Ochsenwerder. Einige Besucher sind jedes Jahr beim Fest in Ochsenwerder dabei, andere kamen zum ersten Mal. Was sie neben Tomaten noch so ernteten.
Das erste Tomatenfest der Bio-Gärtnerei Sannmann seit 2019 lockte zahlreiche Besucher an den Ochsenwerder Norderdeich 50. „Bereits morgens um 10 Uhr waren die ersten bei uns, um Tomaten zu ernten, dabei sollte die Selbsternte eigentlich erst um 14 Uhr beginnen“, sagt Sannmann-Gärtnerin Cornelia Brühl (68). In zwölf Gewächshäusern der Demeter-Gärtnerei konnten die Besucher Tomaten selbst ernten. Zur Auswahl gab es Sorten wie Vierländer Platttomate, Ruth und die Große Suppen- und Salattomate.
Cornelia Brühl wies am Infostand vielen Gästen den Weg und gab ihnen wertvolle Hinweise zu Gemüsesorten und Kräutern. Sie informierte Interessierte auch über die Biogärten zum Mieten und über die Workshops der Gärtnerei zum Thema Selbsternte. Die Besucher ernteten mit den zur Verfügung gestellten Messern und Tüten auch Kräuter wie Basilikum, Pfefferminze und Rosmarin, Kohlrabi, Zucchini, Minigurken und Stangenbohnen sowie wunderschöne Feldblumen.
Tomatenfest in Ochsenwerder: 1500 Besucher erobern Bio-Gärtnerei Sannmann
Zu den ersten Gästen zählten Katharina (67) und Hartmut Bergmann (68) mit ihrer Pudeldame Gini (7). „Vor zwölf oder 13 Jahren haben wir einen Fernsehbeitrag über das Tomatenfest gesehen und sind damals sofort hingefahren. Seitdem kommen wir jedes Jahr her“, sagt Katharina Bergmann. Das Ehepaar aus Ottensen bewirtschaftet seit elf Jahren einen Kleingarten ganz in der Nähe der Gärtnerei Sannmann.
Die beliebte und entsprechend meistverkaufte Tomatensorte, Ruth, ist auch der Favorit der Eheleute. „Die ist süß und lecker. Davon esse ich jeden Morgen zum Frühstück etliche“, sagt Hartmut Bergmann. Natürlich wird die Lieblingstomate der Bergmanns auch im eigenen, etwa 400 Quadratmeter großen Garten angebaut – ebenso wie die gelbe Dattelwein-Tomate. Jedes Jahr testen die Eheleute zudem den Anbau neuer Sorten.
Samen für neue Tomaten gewinnen
Die Samen für die Aussaat von Ruth gewinnt Katharina Bergmann selbst: „Ich löffle die Samen aus den Tomaten vorsichtig heraus und gebe sie ein paar Tage in ein Glas mit Wasser. Danach lasse ich sie gut verteilt auf Küchentuchpapier trocknen. Anschließend verwahre ich sie luftdicht verschlossen und im Februar/März bringen wir die Saat in die Erde.“
Zum ersten Mal auf dem Tomatenfest waren Anouschka (56) und Frank Morio (57) aus Neuallermöhe, deren Freunde, die Pächter einer Gartenparzelle von Sannmann sind, sie zum Tomatenfest mitnahmen. Anouschka Morio ist nach eigener Aussage ein wahrer Tomatenfan. Etwa zehn Kilogramm erntete das Paar für sich und die Tochter.
Im Trecker-Anhänger über das weitläufige Gelände
- Polizei Bergedorf: Frontalcrash mit Tempo 90 – Fahrerinnen fast unverletzt
- Heimatforscher: Der Mann, der Ochsenwerders Entwicklung dokumentiert
- Ochsenwerder Mappe: Neuauflage des Nachschlagewerks online abrufbar
„Leider haben wir nur einen kleinen Ziergarten, da können wir keine eigenen Tomaten anpflanzen. Toll, dass es hier Biotomaten gibt. Daraus machen wir Suppe und die Grundsoße für Bolognese, die ich einfrieren werde. Und wir mögen auch Tomaten mit Basilikum sehr gern“, sagte Anouschka Morio.
Viele Gäste, darunter zahlreiche Kinder, genossen auf einem Anhänger, der von einem Trecker gezogen wurde, Rundfahrten über das weitläufige Gelände. Am Steuer saß die 21-jährige Jule Willer, die gerade erst ihre Gesellenprüfung zur Gemüsegärtnerin als zweitbeste ihres Jahrganges in Hamburg beendet hat. Einige Monate wird sie in der Bio-Gärtnerei noch arbeiten, dann Ökologie und Landwirtschaft studieren.
Mehr als 1500 Besucher ernten mehr als 5000 Kilogramm Tomaten
Am Ende des Tomatenfestes schätzten die Mitarbeiter des Gärtnerei die Zahl der Besucher auf rund 1500. Sie ernteten mehr als 5000 Kilogramm Tomaten.