planung", betont der Leiter des Senatorenbüros in der Finanzbehörde Uwe Voss. Beide Schulen hätten in den vergangenen Jahren aber schon neue Kantinen und Küchen für den Ganztagsbedarf erhalten.

Richard-Linde-Weg

1. Die Aula der Stadteilschule Richard-Linde-Weg wurde 2013 bereits für 1,3 Millionen Euro grundsaniert, bekam unter anderem eine neue Technik samt Beleuchtung und Akustik. Nächstes Jahr gehen die Bauarbeiten erst richtig los: Der komplette Standort wird überplant. So sollen fünf Gebäude abgerissen und durch einen Neubau mit etwa 1300 Quadratmetern ersetzt werden. Zudem ist eine Sanierung der verbleibenden Gebäude im Innen- und Außenbereich vorgesehen. Die Kosten belaufen sich auf etwa 23,7 Millionen Euro.

Gymnasium Bornbrook

2. Die Planungen für die Grundsanierung des Gymnasiums Bornbrook haben bereits begonnen. Voraussichtlich 2015 werden Bauarbeiter damit beginnen, die Fassade des Hauptgebäudes instand zu setzen. Auch Elektrik und Sanitäreinrichtungen werden auf den neuesten Stand gebracht. Zudem werden die Größen von Klassen- und Fachräumen angepasst. Insgesamt will die Stadt Hamburg etwa 14 Millionen Euro in den Standort investieren.

Binnenfeldredder

3. Das mit Abstand größte Investitionsvolumen von 45 Millionen Euro verschlingt der Schulstandort am Binnenfeldredder, der sowohl das Gymnasium sowie die Stadtteilschule Lohbrügge umfasst. Dementsprechend zäh gestalten sich die Bauarbeiten, die im vergangenen Herbst ein Jahr verspätet mit dem Abriss dreier Klassenhäuser begonnen haben. Ab Oktober soll in einem ersten Bauabschnitt ein Forumsgebäude mit Mensa und Veranstaltungssaal entstehen. Darauf folgt der Bau eines neuen Klassenhauses für das Gymnasium. In einem dritten Abschnitt erhält dann die Stadtteilschule neue Räume. Ein Ende der Arbeiten ist nicht in Sicht.

Max-Eichholz-Ring

4. Noch steht am Eingangsbereich der Grundschule Max-Eichholz-Ring ein Flachbau im 60er-Jahre-Stil, die alte Pausenhalle. Doch das wird sich im Herbst ändern. Für etwa vier Millionen Euro bekommt die Bildungseinrichtung ein neues Entree-Gebäude. Von einer Pausenhalle über eine Mensa bis hin zu einer Bibliothek und einem Musiksaal: Der etwa 1400 Quadratmeter große Neubau soll die verschiedensten Funktionen im Ganztagsbetrieb übernehmen. Fertigstellung soll im Winter 2015/16 sein.

Luisen-Gymnasium

5. Das Luisen-Gymnasium am Reinbeker Weg platzt schon seit geraumer Zeit aus allen Nähten. Fast die komplette Orientierungsstufe (Klassen 5 und 6) ist derzeit in Containern untergebracht. Aus diesem Grund soll die Schule 14 weitere Unterrichtsräume, zusätzliche Büroflächen sowie eine Schulküche für den Ganztagsbetrieb bekommen. Bergedorfs Stadtplanungsausschuss hat für dieses Projekt einen Architektenwettbewerb gefordert. Problematisch könnte dabei der Denkmalschutz werden, der für die Schule, den Wasserturm und das Billtal-Stadion nebenan gilt. Baubeginn: 2016.

Hansa-Gymnasium

6. Auch am Hansa-Gymnasium stehen in Zukunft umfangreiche Bauarbeiten an. Voraussichtlich von 2016 an wird die Betonfassade des rückwärtigen Gebäudeteils für etwa 4,2 Millionen Euro saniert. Etwa 700 000 Euro steckt die Stadt Hamburg in die Modernisierung der Sporthalle. Der Baubeginn ist für 2016 geplant. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Schule an der Hermann-Distel-Straße ihren Schulhof für etwa 150 000 Euro auf Vordermann gebracht - allerdings auf eigene Kosten. Seitdem gibt es auch ein kleines Fußballfeld sowie eine bunte Kletterwand auf dem Gelände.

