Hamburg. Geplant war sie schon lange, jetzt ist die neue Gymnastikhalle des Sport-Clubs Vier- und Marschlande in Fünfhausen bald fertig.
Mit der Planung begann der Sport-Club Vier- und Marschlande (SCVM) 2019. Im März dieses Jahres begann in Fünfhausen der Bau einer mehr als 200 Quadratmeter großen Gymnastikhalle als Aufbau auf den Umkleidetrakt für die Fußballer am Sporthallenweg/Durchdeich. Nun hat für die Handwerker der Endspurt begonnen: In der neuen Halle im ersten Stock soll es von Dezember an Angebote wie Qigong, Yoga und Herzsport geben.
Mit der neuen Gymnastikhalle könnten die Hallenzeiten für die verschiedenen Sportarten entzerrt werden: In der benachbarten, knapp 1200 Quadratmeter großen Dreifeldhalle sollen künftig vor allem klassische Sportarten wie Handball, Volleyball und Turnen ausgeübt werden können. In der neuen „Kleinen“ finden hingegen die Sparten Platz, die ohne große Sportgeräte, Netze und Barren auskommen, lediglich Matten, Hanteln und Kleingeräte benötigen.
Der Aufbau der Halle des SCVM war schon vor 20 Jahren mit eingeplant
Neben der Bewegungsfläche, einem 200-Quadratmeter-Raum, finden sich in dem Aufbau auch Duschen und Umkleidekabinen. Die meisten Arbeiten sind erledigt, auch die Fotovoltaikanlage auf dem Flachdach des Neubaus ist installiert. „Sie wird uns einen Großteil des Stroms liefern, den wir in der Halle benötigen“, sagt Thomas Niese, Geschäftsführer des Sportvereins. Anfang November soll ein Holzschwingboden verlegt werden, die Elektriker werden noch erwartet, eine Wand des großen Raums wird verspiegelt, und auch Feinarbeiten stünden noch aus.
Der Aufbau war schon vor 20 Jahren, bei der Planung der großen Halle, als Option berücksichtigt worden. „Deshalb haben wir nun keine Probleme mit der Statik. Im Erdgeschoss befinden sich genügend Stahl und Beton, um die zusätzliche Last zu tragen“, sagt Niese.
Der neue Raum kann ganztägig vom Verein genutzt werden
„Der Aufbau wird – im Gegensatz zur großen Halle – ausschließlich vom SCVM genutzt“, sagt Niese. Denn der rund 3000 Mitglieder zählende, nach der TSG zweitgrößte Sportverein Bergedorfs, benötigt dringend weitere Hallenflächen: „Durch die Ganztagsangebote der benachbarten Grundschule können wir die Halle in der Woche erst ab 17 Uhr nutzen“, sagt Niese. Dadurch werde es eng, das Zeitfenster ist klein. „Durch den Ganztagsschulbetrieb werden eigene Sportanlagen für die Vereine immer wichtiger.“
Die neue Halle sei für den Verein ganztags nutzbar, weil sie ihm gehört. Deshalb könnten dort früher am Tage Angebote für Rentner oder Eltern, deren Kindern tagsüber in der Schule sind, gemacht werden. Der Sportbetrieb werde so entzerrt, spätnachmittags und abends fänden andere Gruppen Platz.
SCVM hat in den vergangenen Jahren rund 500 neue Mitglieder gewonnen
Der Verein investiert mehr als 630.000 Euro in den Anbau. Niese: „Der Großteil ist selbstfinanziert, für den Rest haben wir einen Kredit bei der Vierländer Volksbank aufgenommen.“ Der Verein habe gut gewirtschaftet und sich dadurch „ein kleines Polster aufgebaut“. Mit rund 70.000 Euro bezuschussen Bezirksamt und Sportamt den Neubau.
Der SCVM hat in den vergangenen zehn Jahren rund 500 neue Mitglieder gewonnen. Dies sei laut Thomas Niese den vielen Menschen zu verdanken, die in die Neubaugebiete auf dem Lande gezogen sind.
Bald könnte die 2G-Regel in der Halle gelten
Derzeit sind die Hallen des Vereins nach der 3G-Regelung (geimpft, genesen, getestet) geöffnet. Ob dies so bleibt, ist fraglich, betont Niese. Denn vom 11. Oktober an wird es kostenlose Corona-Schnelltests nur noch in Ausnahmefällen geben. „Dann müssen nicht nur Vereinsmitglieder, sondern auch Trainer und Anleiter, die nicht geimpft sind, für die Tests selbst zahlen. Der Verein kann die Kosten nicht übernehmen.“
Niese errechnete, dass mindestens zwei Tests pro Nase pro Woche bei zehn Mitarbeitern im Jahr etwa 12.000 Euro kosten würden. Deshalb könne bald 2G (geimpft, genesen) gelten. Denn dann könnten deutlich mehr Sportler in die Hallen, wären die Abstandsregelungen (ein Sportler pro zehn Quadratmeter) vom Tisch. Und: Niese weiß, dass 85 Prozent aller Mitglieder doppelt geimpft sind.
„Wir kennen die reinen Zahlen, aber natürlich nicht die Zuordnung zu den Personen.“ Aufgrund der Abstandsregelung müsse derzeit beispielsweise der Zumba-Tanzkursus auf zwei Gruppen á 35 Teilnehmern verteilt werden. Vor Corona tanzten 70 Zumba-Freunde gemeinsam – an zwei Abenden pro Woche. Jetzt hat jede Gruppe nur einen Abend.