Hamburg. Die Saison für Windsurfen ist vorbei. Die Surfschule in Ochsenwerder ist derzeit geschlossen. Doch es gibt viel Neues im Shop.

Im Sommer herrscht auf dem Hohendeicher See Hochsaison. Bei Minusgraden hingegen sind dort keine Wassersportler zu sehen und Windsurfing Hamburg, die Surfschule in Ochsenwerder, bietet im Winter auch keine Surf- oder Stand-up-Paddling-Kurse an. Doch das Ladengeschäft am Oortkatenufer 12 hat auch in der kalten Jahreszeit geöffnet – und informiert unter anderem über den neuen Trend: Wingsurfing.

Surfschule in Ochsenwerder bietet im Sommer viele Kurse an

Im Sommer werden zahlreiche Kurse angeboten für (angehende) Surfer und Stand-up-Paddling (SUP). „Besonders angesagt ist inzwischen Wingsurfen und -foilen, eine neue Sportart, die auch viele Windsurfer reizt“, sagt Leah Elvers (22), Mitarbeiterin bei Windsurfing Hamburg. Wingsurfen (übersetzt: Flügelsurfen) hat sich aus dem Kitesurfen, dem Windsurfen und dem Stand-up-Paddling entwickelt.

Dabei hält der Surfer auf einem Board stehend statt eines am Surfbrett per Mast befestigten Segels einen Wing (Flügel) in der Hand, der nicht mit seinem Board verbunden ist und den er in den Wind stellt. „Die Thermik wird anders genutzt als beim Windsurfen“, sagt Leah Elvers. Der Wing hat weniger Volumen, wird aufgepumpt und kann deshalb einfacher transportiert werden.

Während Corona waren vor allem SUPs angesagt

Wingfoilen (sinngemäß übersetzt: Durchkreuzen per Flügel) richtet sich wiederum an fortgeschrittene Wingsurfer, die unter ihrem Board ein sogenanntes Foil montieren, eine Art Steuerruder, das sie mit dem Wingsurfbrett abheben lässt. „Damit kann der Surfer über das Wasser fliegen“, sagt Leah Elvers. „Viele Windsurfer steigen auf diese neuen Sportarten um oder widmen sich ihnen nun zusätzlich.“ Im Verleih hat Windsurfing Hamburg das Wingsurfing/-foiling-Equipment nicht. „Wir verkaufen es aber und bieten auch Schulungen an.“

In den ersten beiden Corona-Jahren habe Windsurfing Hamburg mehr SUP-Boards verkauft als sonst, berichtet Leah Elvers. „Auch die Nachfrage nach SUP-Schulungen war besonders hoch.“ Windsurfing sei hingegen seit Jahren und Jahrzehnten konstant nachgefragt. „Pro Sommerhalbjahr begrüßen wir im Durchschnitt gut 200 Teilnehmer bei den Windsurfingkursen.“

Der Hohendeicher See ist auch bei Anfängern beliebt, denn Wassersportler dürfen auf ihm auch ohne Surf- oder SUP-Schein unterwegs sein, weiß Leah Elvers: „Der See hat eine überschaubare Größe und keine Strömung.“

Größter Shop für Windsurfer in Hamburg

Windsurfing Hamburg gibt es seit Mitte der 80er-Jahre – erst als reine Surfschule, einige Jahre später kam der Shop hinzu. Inzwischen ist der Shop der größte Windsurf-Shop in Hamburg. Das Unternehmen hat heute fünf Angestellte und zehn Aushilfen, die in der Hauptsaison mitarbeiten, Kurse leiten und den Verleih am Strand betreuen. Das Café im Ladengeschäft wurde im ersten Corona-Lockdown geschlossen – und nicht wieder aufgemacht. „Die Besucherzahl ist zu unbeständig, und wir haben für den Betrieb zu wenig Manpower“, sagt Leah Elvers

Neben den Schulungen von Gruppen wird auch Einzelunterricht angeboten, in den Sommerferien gibt es spezielle Windsurfing-Kurse für Kinder. „Wir haben sehr viele Stammkunden. Viele erwachsene Surfer, die uns schon lange treu sind, bringen inzwischen ihre Kinder mit“, sagt Leah Elvers. Schülergruppen seien häufig zu Gast, etwa von der Stadtteilschule Kirchwerder. „Deren Profilklasse Wassersport ist fünfmal im Jahr zum Windsurfen hier. Kinder und Jugendliche von anderen Schulen machen Ausflüge hierher.“ Leah Elvers und ihre Kollegen betreuen auch Kindergeburtstage und Erwachsenenfeiern. „Wir arbeiten dann mit einem Caterer zusammen. Die Gäste bekommen also einen Mix aus Wassersport und Gastronomie.“

Dicke Schutzkleidung nun besonders gefragt

Der Verkauf von Wassersport-Equipment – Boards und Zubehör, auch für Wakeboarder und auch besondere E-Bikes – und (Funktions-) Kleidung im Ladengeschäft und online halte sich im Winter die Waage. In der kalten Jahreszeit seien unter anderem besonders dicke Neoprenanzüge sowie spezielle wasserdichte Handschuhe und Gesichtshauben gefragt. Leah Elvers: „Im Sommer verkaufen wir deutlich mehr im Shop, weil die Leute die Sachen sehen, anfassen und anprobieren wollen. Deshalb ist es uns wichtig, auch im Winter das Ladengeschäft zu öffnen.“


Geöffnet hat das Ladengeschäft von November bis Ende März montags bis sonnabends von 12 bis 18 Uhr, von April bis Ende Oktober täglich zwischen 12 und 19 Uhr. Internet: www.windsurfing-hamburg.de.