Allermöhe/Billwerder. Allermöhe/Billwerder. FF Allermöhe und FF Billwerder werden eine Wehr. Der Standort am Billwerder Billdeich schließt im Herbst seine Pforten.

Stetig sinkende Mitgliederzahlen sind für die freiwilligen Feuerwehren Billwerder, Moorfleet und Allermöhe seit Jahren ein Problem. In der FF Allermöhe gibt es fast keine Aktiven im Alter von 18 bis 30 Jahren. In der FF Billwerder sind dem gegenüber ältere, erfahrene Retter die Ausnahme. Deshalb fusionieren die beiden Wehren (wir berichteten). Der ursprünglich geplante neue Name „FF Marschlande“ wurde allerdings wieder verworfen. Die fusionierte Wehr soll „FF Allermöhe-Billwerder“ heißen. Der neue Name soll vom 1. September an gelten.

„Derzeit gibt es für die Billwerder Kameraden eine doppelte Codierung. Sie unterstützen die FF Allermöhe tagsüber“, sagt Sebastian Struss (37), seit sieben Jahren Bereichsführer Marschlande. Ab Spätsommer werden die beiden Wehren als eine Einheit ausrücken – vom Feuerwehrhaus der FF Allermöhe am Allermöher Deich 111 aus.

Im Herbst wird das Feuerwehrhaus geräumt

Im Herbst soll das Feuerwehrhaus der FF Billwerder am Billwerder Billdeich 250 geräumt werden. Zwei Löschfahrzeuge und ein Kleinboot werden dann an den Feuerwehr-Fundus übergeben.

„Im Feuerwehrhaus in Allermöhe wird es für die dann gut 30 Personen eng werden, zumal es in Billwerder eine Jugendfeuerwehr gibt, die natürlich mit umzieht“, sagt der Bereichsführer. Deshalb sei das Haus am Allermöher Deich nur eine „Übergangslösung“.

Suche nach neuem Standort

Die Feuerwehr-Führung ist auf der Suche nach einem neuen, zentralen Standort. Weil die fusionierte FF auch viel in Neuallermöhe unterwegs sein und die Siedlung, die derzeit im Gleisdreieck gebaut wird, ein möglicher neuer Einsatzschwerpunkt werde, schauen die Verantwortlichen auf den Bereich der Autobahnanschlussstelle Allermöhe und das Gewerbegebiet Allermöhe. Struss: „Wir werden uns allerdings noch zum gegebenen Zeitpunkt mit der Berufsfeuerwehr abstimmen, wie deren Pläne für eine neue Rettungswagen-Außenstation in diesem Gebiet aussehen.“ Ein Gemeinschaftsbau sei nicht ausgeschlossen.

Bernd Capeletti (CDU) sieht das Gleisdreieck als geeigneten Standort: „Das ist mittendrin, zentraler geht es nicht.“ Ernst Heilmann (Die Linke) ergänzt: „Im Gleisdreieck hätte ein neues Feuerwehrhaus auch die Chance auf ein beschleunigtes Verfahren – im Zuge der Planung der Siedlung.“ Ansonsten könne die Realisierung so eines Projektes Jahrzehnte dauern.

Nur fünf Prozent des gesamten Etats

Weil die Freiwillige Feuerwehr kaum Geld zum Bauen oder Mieten einer neuen Wache habe, kann sich Struss vorstellen, einen privaten Investor ins Boot zu holen. Verfügten die Hamburger FF doch nur über fünf Prozent des gesamten Hamburger Feuerwehr-Etats. Bergedorfs Bau- und Wirtschaftsdezernent Uwe Czaplenski schlägt vor, „eine ,public privat partnership als Möglichkeit“ ins Auge zu fassen. Die öffentlich-private Partnerschaft ist eine Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und Unternehmen der Privatwirtschaft in einer Zweckgesellschaft.

In jedem Fall müsse die Finanzierung – da sind sich Verwaltung und Bezirkspolitiker einig – durch Hamburgs Bürgerschaft beschlossen werden.