Hamburg. Hamburgs Finanzsenator Dr. Andreas Dressel versichert, dass die Finanzierung des Neubaus nahe der Autobahn 25 endlich gesichert ist.

Bas Bauschild wurde bereits vor zwei Jahren aufgestellt. Ein neues Feuerwehrhaus benötigt die fusionierte Freiwillige Feuerwehr Allermöhe-Billwerder allerdings schon viel länger. Doch die Finanzierung zog sich wesentlich länger als ursprünglich erwartet hin. Am Freitag überbrachte Hamburgs Finanzsenator Dr. Andreas Dressel vor Ort, am Allermöher Deich, zwischen den Häusern Nummer 27 und 35, die heiß ersehnte gute Nachricht: Die Finanzierung ist endlich gesichert. Anfang 2022 soll das Rotklinker-Haus mit weißen Toren fertig sein. Dann kann die Feuerwehr Allermöhe-Billwerder einziehen.

Nun soll mit der Ausschreibung begonnen werden. Im Dezember wird eine provisorische Rampe für die Baufahrzeuge hergerichtet. Dann wird auf dem städtischen, 3152 Quadratmeter großen Grundstück Sand aufgeschüttet, um das Gelände um einen Meter zu erhöhen. Denn die Zufahrt, eine feste Rampe, die auf den deutlich höher gelegenen Allermöher Deich nahe der Autobahn-Anschlussstelle Allermöhe führt, würde sonst zu steil verlaufen. Regulärer Baustart soll im April sein.

Neues Feuerwehrgerätehaus für die Feuerwehr Allermöhe-Billwerder

Technisch besonders aufwendig wird sich die Entwässerung des Marschbodens gestalten. Die Mehrkosten für die Entwässerung, rund 700.000 Euro, haben den Start des seit vier Jahren geplanten Bauprojekts hinausgezögert. Dressel konnte dem Bezirk nun auch diese Summe zusichern.

Ginge es nach der sogenannten Feuerwehr-Ampel, die die Reihenfolge neuer Feuerwehrhäuser festlegt, wäre die FF Allermöhe-Billwerder – 38 Aktive in der Einsatzabteilung, 24 in der Jugendfeuerwehr – sogar erst in zwölf Jahren dran, betont Kay Hastedt vom Förderverein der Wehr. Dass deutlich früher Einzug gefeiert werden kann, liegt daran, dass das Geld nicht – wie sonst üblich – von der Innenbehörde bereitgestellt wird. Der Förderverein schlug einen „Sonderweg“ ein, wie Hastedt betonte.

Feuerwehr-Neubau kostet 3,7 Millionen Euro

Der Neubau kostet insgesamt etwa 3,7 Millionen Euro. Das Geld stammt aus verschiedenen Töpfen: Das neue Gebäude wird etwa mit Fördermitteln des „Rahmenprogramms Integrierte Stadtteilentwicklung“ (RISE) des Bundes, aus dem Integrationsfonds und aus dem 900 Millionen Euro schweren Sondervermögen für Infrastrukturprojekte während der Corona-Krise finanziert.

Die nahe gelegene Flüchtlingsunterkunft Gleisdreieck mit ihren zahlreichen Neubürgern am Mittleren Landweg ist ein wichtiges Argument für das „beschleunigte Verfahren“. Einsatztaktisch sei die Lage der beste und auch der von der Feuerwehr gewünschte Standort, betonte Bezirksamtsleiter Arne Dornquast.

Dank für ein stets offenes Ohr

Der Förderverein trieb das Projekt kontinuierlich voran, holte die regionale Politik fraktionsübergreifend ins Boot und tauschte sich regelmäßig mit den Verwaltungen in Bergedorf und Hamburg. „Sie dürfen mir gern weiterhin SMS schreiben“, sagte der Finanzsenator zu Hastedt. Der wiederum bedankte sich bei dem Senator für sein stets offenes Ohr.

Dressel sprach von einem „tollen Moment“ nach so langer Wartezeit. Dornquast lobte die feste Verwurzelung der freiwilligen Wehren im Landgebiet: „Das ist echtes, gelebtes, nachbarschaftliches Miteinander.“ Der Bezirksamtsleiter habe die Vertreter der Kommunalpolitik „nur mit Mühe“ von dem gestrigen Termin fernhalten können, berichtete er. „Sie haben Großes geleistet, doch aufgrund der Coronakrise müssen wir heute den Kreis klein halten.“

Feuerwehr Allermöhe-Billwerder kann das Haus 20 Jahre mitfrei nutzen

Bauherr ist das städtische Unternehmen Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement (HGV) mit der zugehörigen Sprinkenhof GmbH, die sich seit fast 20 Jahren um die Häuser von Feuerwehr und Polizei in Hamburg kümmert. Die Wehr kann das Haus aufgrund der speziellen Finanzierung etwa 20 Jahre lang mietfrei nutzen, danach wird die Miete aus einem anderen städtischen Topf bezahlt.