Kirchwerder. Weil sich das Tier durch den Platz wühlt, werden alle Spiele nach Kirchwerder verlegt. Doch das ist erst der Anfang der Probleme.

Fußball-Anhänger des SC Vier- und Marschlande aufgepasst! Alle Heimspiele des SCVM, die an diesem Wochenende in Fünfhausen angesetzt waren, sind auf den Zollenspieker nach Kirchwerder verlegt worden (Auf dem Sülzbrack 2). Die Anstoßzeiten bleiben gleich. Auf dem Sportplatz in Fünfhausen gräbt sich nämlich ein Maulwurf durch einen der beiden Strafräume. Folglich hat der Verein jetzt ein tierisches Problem.

Das betrifft auch die 1. Herren des SCVM, die ihr Bezirksliga-Derby gegen den SV Börnsen nun am Sonnabend ebenfalls auf Kunstrasen am „Spieker“ spielen müssen. Anstoß ist um 15.30 Uhr. Bitte nicht verwirren lassen: Auf fussball.de steht (zu dem Zeitpunkt, da dieser Text geschrieben wird) immer noch der alte – falsche – Platz. „Die Ansetzung im DFB-Net ließ sich so kurzfristig leider nicht korrigieren“, erläutert Abteilungsleiter Jens Adler.

Maulwürfe sind gesetzlich geschützt, alle Spiele müssen verlegt werden

Thorsten Beyer, Coach der 1. Herren, hatte das Unglück schon auf den Club zurollen sehen. Denn in der Peripherie der Anlage ist der emsige Wühler schon länger unterwegs. „Bislang hat sich der Maulwurf aber immer an die Platzbegrenzung gehalten“, schmunzelt Beyer. „Jetzt leider nicht mehr.“

Da die Tiere gesetzlich geschützt sind, sind die Möglichkeiten, ihnen zu Leibe zu rücken, arg begrenzt. Man kann nur versuchen, ihn zu vertreiben. Der Name Maulwurf hat übrigens nichts mit der Schnauze des Tieres zu tun. Er ist von dem altertümlichen Begriff „Molte“ abgeleitet, der Erde bedeutet. Ein Maulwurf ist also ein Erdwerfer.

31 Mannschaften drängen sich auf einem Trainingsplatz

In der kommenden Woche verschärft sich das Problem für den SC Vier- und Marschlande noch weiter, denn am Montag beginnt die Sanierung des Sportplatzes am Zollenspieker. Der Kunstrasen wird erneuert, gleichzeitig muss der Platz um zwei Meter versetzt werden, weil die Tribüne an der Stirnseite zu nah an die Grundlinie des Spielfeldes heranreicht. Mindestens sechs bis acht Wochen wird das alles dauern.

„Der Maulwurf hätte sich wirklich keinen schlechteren Zeitpunkt aussuchen können“, bedauert Adler. Denn durch den zusätzlichen Ausfall des Zollenspiekers drängen sich ab kommender Woche die 31 Mannschaften des Vereins allesamt auf dem verbleibenden Sportplatz am Elversweg in Ochsenwerder. „Mit Zusammenhalt und gegenseitigem Verständnis kriegen wir auch das hin“, ist Adler überzeugt.

Trainer Beyer hat konditionelle Defizite bei seiner Elf ausgemacht

Für die 1. Herren kommen diese Probleme zur Unzeit, gefährden sie doch das, was sich der Tabellenzweite in den vergangenen Wochen sportlich erarbeitet hat. „Nach der schlechten Vorbereitung sind wir überraschend gut in die Saison gekommen“, freut sich Coach Beyer. „Leider ist es ja wohl auch in dieser Saison wieder so, dass es eine Übermannschaft in der Staffel gibt.“ In der vergangenen Saison wurden die Vier- und Marschländer Vierter, nachdem der ETSV Hamburg früh enteilt war. Jetzt zieht Concordia II einsam seine Bahnen.

Das motiviert natürlich nicht gerade. Konditionelle Defizite hat Beyer bei seiner Elf ausgemacht. „Wir haben noch kein einziges Spiel über die Laufleistung gewonnen“, bedauert er. „Dabei wäre es so einfach, erfolgreicher zu sein, wenn die Spieler mehr investieren würden. Aber wir haben nur ein bis zwei Spieler im Kader, die freiwillig mehr machen, nicht sieben oder acht wie in der vergangenen Saison.“