Sander Straße

7. Weil die alte Sporthalle stark sanierungsbedürftig war, hat die Grundschule Sander Straße erst kürzlich eine neue bekommen. Ende Mai wurde der Neubau im Wert von etwa 2,2 Millionen Euro mit einem großen Fest eingeweiht. Was mit der alten passieren sollte, stand zu dem Zeitpunkt noch nicht fest. Jetzt hat Schulbau Hamburg angekündigt, auch die alte Sportstätte sanieren zu wollen. Etwa 1,45 Millionen sollen investiert werden, um das Gebäude auf den neuesten energetischen Stand zu bringen. Der Baubeginn ist für 2016 geplant.

Leuschnerstraße

8. Am Schulstandort Leuschnerstraße, der die Grundschule sowie das Regionale Bildungs- und Beratungszentrum umfasst, stehen 2015 gleich zwei Maßnahmen an. Zum einen werden die Sanierungsarbeiten am denkmalgeschützten Hauptgebäude - einem Backsteinbau aus den 1920er Jahren - fortgesetzt. Die Kosten dafür betragen etwa 7,8 Millionen Euro. Zum anderen sollen die beiden Pavillons 5 und 6 abgerissen und durch einen Neubau mit einer Größe von 332 Quadratmetern ersetzt werden. Die Kosten belaufen sich auf knapp 800 000 Euro.

Schule Nettelnburg

9. An der Grundschule Nettelnburg am Fiddigshagen sollen 2015 die alten Pavillons weichen, um Platz für einen etwa 1800 Quadratmeter großen Neubau zu schaffen. Elf zusätzliche Unterrichts- und Fachräume sowie Ganztags- und Gemeinschaftsflächen mit Küche und Essbereich sind geplant. Die Kosten betragen etwa 5,6 Millionen Euro. In einem zweiten Bauabschnitt, der 2019/20 realisiert werden soll, ist zudem angedacht, die bestehende Einfeldsporthalle entweder zu sanieren oder gleich neu zu bauen. Auch der Bau einer Zweifeldhalle kommt in Betracht.

GSB

10. An der Stadtteilschule Bergedorf (GSB) am Ladenbeker Weg herrscht derzeit rege Betriebsamkeit. Denn dort wird gleich an zwei Projekten gearbeitet. Zum einen soll im August die neue Produktionsküche samt Mensa für knapp vier Millionen Euro errichtet sein. Bauarbeiter sind derzeit dabei, die dafür notwendigen Abluftanlagen auf dem Dach zu installieren. Zum anderen wird derzeit an einem Ersatzbau für das Klassenhaus 1 sowie einem Teilersatz für das Fachhaus 2 gearbeitet. Die Kosten belaufen sich auf etwa elf Millionen Euro. Nächstes Jahr soll alles fertig sein.

Anton-Rée-Schule

11. Neue Unterrichtsräume in einem Umfang von etwa 500 Quadratmetern sowie Gemeinschafts- und Verwaltungsflächen in einer Größe von 480 Quadratmetern sind an der Anton-Rée-Schule geplant. Die Arbeiten sollen schon dieses Jahr losgehen. Die Kosten belaufen sich auf etwa 4,7 Millionen Euro. Ein notwendiges Projekt, denn die Grundschule hat dringenden Raumbedarf. Zurzeit lernen in dem Schulgebäude am Ebner-Eschenbach-Weg etwa 450 Jungen und Mädchen, am Standort an der Von-Haeften-Straße sind noch einmal etwa 110 Schüler.

Gretel/Gym. Allermöhe

12. Einst war in dem Neubau am Von-Moltke-Bogen die Clara-Grunwald-Grundschule untergebracht. Seit diesem Frühjahr haben einige Klassen der Gretel-Bergmann-Stadtteilschule das Gebäude bezogen. Um den Ganztagsbetrieb zu ermöglichen, wird dort derzeit umgebaut, zudem mehrere Fachräume integriert. Die Kosten belaufen sich auf 1,96 Millionen Euro. Im September soll die Maßnahme beendet sein. Die Sporthalle des benachbarten Gymnasiums Allermöhe bekommt im Sommer einen neuen Hallenboden. Die Kosten dafür betragen etwa 107 000 Euro.