Fünfhausen. Fünfhausen. Der SCVM kann sich in der neuen Saison keine großen Sprünge erlauben und setzt daher unter Coach Beyer auf ein altbewährtes Rezept.
Nach dem gescheiterten Unterfangen unter Trainer Olaf Poschmann binnen drei Jahren in die Landesliga zurückzukehren, stellen sich die Fußballer des SC Vier- und Marschlande im Sommer ganz neu auf. Fortan will der Verein sich verstärkt auf den eigenen Nachwuchs konzentrieren. Vielleicht muss er es auch. Zumindest wird der Etat der Liga-Mannschaft deutlich gekürzt. „Es ist eine schwierige Situation. Dass sie so schwierig ist, hätte ich nicht gedacht. In Summe wird das ein größeres Projekt“, sagt Thorsten Beyer, der im Sommer nach zwölf Jahren als Coach an den Deich zurückkehrt.
„Vereinfacht ausgedrückt wird unsere Zielrichtung von kurz- auf langfristig ausgerichtet. Wir wollen dem Potenzial des Vereins mit seinen 38 Jugendmannschaften gerecht werden und bei Spielern darauf achten, dass sie einen Bezug zum Verein haben“, betont Beyer, der beim SCVM einst das erfolgreichste Nachwuchsteam der Klubgeschichte mit Martin Harnik und Max Kruse coachte.
Stürmer Kehr hat zugesagt
So stark sind die aktuellen Jugendteams zwar nicht, aber: „Die A-Jugendlichen sind heiß wie Frittenfett und rücken sukzessive nach. Daraus wird Thorsten Beyer ein starkes Team formen. Und irgendwann werden wir den Aufstieg schaffen“, lautet die Rechnung von Fußballabteilungsleiter Siegfried Niemand.
Kurzfristig wird es für die Deichkicker aber eher darum gehen, die Klasse zu halten. Knapp ein Dutzend – vornehmlich jüngere – Akteure des aktuellen Erste-Herren-Kaders wollen beim SCVM bleiben. Dazu kommen mehrere A-Jugendliche. Von den etablierten Kräften hat derzeit erst Stürmer Tobias Kehr zugesagt. Externe Zugänge stehen offiziell noch nicht fest. „Wir werden jetzt keine große Sprünge machen können“, weiß Niemand.
Beispiel SVNA
Dennoch will der Verein auch künftig mit zwei Teams in der Bezirksliga an den Start gehen, anstatt die Kräfte zu bündeln. Mit allen daraus resultierenden Problemen wie interner Rivalität, Neid und geteilten Fanlagern. Schon jetzt ist die „Zweite“ in der Süd-Staffel genauso gut platziert wie das vermeintliche Aushängeschild des Vereins im Osten (beide Platz sechs). „Wir müssen eine Gemeinsamkeit hinkriegen. Das kann man vielleicht mit einem gemeinsamen Trainingslager schaffen“, sagt Beyer und ergänzt: „Ich sehe Vorbilder: Beim SVNA hat neulich die ,Zweite’ beim Spiel der ,Ersten’ gesungen und Bengalos gezündet.“
Allerdings sind die Voraussetzungen in Nettelnburg andere: Eine Mannschaft spielt in der Landesliga, der Unterbau in der Kreisklasse. Beim SCVM müssen sie dagegen erst alte Gräben zuschütten.