Ochsenwerder. In dem Pavillon bedienen sich die Gäste selbst und bezahlen an einer Vertrauenskasse. Warum das Bier von unten ins Glas strömt.

Während andere Gastronomen jammern, setzt Arne Meyer in krisenhaften Zeiten auf neue Ideen. „In Zeiten, in denen es immer weniger gastronomische Angebote gibt, muss man gegensteuern“, sagt der Betreiber der Restaurants Wein- und Friesenstube und Marschländer Elblounge. Er richtete nun in einem Pavillon im Garten seiner Wein- und Friesenstube einen Radler-Rastplatz ein.

Auf dem Radler-Rastplatz am Ochsenwerder Kirchendeich 10 finden Besucher diverse Getränke – Softdrinks, Mineralwasser, alkoholfreies Bier und Kaffee – zur Auswahl, können sie sich selbst bedienen. Die Kaltgetränke stehen in einem Kühlschrank, Gläser, Tassen und Besteck sind daneben platziert.

Radler-Rastplatz: Selbstbedienung bei der Wein- und Freisenstube

Bezahlt wird an einer Kasse des Vertrauens. Sogar EC-Kartenzahlung ist möglich. „Die Preise sind natürlich günstiger als im Restaurant – ab 2 Euro aufwärts“, sagt Meyer. Weil Vertrauen gut, Kontrolle aber besser ist, hat der Gastronom eine Videokamera installiert, die die Getränkestation überwacht.

Meyer will den nur wenige Meter vom Marschbahndamm (Elberadwanderweg) entfernten Radler-Rastplatz nach und nach ausbauen: Geplant ist etwa das Aufstellen einer modernen Bier-Zapfanlage. „Dafür werden spezielle Gläser benutzt, die unten eine verschließbare Öffnung haben, durch die das Bier hineinfließt. Das ermöglicht einfaches Zapfen“, sagt er.

Bier wird nach Altersprüfung mit EC-Karte bezahlt

Das alkoholhaltige Bier kann dann nur mit EC-Karte bezahlt werden – vor dem Zapfen, mit automatischer Altersprüfung (Verkauf ab 16 Jahren) durch das EC-Gerät. Auch ein Kaffeeautomat soll aufgestellt werden. Bisher bekommen die Gäste an dem Selbstbedienungsstand Filterkaffee in Thermoskannen. Snacks und Kuchen sollen das Angebot abrunden, „die Kühlvitrine ist bereits erworben“.

„Entlang des Elberadwanderwegs findet sich immer weniger Gastronomie, berichten mir Radfahrer“, sagt Meyer. Dabei sei auf der Strecke besonders an den Wochenenden viel los, weiß der Gastronom. Sein Gartenbereich eigne sich hervorragend für einen Zwischenstopp: „Die Besucher können unter großen Schirmen sitzen, die vor Sonne und Regen schützen, und es gibt Steckdosen, an denen E-Bikes geladen werden können. Selbst USB-Steckdosen zum Laden von Handys sind im Außenbereich vorhanden.“

Neuer Radler-Rastplatz ist täglich bis 19 Uhr geöffnet

Während das Restaurant der Wein- und Friesenstube nur noch für Gesellschaften und Events öffnet, ist der Radler-Rastplatz täglich von 9 bis 19 Uhr zugänglich. In dieser Zeit können auch die Toiletten des Restaurants genutzt werden.

Auch in Meyers Marschländer Elblounge am Spadenländer Elbdeich 40 gibt es eine Neuerung: In der neuen Cocktailbar im Obergeschoss kann nun immer donnerstags besonders feucht-fröhlich gefeiert werden. Zwischen 19 und 21 Uhr gibt es für 29,90 Euro beliebig viele Cocktails.