Kirchwerder. Das Tischler-Handwerk ermittelt jährlich seine besten Auszubildenden. Ein Bergedorfer ist von 12.000 ganz weit vorn.
Rund 12.000 Tischler-Lehrlinge beendeten in diesem Jahr bundesweit ihre Ausbildung. Einer von ihnen ist Simon Fischer aus Bergedorf. Er zählt zu den 13 besten, denn der 22-Jährige vertrat die Hansestadt Hamburg bei der Deutschen Meisterschaft, zu der jedes Bundesland einen Landessieger entsendet.
Praktischer Leistungswettbewerb des Tischler-Handwerks
Fischer belegte bei dem Praktischen Leistungswettbewerb der Tischler Platz 13 von 16. „Die lagen alle eng beieinander“, sagt Tischlermeister Julius Bendschneider aus Kirchwerder, in dessen Tischlerei am Süderquerweg Fischer ausgebildet worden ist. Der Sieger kommt aus Bayern. Er darf im kommenden Jahr bei der Weltmeisterschaft in Shanghai (China) Deutschland vertreten.
Der Bergedorfer hatte zuvor beim Landesentscheid Platz zwei erreicht und war aufgerückt, weil die Landessiegerin verhindert war und nicht am Bundesentscheid teilnehmen konnte. In Hamburg gab es 164 Kandidaten.
Die Deutsche Meisterschaft wird jährlich unter den Tischler-Azubis ausgetragen, die nach drei Jahren ausgelernt haben. Die angehenden Tischler werden anhand ihrer Leistungen automatisch qualifiziert. Dabei zählt die praktische Gesellenprüfung mit Gesellenstück und Arbeitsprobe ebenso wie die Noten.
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Qualifikation für den Bundeswettbewerb ist „schon etwas sehr Besonderes“
Der Wettkampf im Bundeswettbewerb wurde in Bad Zwischenahn ausgetragen. Im Finale mussten die angehenden Tischler – verteilt über zwei Tage – innerhalb von 19 Stunden ein Sideboard mit 20 Holzverbindungen bauen. „Das ist super anspruchsvoll“, sagt Bendschneider. „Das würde so mancher altgedienter, erfahrener Tischler nicht in der Zeit schaffen.“
Fischer ist bereits der dritte Azubi, der in der Tischlerei Benschneider ausgebildet worden ist und für den Bundeswettbewerb qualifiziert war. „So etwas kommt vielleicht alle zehn Jahre mal vor. Das ist schon etwas sehr Besonderes“, sagt Bendschneider. Die beiden anderen Lehrlinge aus dem Hause Bendschneider hatten beim Bundesfinale sogar Platz sechs und Platz drei belegt.
Egal welcher Platz – Fischer hatte Spaß an dem Wettbewerb: „Tischler ist mein Wunschberuf“, sagt er. Bis zum Sommer wird er als geselle in der Tischlerei Bendschneider arbeiten, danach will der ausgezeichnete Handwerker in anderen Betrieben Erfahrungen sammeln. „Ich hoffe sehr, dass er danach zu uns zurückkommt“, sagt sein Chef.