Hamburg. Politik plädierte für eine soziokulturelle Nutzung. die Behörde will Ausschreibung für das denkmalgeschützte Gebäude offen halten.

Seit etwa zweieinhalb Jahren steht die alte Dorfschule Seefeld an der Heinrich-Osterath-Straße 45 leer. Zuvor wurde sie noch für Schulprojekte genutzt. Nun will die Stadt das denkmalgeschützte, 1882 erbaute Gebäude verkaufen.

Die Bergedorfer Politik hatte sich zuletzt für eine soziokulturelle Nutzung starkgemacht: Einstimmig votierte der Hauptausschuss Ende November dafür, das Gebäude nicht einfach an den Meistbietenden zu veräußern. Viel mehr solle sich der Bezirksamtsleiter beim Senat dafür einsetzen, dass mit der Region verbundene, gemeinwesenorientierte Projekte bei der Vergabe favorisiert werden mögen.

Wird die alte Dorfschule Seefeld zum Wohnhaus?

Darauf will sich der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) jedoch nicht einlassen. Er plädiere dafür, die Ausschreibung offen zu halten und keine Nutzungsmöglichkeit in der Konzeptausschreibung von vornherein auszuschließen, teilt die Finanzbehörde mit.

Die Konzeptausschreibung für die ehemalige Schule Seefeld werde derzeit mit allen beteiligten Fachbehörden und dem Bezirk ausgearbeitet. Dabei werde der Fokus vor allem auf ein qualifiziertes Konzept gelegt, welches mit den hohen Ansprüchen des Denkmalschutzes konform sei. Die Ausschreibung werde eine Nutzung mit soziokulturellem Mehrwert nicht ausschließen, durchaus aber auch eine reine Wohnnutzung zulassen, da der Standort aufgrund seiner Besonderheiten insbesondere für Baugemeinschaften sehr attraktiv sei, so die Behörde.

Mehrere Wohngruppen haben bereits beim LIG angefragt

Beim LIG habe es bereits vermehrt Anfragen interessierter Wohngruppen für eine Wohnnutzung der ehemaligen Schule durch mehrere Familien gegeben, teilt die Finanzbehörde mit. Der Landesbetrieb gibt weiterhin zu bedenken, dass bei dem Standort hohe Anforderungen aufgrund des Denkmalschutzes und des Sanierungsbedarfes bestünden und darüber hinaus energetische Vorgaben zu berücksichtigten seien, was eine reine soziokulturelle Nutzung aus finanzieller Sicht erschweren könnte.

Die JugendBauhütte Hamburg, die seit fünf Jahren ein historisches Hufnerhaus am Moorfleeter Deich mithilfe junger Freiwilliger wieder herrichtet, hatte bereits ihr Interesse bekundet, die Sanierung des Hauses zu übernehmen und im Anschluss ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt, Kulturangebote sowie Räume für Vereine wie die Solidarische Landwirtschaft Vierlande (SoLaWi) und andere Projekte unterzubringen.