Hamburg/Schwanitz. Weitere Folgen der beliebten ARD-Serie werden ab dem 5. Januar ausgestrahlt. Auch 2023 soll wieder in Hamburg gedreht werden.

Fans der Serie „Nord bei Nordwest“ werden den Donnerstagabend schon mit Spannung erwarten. Denn dann läuft die erste von drei neuen Folgen der ARD-Serie. Unter den Zuschauern werden erfahrungsgemäß auch wieder einige Vierländer sein, die in den Szenen so manches Haus oder Straße wiedererkennen werden. Denn in den Vierlanden ist das Team von „Nord bei Nordwest“ Stammgast.

Schon seit Beginn der Serie in 2014 gehören die ehemalige Tierarztpraxis von Dr. Andreas Schroeter am Neuengammer Hausdeich sowie das Timmansche Haus in Altengamme zu den festen Drehorten der Serie, in der Hinnerk Schönemann als Kommissar und Tierarzt Hauke Jacobs, Jana Klinge als Kommissarin Hannah Wagner und Marleen Lohse als Tierärztin Jule Christiansen im Mittelpunkt stehen.

ARD-Serie: Nach dem Tod von Dr. Schroeter ist die Tierarztpraxis nur noch Drehkulisse

Während früher in dem Haus an der Kirchenstegel Generationen von Schulkindern Süßigkeiten bei Marta Timmann kauften, wird es für die Serie zum Polizeirevier Schwanitz. Die Tierarztpraxis bleibt hingegen Tierarztpraxis: Als der Neuengammer Tierarzt Andreas Schroeter dort noch praktizierte, räumte er regelmäßig seine Praxis für das Fernsehteam. Nach seinem Tod im Jahr 2019 ist sie als reine Filmkulisse erhalten geblieben.

Früher praktizierte hier der Neuengammer Tierarzt Dr. Andreas Schroeter, heute ist die Praxis nur noch Drehkulisse. In der Szene der Folge „Auf der Flucht“ setzt Victor Gericke (Roman Knižka) Jule (Marleen Lohse) und Praktikantin Lea (Carolin Garnier, r.) unter Druck.
Früher praktizierte hier der Neuengammer Tierarzt Dr. Andreas Schroeter, heute ist die Praxis nur noch Drehkulisse. In der Szene der Folge „Auf der Flucht“ setzt Victor Gericke (Roman Knižka) Jule (Marleen Lohse) und Praktikantin Lea (Carolin Garnier, r.) unter Druck. © Unbekannt | NDR/Sandra Hoever

Die drei neuen Filme sind bereits die Folgen 19 bis 21 des erfolgreichsten Donnerstags-Krimis im Ersten. Hauke Jacobs lebt nun schon seit einigen Jahren in Schwanitz – einem fiktiven Ort, der sich aus Ostseekulissen in Orth, Travemünde oder Priwall – und den Vierlanden zusammensetzt. Mit seinem Instinkt und seiner Erfahrung als ehemaliger Hamburger LKA-Ermittler ist Hauke Jacobs eine große Unterstützung für seine Kollegin Hannah Wagner.

Die beiden sind inzwischen miteinander sehr vertraut, in manchen Momenten kommen sie sich sogar ziemlich nahe, was Jule Christiansen wiederum so gar nicht gefällt. Aber auch mit ihr verbindet Jacobs viel, was wiederum Hannah aufhorchen lässt. Jacobs und Wagner haben bereits etliche Kriminalfälle gemeinsam gelöst, dennoch kommt es immer wieder zu Irritationen, da Jacobs, der sprachfaule Einzelgänger, gern auf eigene Faust ermittelt und nicht immer mit offenen Karten spielt.

Die neuen Folgen werden donnerstags ab 20.15 Uhr gezeigt

Die drei neuen Folgen werden donnerstags um 20.15 Uhr in der ARD ausgestrahlt. Die Filme „Auf der Flucht“, „Canasta“ und „Natalja“ wurden im Herbst 2021 sowie im Frühjahr 2022 gedreht. Los geht es mit der Folge „Auf der Flucht“ am 5. Januar. Hauke Jacobs und Hannah Wagner bekommen es darin mit echten Schwerverbrechern zu tun. Während ihres Transports gelingt vier Strafgefangenen die Flucht. Ihr Plan: unerkannt in Schwanitz untertauchen und sich dann mit der Abendfähre absetzen.

Als sie in ein Haus einbrechen, um sich mit neuer Kleidung auszustatten, kommt es zum Schusswechsel mit dem Bewohner. Dieser stirbt, einer der Flüchtigen wird verletzt. Die Häftlinge nehmen Jule Christiansen, die ärztliche Hilfe leistet, und ihre Praktikantin Lea als Geiseln. Eine schwierige Situation für Hauke und Hannah, die den Gangstern auf die Schliche kommen, aber Jule und die Praktikantin Lea nicht in Lebensgefahr bringen dürfen.

