Moorfleet. Platz für Wohnen und Gewerbe am Holzhafen, für Hausboote und ein Hotel. Moorfleet soll sein Gesicht verändern. So geht es weiter.

Im Holzhafen sollte eine Fahrrinne ausgebaggert werden, um das verschlickte Areal auch bei Ebbe wieder nutzbar zu machen. Zudem könnte der Holzhafen mit Wohnen und Gewerbe als maritimes Quartier am Wasser mit Hausbootliegeplätzen weiterentwickelt und ein an der Nordspitze ansässiger Gewerbebetrieb verlagert werden, um stattdessen eine Parkanlage zu schaffen. Auch ein Hotel könnte entstehen.

So sehen die Kernelemente des Konzepts „Blaues Moorfleet“ aus, das in der Stadtwerkstatt Moorfleet als Vorzugsvariante zur Entwicklung des Stadtteils entwickelt worden war. Um Ideen der Stadtwerkstatt umsetzen zu können, sind allerdings zunächst mehrere Prüfungen vorzunehmen. Die möchte die Bezirkspolitik nun anstoßen.

Moorfleet: Maritimes Quartier mit Platz für Platz für Wohnen und Gewerbe

Dafür hat die Bezirksversammlung in ihrer jüngsten Sitzung einen Antrag auf den Weg gebracht. Er war nach einem Schlichtungsgespräch im Nachlauf der abgeschlossenen Stadtwerkstatt Moorfleet mit Anwohnern und weiteren Vertretern des Stadtteils, der Verwaltung und Politik interfraktionell von FDP, SPD, Grünen und CDU erarbeitet worden.

Die Stadtwerkstatt war 2017 von der Bergedorfer Bezirkspolitik angestoßen, im Mai 2019 mit 250 Teilnehmern gestartet und in einem kleineren Kreis in drei Runden fortgesetzt worden. Dabei habe es zu vielen Aspekten eine kontroverse Diskussion gegeben, was eine gewisse Zerrissenheit in Moorfleet gezeigt habe, stellt Stephan Meyns, Vize-Fraktionsvorsitzender der FDP fest. „Alle einte aber der Wille, Moorfleet positiv weiterzuentwickeln. Auf diesen Grundkonsens können und müssen wir aufbauen“, so Meyns.

Großflächige Bebauung der Moorfleeter Wanne nicht mehr möglich

Einer der Knackpunkte im gesamten Prozess sei die befürchtete Bebauung der Moorfleeter Wanne gewesen, so Stephan Meyns. Die Sorgen konnten durch den Vertrag für Hamburgs Stadtgrün allerdings gemildert werden, denn demnach ist keine großflächige Bebauung in der Moorfleeter Wanne mehr möglich.

Eines der zentralen Themen sei auch die Verkehrsbelastung durch Lastwagen auf dem Moorfleeter Deich gewesen. Man sollte daher versuchen, der dort ansässigen Firma einen geeigneten Alternativstandort anzubieten, meint Stephan Meyns. Die weitere Entwicklung des Gewerbes ist auch aus Sicht von Ernst Heilmann „Dreh- und Angelpunkt“, weshalb sich die Linke bei der Abstimmung des letztlich angenommenen Antrags enthielt.

Landesbetrieb soll alternative Flächen für Gewerbebetriebe finden

Das Bezirksamt soll sich nun mit dem Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) in Verbindung setzen, um alternative Flächen für die Gewerbebetriebe zu finden. Zudem soll das Ausbaggern einer Fahrrinne im Holzhafen vorangetrieben und sollen Verkehrsprognosen erarbeitet werden, um die Nützlichkeit einer Verbindungsstraße durch die Moorfleeter Wanne einschätzen zu können.

„Wir würden uns freuen, wenn alle Themen positiv und zielführend erarbeitet werden, um zeitnah eine behutsame Umsetzung in Moorfleet auf den Weg zu bringen“, sagt Jörg Froh (CDU).