Ochsenwerder. Erstmals in der Geschichte des Feuerwehr-Wettkampfs siegen Einsatzabteilung und Nachwuchs derselben Wehr. Die weiteren Platzierungen.
Die FF Neudorf hat als Vorjahressieger den 50. Schlauchbootwettkampf der Freiwilligen Feuerwehren inklusive Aufbau des „Reitschleusenstadions“ und Betreuung etlicher Übungsabende organisiert. Gestern, Sonntag, 13. August, wurde das Engagement der ehrenamtlichen Retter belohnt: Die Neudorfer setzten sich gegen 22 weitere Mannschaften durch und holten den von unserer Zeitung vergebenen Wanderpokal. Damit ist klar, dass die kultige Paddelparty auch 2024 auf dem Seitenarm der Gose-Elbe gegenüber vom Ochsenwerder Norderdeich 104 (Reitschleuse) ausgetragen wird.
Das i-Tüpfelchen am Sonntag war, dass auch der Neudorfer Nachwuchs den ersten Platz erkämpfte. Team 1 der Neudorfer Jugendfeuerwehr setzte sich gegen neun Jugendwehren durch. Dass sowohl das Team der Einsatzabteilung als auch der separat gewertete Nachwuchs einer Wehr siegen, soll es nach Auskunft erfahrener Schlauchbootwettkämpfer noch nie zuvor gegeben haben.
FF Neudorf holt beim 50. Schlauchbootwettkampf den Pokal
Die Jubiläumsausgabe des Schlauchbootwettkampfes – der erste war 1971, in drei Jahren (1978, 2020, 2021) fiel er wegen des Heidebrandes und wegen Corona aus – lockte nach Schätzungen der Organisatoren rund 3000 Besucher an den Ochsenwerder Norderdeich.
Die Zuschauer genossen nach einem verregneten Sonnabendnachmittag das super Sommerwetter, machten es sich auf dem Deich bequem, um die Wettkämpfer in Aktion zu erleben. „Wir feuern die FF Boberg an. Mein Sohn ist in deren Einsatzabteilung“, sagte Melanie Heinrich (52) aus Lohbrügge, die mit ihren Freundinnen, den Schwestern Tanja (51, Lohbrügge) und Sonja Pletz (55) vom Deich aus den perfekten Überblick hatte. Sonja Pletz hatte den Besuch bei ihrer Schwester extra auf das Schlauchbootwettkampf-Wochenende gelegt, kam aus Berlin angereist. „Toll, wie so ein Wettkampf dieses Dorf zusammenbringt“, sagte sie.
33 Wehren zeigten ihr Können
Insgesamt 33 Wehren waren angetreten, darunter zehn Jugendfeuerwehren. „Zwei Gastwehren haben kurzfristig abgesagt“, berichtet Torben Klingwort. Der Wehrführer der FF Neudorf ehrte gemeinsam mit Sebastian Struss, Bereichsführer Marschlande, die Sieger.
Rund 100 Mitglieder, Partnerinnen, Freunde und Nachbarn der FF Neudorf waren vor Ort im Einsatz, vor allem an den Gastro-Ständen, wo es Kaltgetränke, Grillwürste, Kaffee und Kuchen gab. Partnerinnen der Feuerwehrleute hatten mehr als 100 Torten und Kuchen gebacken, von denen schon mehr als die Hälfte vor der Kaffeezeit verkauft worden war. Der Erlös kommt dem Förderverein der Wehr zugute.
Diverse Fahrzeugbesatzungen im Stand-by-Modus
Die FF Geesthacht stellte die acht Schiedsrichter, während Kay Burmester von der FF Neudorf als Stadionsprecher die Zuschauer mit Hintergrundinfos zu den Wettkämpfern auf dem Wasser versorgte. Er lobte die „Feuerwehr-übergreifend gute Gemeinschaft“, die auch während der Übungsabende zu erkennen gewesen war.
Einige Feuerwehrleute, die als Zuschauer auf dem Gelände waren, befanden sich laut Bereichsführer Struss „im Stand-by-Modus“. Am Wettkampfort standen vier schwere Fahrzeuge der Marschländer Wehren mit drei Booten bereit, um im Einsatzfall sofort ausrücken zu können. Sie wurden nicht alarmiert.
FF Geesthacht beste Gastwehr
Den zweiten Platz errang die FF Spadenland, den dritten die FF Neuengamme. Bei den Gastwehren siegte die FF Geesthacht, gefolgt von den freiwilligen Wehren Dassendorf und Ladekop. Beim Nachwuchs belegte die FF Hohendeich Platz zwei und Kirchwerder-Nord den dritten Platz.
Sollte die FF Neudorf im kommenden Jahr zum dritten Mal in Folge siegen, darf sie den begehrten Wanderpokal behalten. Das Tripple gelang der Wehr in den 90er-Jahren schon einmal. Insgesamt stand die Wehr vom Elversweg bereits sechs Mal ganz oben auf dem Treppchen.