Hinnerk Schönemann führt zum ersten Mal Regie

Zum ersten Mal stand Hinnerk Schönemann dabei nicht nur vor der Kamera – sondern leitete auch dahinter die Geschicke. Die Liebe zur Regie sei durch einen Onkel und eine Tante fest in der Familie verankert, berichtet Schönemann. Aus technischer Sicht gesehen sei es absolut bereichernd gewesen zu erfahren, wie ein Regisseur das Spiel vor der Kamera wahrnimmt.

Praktisch sei es aber anders gewesen: „Normalerweise treibe ich die Figuren, die ich spiele, in bestimmte Richtungen, probiere aus, biete an, bemühe mich, den Regisseur zu überraschen. In diesem Fall habe ich Hauke bewusst zurückgenommen, anstatt wie sonst auch mal draufzuhauen“, sagt Hinnerk Schönemann. Er habe mit dem Schritt, nicht nur vor der Kamera zu agieren, sondern auch Regie führen zu dürfen, seine Erfüllung gefunden. Anfang Februar wird er eine weitere Folge der „Nord bei Nordwest“-Reihe inszenieren.

„Canasta“ als Herausforderung: Mehr schwarze Komödie als Krimi

Bei „Canasta“ und „Natalja“ führte wiederum Felix Herzogenrath Regie, der bereits fünf Filme der Reihe inszeniert hat. „Canasta“ zu inszenieren, sei für ihn allerdings bisher die schwerste Regiearbeit bei einem „Nord bei Nordwest“-Film gewesen: „Der Film ist ja viel mehr Komödie als Krimi, wenn auch eine schwarze. Dafür den richtigen Ton zu treffen, dem Zuschauer das Lachen über manchmal Makaberes zu ermöglichen, war die Herausforderung“, sagt Felix Herzogenrath.

Erklärt den Schwanitzer Kindern das Zeitungswesen; Mehmet Ösker (Cem Ali Gültekin, r) mit Hinnerk Schönemann, Jana Klinge, Marleen Lohse, hinten, v.l.n.r.)
Erklärt den Schwanitzer Kindern das Zeitungswesen; Mehmet Ösker (Cem Ali Gültekin, r) mit Hinnerk Schönemann, Jana Klinge, Marleen Lohse, hinten, v.l.n.r.) © Unbekannt | NDR/Sandra Hoever

In dem Film, der am 12. Januar ausgestrahlt wird, geht es um die Schwanitzer Canasta-Runde, die vor Kurzem ihr viertes Mitglied durch einen mysteriösen Todesfall verloren hat. Doch kaum haben Hildegard Knutzen und Annette Weinert mit Bestatter Töteberg auf ihren verblichenen Mitspieler angestoßen, rast ein Wagen ungebremst in Tötebergs Garten.

Der angeschossene Fahrer lebt gerade noch lange genug, um den Dreien mitzuteilen, dass sich in seinem Auto eine Menge Geld befindet. Ein rätselhaftes Geschehen, das komplizierte Ermittlungen und weitreichende Verwicklungen für die Polizisten Hannah Wagner und Hauke Jacobs nach sich zieht. Zudem suchen Hauke Jacobs und Jule Christiansen nach einer geeigneten Unterstützung für die Tierarztpraxis.

Hauke Jacobs wird von seiner Vergangenheit eingeholt

Am 19. Januar wird die Folge „Natalja“ gezeigt. In dem Agentenfilm wird Hauke Jacobs auf besondere Weise von seiner Vergangenheit eingeholt, was er Kollegin Hannah Wagner allerdings verschweigt. In Jule Christiansens Tierarztpraxis taucht eine Frau auf, die sich Jule gegenüber als „Natalja“ vorstellt. Hauke ist sich jedoch sicher, dass Natalja längst gestorben ist.

Dies bleibt nicht das einzige Geheimnis der rätselhaften Frau, denn auch das BKA und die russische Polizei scheinen sie zu verfolgen. Aber warum? Und was hat es mit dem Sohn auf sich, den Natalja Hauke Jacobs gegenüber bei ihrer Festnahme erwähnt? Ehe er das gemeinsam mit Hannah Wagner herausfinden kann, sind sie schon zwischen die lebensgefährlichen Fronten zweier Geheimdienste geraten.

Und auch für Nachschub ist bereits gesorgt: Im vergangen Sommer wurde bereits der Titel „Kobold Nr. 4“ als 22. Film der Reihe gedreht und auch in diesem Jahr wird das Team von „Nord bei Nordwest“ wieder in den Vierlanden für drei weitere Folgen zu Gast sein. Ein Film wird Anfang Februar bis Anfang März gedreht, die anderen beiden werden Mitte April bis Mitte Mai sowie Ende August bis Ende September gedreht.