Hamburg. Das Kino in Bergedorf investiert 150.000 Euro in neue Technik und Farbkonzepte für Studio 2 und 3. Aber das ist längst nicht alles.

Mit Bohrer, Spachtel, Pinsel und Flex bereiten sich die Hansa-Filmstudios auf die Blockbuster dieses Kino-Winters vor. Seit Montag geben Kinobauer den Ton an in Bergedorfs einzigem Filmtheater an der Lohbrügger Fußgängerzone Alte Holstenstraße. Zunächst wird Saal 3 renoviert und im Anschluss Saal 2 umgebaut. Bereits renoviert ist das mit 225 Plätzen größte Studio 1.

„Wir arbeiten mit Hochdruck auf die Leinwand-Premiere von ,Avatar II’ hin. Am 14. Dezember sind wir fertig“, verspricht Kino-Geschäftsführer John-C. Barsoe, der insgesamt 150.000 Euro investiert, unterstützt von der FFA Filmförderungsanstalt des Bundes und der Moin Filmförderung Hamburg/Schleswig-Holstein. Sound und Licht werden modernisiert, Wandbespannung und Vorhänge ausgetauscht, frische Kino-Leinwände aufgezogen und ein neues Farbkonzept installiert: Das 104 Plätze große Studio 2 wird blau-schwarz, Studio 3 mit seinen 101 Sitzen bekommt ein rot-schwarzes Design wie das Studio 1.

Kino Bergedorf verzeichnet wieder Besucherzahlen wie 2018

Für den 52-Jährigen Kino-Chef ist die Modernisierung gut investiertes Geld: „Kino hat Zukunft, ganz besonders in Bergedorf. Die Corona-Flaute der Jahre 2020 und 2021 liegt hinter uns. Alle haben wieder Lust, die großen Filme nicht zu Hause per Streaming-Dienst, sondern im Kino zu sehen. Wir verzeichnen wieder Besucher-Zahlen wie 2018.“ Lediglich bei der Generation 60+ sei weiter eine deutliche Zurückhaltung zu spüren, sich gemeinsam mit vielen anderen in geschlossenen Räumen aufzuhalten.

Dass das Kino im Dezember seinem großen Anspruch gerecht wird, steht für John-C. Barsoe außer Frage. Nach „Avatar II“ folgen am 22. Dezember nämlich gleich zwei weitere große Premieren: Es starten der zweite Teil des Animationsfilm-Erfolgs „Der gestiefelte Kater“ und „Oskars Kleid“ mit Florian David Fitz, die ergreifende Geschichte eines Jungen, der sich als Mädchen fühlt. „Da geht jedem Zuschauer das Herz auf“, verspricht Barsoe, der den Film bereits als Vorpremiere gesehen hat.

Improvisieren muss der Kino-Chef allerdings beim Start des Kinder-Klassikers „Räuber Hotzenplotz“, der am 4. Dezember in den Hansa-Filmstudios erstmals gezeigt wird und ab dem 8. Dezember auch täglich laufen soll.

Seit 2013 Investitionen von mehr als 600.000 Euro

Die aktuelle Renovierung, zu der auch ein neues Licht- und Werbekonzept mit diversen Displays im langen Gang zu den Kinosälen gehört, führt laut Barsoe die Tradition der regelmäßigen Investitionen in die Hansa-Filmstudios fort: „Seit im Jahr 2013 die Digitalisierung bei uns Einzug gehalten hat, wurde ständig modernisiert. Insgesamt für mehr als 600.000 Euro“, erinnert er etwa an den Start der 3D-Technik oder neue Kinositze samt Liegeexemplaren für die erste Reihe, die er zusammen mit Gründungsgeschäftsführer Dieter Lange installieren ließ.

Und die Innovationen gehen weiter, werden 2023 sogar in eine buchstäblich neue Dimension geführt: Gleich im Januar soll das kleine Foyer, das Bergedorfs Filmfans oberhalb des Eingangs an der Alten Holstenstraße 17-19 bisher mit Popcorn-Bar, Getränke-Tresen und Kino-Kasse empfängt, auf siebenfache Größe erweitert werden: Barsoe hat die benachbarten Räume angemietet und wird sie, passend zu den Filmstudios, unter anderem zu einem Burger-Restaurant umbauen.

Kino Bergedorf auch für Hamburger interessant

Für den Geschäftsführer gibt es keine Frage, dass das Konzept aufgeht: „Der Neustart nach Corona hat uns viele alte, aber auch etliche neue Gäste beschert. Darunter sogar eine ganze Reihe, die aus Hamburg zu uns kommen, weil wir mit unseren Preisen von 8,50 Euro für Erwachsene und 6,90 Euro für Kinder sehr moderat sind.“ Der Aufschlag für 3D-Filme beträgt pauschal 2,50 Euro, und ist der Film über 120 Minuten lang, wird ein Plus von 50 Cent bis maximal 1,50 Euro berechnet.

Alle Details zu den Hansa-Filmstudios einschließlich der Möglichkeit, online zu reservieren, finden sich im Internet unter bergedorf-kino.de.