Moorfleet. Das einst beliebte Wassersportrevier in Hamburg ist kaum mehr nutzbar. Doch das dürfte sich nach einer ersten Untersuchung ändern.

Einst war der Holzhafen zwischen Moorfleeter Deich und Kaltehofe ein florierendes Wassersportrevier. Doch mit zunehmender Verschlickung bleibt Paddlern, Seglern oder Motorboot-Fahrern in dem Tidegewässer nur noch wenig Zeit am Tag, wo sie genug Wasser unter dem Kiel, um sich nicht im Schlick festzufahren.

Eine Ausbaggerung des Areals war Teil der „Blauen Variante“, die in der Stadtwerkstatt Moorfleet erarbeitet und favorisiert wurde. Die Bezirksversammlung hatte der Verwaltung im Juni den Auftrag erteilt, die behutsame Entwicklung von Moorfleet voranzutreiben. Nun gab es einen Zwischenbericht, der nicht nur die Wassersportler freuen dürfte: „Der Bezirk darf sich Hoffnung machen, dass eine Ausbaggerung möglich wäre“, sagte Stadtplaner Axel Schneede.

Holzhafen Moorfleet: Ausbaggern ist möglich

Eine erste, noch grobe Machbarkeitsprüfung, die die Hamburg Port Authority (HPA) in enger Abstimmung mit der Umweltbehörde (Bukea) durchgeführt hat, habe ergeben, dass eine Baggerung des Holzhafens und seiner Zufahrt grundsätzlich technisch durchführbar sei.

Umweltbeeinträchtigungen, die einer Umsetzung der Baggerung grundsätzlich entgegenstehen, seien nicht zu erwarten, heißt es in der Mitteilung. Weitere Untersuchungen zur technischen Planung und den Auswirkungen auf die umgebene Flora und Fauna sollen folgen. Dafür erarbeitet die HPA derzeit einen Zeitplan.

Befahrbarer Holzhafen wichtig für Entwicklung Moorfleets

Für die künftige Entwicklung Moorfleets gilt eine durchgehende Erreichbarkeit des Holzhafen als ein wesentlicher Bestandteil. Die Schaffung einer Fahrrinne und die fortlaufende dieses Fahrwassers sind daher Forderungen der Bergedorfer Politik.

Im Hinblick auf eine weitere Bebauung am Moorfleeter Kirchenweg sieht es hingegen schlecht aus: Eine weitere Flächenausweisung in der Umgebung des Denkmalensembles der Kirche St. Nikolai sei denkmalpflegerisch nicht vertretbar. Ein weiteres Entgegenkommen vom Denkmalschutz sei nicht zu erwarten, so Schneede.

Denkmalamt votiert gegen eine weitere Bebauung nahe der Kirche

Verkehrsprognosen für den Moorfleeter Deich und die Sandwisch – mit und ohne möglicher Verbindungsstraße durch die Moorfleeter Wanne zwischen Sandwisch und Andreas-Meyer-Straße – sind in Vorbereitung: „Wir werden die Vergabeprozesse zeitnah durchführen, aber brauchen etwas Zeit“, so Schneede.

Ebenso soll geprüft werden, ob eine Wegeverbindung zwischen Moorfleet-Kaltehofe und Wilhelmsburg durch eine Brücke über den Holzhafengraben möglich wäre. „Die Bukea sieht das sehr kritisch, will sich aber einer Lösungsmöglichkeit nicht verschließen“, erklärte Axel Schneede.

Bei allen Ausführungen handele es sich nur um einen Zwischenstand, betonte Schneede. „Wir werden weiter Bericht erstatten“, sagte der Stadtplaner. Spätestens alle drei Monate soll die Verwaltung nun nach Beschluss des Stadtentwicklungsausschusses über den Fortgang berichten.