Tatenberg. Entsteht ein Kreisel in Tatenberg? Bergedorfs Baudezernent präsentiert im Regionalausschuss mehrere Varianten.

Fast 10.000 Kraftfahrzeuge sind täglich im Bereich Tatenberger Weg/Ruschorter Hauptdeich/Tatenberger Deich („Bermuda-Dreieck“) unterwegs. Auch etliche Radfahrer passieren die leicht versetzte Kreuzung südlich der Tatenberger Schleuse, fahren dort ins Landgebiet hinein und hinaus. Die Abbiege-Situation ist eher unübersichtlich.

Deshalb hat der Regionalausschuss den Bereich schon lange im Blick und das Bezirksamt bereits 2019 damit beauftragt, zu prüfen, ob dort ein Kreisel gebaut werden könnte, um die Gefahr von Unfällen zu reduzieren. Bergedorfs Baudezernent Lars Rosinski stellte nun, in der jüngsten Sitzung des Ausschusses, das Ergebnis der Prüfung durch ein externes Büro vor.

CDU: Kreisel beste Lösung für Umgestaltung der Kreuzung in Tatenberg

Etwa neun Prozent der Kraftfahrzeuge, die dort werktags unterwegs sind, seien Lkw, teilte Rosinski mit. Für Fahrradfahrer sei es oftmals „schwierig“, heil über die Straße zu kommen. Vor allem, wenn sie vom Ruschorter Hauptdeich nach rechts auf den Tatenberger Weg und dann gleich wieder nach links auf den Tatenberger Deich abbiegen wollen, haben die Radler oft einen schlechten Überblick über den Autoverkehr.

Ein Mini-Kreisel würde die Gefahrensituation entschärfen, berichtete Rosinski. Der Bau würde rund 1,1 Millionen Euro kosten. Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) seien von den Überlegungen nicht begeistert: Ihre Busse würden nur langsam und mühsam durch einen kleinen Kreisel rollen können, berichtete der Baudezernent.

Ein Versetzen der bestehenden Kreuzung würde etwa 700.000 Euro kosten

Das Bezirksamt ließ als Alternative eine zweite Variante prüfen: Ein Versetzen der bestehenden Kreuzung, das mit etwa 700.000 Euro zu Buche schlagen würde. „Der Effekt wäre ähnlich, und die VHH finden es besser“, sagte Rosinski. Doch nach dem bisherigen Kenntnisstand wäre ein Kreisel die für die Verkehrsteilnehmer sicherste Variante.

Das sieht auch die CDU-Fraktion im Ausschuss so: „Wir würden den Kreisel bevorzugen“, sagt deren Verkehrsexperte Jörg Froh. Er erinnerte daran, dass im Koalitionsvertrag der regierenden Parteien in Hamburg stehe, „dass Kreisellösungen zu bevorzugen sind“. Froh betrachtet den Kreisel als eindeutigen Vergleichssieger. Und: „Die Verkehrszahlen von werktags rund 10.000 Fahrzeugen sind vergleichbar mit denen für den neuen Kreisel an der Randersweide/Nettelnburger Straße.“ An Wochenenden seien sie sogar höher.

Umbau der Kreuzung kommt wohl erst nach Erhöhung des Hauptdeichs

„Dem Ausschuss geht es erst einmal nur darum, was überhaupt machbar ist“, sagte Froh unserer Redaktion. Es handle sich bisher lediglich um „Vorweg-Planung“, auch sei die Verkehrspolizei bei den Gedankenspielen noch gar nicht einbezogen worden.

Zumal Politiker und Planer sich Zeit lassen können: Zunächst will die Stadt anderswo in Hamburg die Hauptdeiche erhöhen lassen. Dann, vermutlich in einigen Jahren, soll der Hauptdeich in den Vier- und Marschlanden erhöht werden. Erst wenn das geschehen sei, könne der Umbau der Kreuzung verbindlich geplant werden, ließ Rosinski durchblicken. Froh hofft, dass dann aus dem Topf für den Hochwasserschutz auch Geld für einen Kreisel verwendet werden kann.