Hamburg. FF Neudorf richtet den Schlauchbootwettkampf aus. Welche Hindernisse auf der Gose-Elbe überwunden werden müssen.
Genau 20 Jahre sind vergangen, seit die FF Neudorf den Schlauchbootwettkampf der Freiwilligen Feuerwehren zuletzt ausgerichtet hat. Schon damals stieg die Paddelparty, die in den Vier- und Marschlanden und Bergedorf längt Kultstatus genießt, gegenüber vom Ochsenwerder Norderdeich 104 an der Reitschleuse.
Und dorthin kehrt sie nun auch wieder zurück. Dank großer Unterstützung aus dem Bergedorfer Bezirksamt, wie Wehrführer Torben Klingwort betont. Schließlich grenzt der Seitenarm der Gose-Elbe, auf der sich die Wettkampfstrecke befindet, an ein Biotop, sodass die Wehr einige Auflagen erfüllen musste, um dort eine Genehmigung zu bekommen.
Schlauchbootwettkampf der Feuerwehren steigt in diesem Jahr an der Reitschleuse
Das ist geglückt, auch wenn es für Henning von Dratel „einige schlaflose Nächte“ bedeutet habe, verrät der Kamerad. Denn der „Dorfschmied“, wie er sich selbst bezeichnet, hat die neuen Hindernisse, die bei dem Wettkampf überwunden werden müssen, nach den Wünschen seiner Kameraden gebaut. Die Hindernisse dürfen aber nicht am Boden befestigt werden – auch das ist eine der Auflagen.
Stattdessen müssen die Hindernisse alle schwimmfähig sein. Und so wandelte Henning von Dratel ausgediente Fässer aus der Lebensmittelbranche in Schwimmpontons um. Daran befestigte er die Hindernisse, die er aus alten Heizungsrohren, die einst in Treibhäusern verbaut waren und der Wehr nun gesponsert wurden, zusammenschweißte. „Wir haben aus der Bevölkerung schon viel Zuspruch und Unterstützung erfahren. Man hat das Gefühl, dass das ganze Dorf sich freut“, betont Torben Klingwort.
Fünf Meter hohe Rutsche, schwingende Schaukeln und wackelige Pontons
Am vergangenen Wochenende baute die Wehr die Hindernisse auf. „Und alles klappte reibungslos“, freut sich Henning von Dratel, der sich also ohne Grund die Nächte um die Ohren geschlagen hatte. Seit Januar hat er die Hindernisse gebaut, zu denen das obligatorische Ringwerfen ebenso zählt, wie schwingende Schaukeln, eine wackelige Ponton-Kette oder auch ein Deich, über den das Boot hinübergetragen werden muss. Nicht zu vergessen: die fünf Meter hohe Rutsche, über die die Teams vom Ufer ins Wasser rauschen.
Wie genau die Hindernisse überwunden werden müssen, wird das Team der FF Neudorf am Freitag, 21. Juli, präsentieren. Um 19 Uhr wird die Wettkampfstrecke eröffnet. Wie immer wird sie aus zwei Bahnen bestehen. Beide Bahnen werden parallel von je einem Boot befahren.
Ab 22. Juli können Mannschaften auf dem Parcours trainieren
Je drei Kameraden befinden sich darin, sodass ein Team aus insgesamt sechs Kameraden besteht. Sie versuchen, die Bahn samt Hindernissen schnellstmöglich zu überwinden und dabei natürlich nicht baden zu gehen. Eine Herausforderung ist dabei stets das Ringewerfen, bei dem ein Rettungsring über einen Pylon geworfen werden muss. Da am Ende jede Sekunde zählt, kann ein Fehlwurf da schon mal entscheidend sein.
Um für den Wettkampf vorbereitet zu sein, können die Mannschaften ab Sonnabend, 22. Juli, auf dem Parcours üben. Trainingszeiten für die erwachsenen Teams sind montags bis freitags jeweils von 18 bis 21 Uhr, Jugendfeuerwehren können sonnabends von 10 bis 14 Uhr üben. „Auch hierbei sind Zuschauer gern gesehen“, betont Torben Klingwort. Die Küche zu Hause könne dann kalt bleiben, denn für das leibliche Wohl vom Grill sowie Getränke sorge dann der Förderverein der Wehr, erklärt der Wehrführer.
35 Teams haben sich für Wettkampf am 13. August angemeldet
Der Schlauchbootwettkampf steigt am Sonntag, 13. August, ab 12 Uhr. Wenn das Wetter mitspielt, erwartet die FF Neudorf etwa tausend Zuschauer, schätzt Torben Klingwort. Der Wettkampfort sei dafür einfach ideal, schwärmt Henning von Dratel. Schließlich entstehe durch die zum Wasser abfallende Böschung eine Art Stadion-Atmosphäre. Neben Wurst und Fleisch vom Grill, Pommes und Getränken wird es dann auch eine Cocktailbar, einen Eiswagen sowie einen Stand mit Bubble Tea geben.
35 Teams aus den Vier- und Marschlanden, Bergedorf und von Gastwehren haben sich für den Wettkampf angemeldet, darunter auch zehn Jugendmannschaften. Die FF Neudorf wird als Ausrichter selbstverständlich wieder an den Start gehen.
Wer drei Mal in Folge siegt, darf den Wanderpokal behalten
Im vergangenen Jahr hatte das Team bei der FF Kirchwerder-Nord gewonnen und damit nicht nur den Wettkampf, sondern auch den Wanderpokal in die Marschlande geholt. Gelingt es einem Team, den Wettkampf drei Mal in Folge zu gewinnen, darf es den von unserer Zeitung gestifteten Wanderpokal behalten.
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Das ist der FF Neudorf mit einer Siegesserie in den 1990er-Jahren bereits einmal gelungen. Insgesamt stand die Wehr vom Elversweg bereits fünf Mal ganz oben auf dem Treppchen. Wer dort in diesem Jahr den Pott in die Höhe strecken darf, wird am Wettkampftag erfahrungsgemäß am Nachmittag oder frühen Abend feststehen.