Hamburg. Auf dem Hof Eggers in Kirchwerder hebt ein Jungtier schon ab. Wie die Altstörche den Nachwuchs zum Fliegen ermutigen.
Die Jungstörche in dem Horst auf Hof Eggers in Kirchwerder betteln intensiv nach Nahrung, doch ihre Eltern bleiben hart. Die Altstörche bringen immer weniger Futter und auch seltener, denn ihr Nachwuchs soll fliegen. An den vergangenen Tagen hoben die beiden Jungstörche mit kräftigen Flügelschlägen mehrfach in die Luft ab, blieben jedoch über ihrem schützenden Nest. Einen Ausflug in die Umgebung wagten sie noch nicht. Sobald die immer noch fürsorglichen Eltern anfliegen, verhält sich der Nachwuchs wie kleinste Nesthocker. Doch die Altvögel versuchen sie zu ermutigen, selbst auf Nahrungssuche zu gehen.
Dann konnte am Dienstag plötzlich der Flug eines Jungstorches beobachtet werden. Zunächst flog er vom Nest bis auf den Dachfirst des Reetdachs der Scheune von 1631. Das sind kaum mehr als 100 Meter Luftlinie. Beim Rückflug auf das Nest wurde er begeistert von dem Geschwistertier empfangen. Der zweite Start war ein perfekter Rundflug. Der andere Jungstorch sollte ebenso fliegen, hat es bisher aber nicht getan.
Störche auf Hof Eggers: 2020 gab es keinen Nachwuchs
In den Horst nahe dem denkmalgeschützten Bio-Bauernhof am Kirchwerder Mühlendamm war der männliche Altstorch im Februar zurückgekehrt – zwei Tage früher als 2021. Nach seiner Ankunft baute der Storch erst einmal sein Nest weiter mit Zweigen aus. Selbst ein Hagelschauer konnte ihn dabei nicht aus der Ruhe bringen.
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Auf einer Tafel an einem Weg im Süden des Hofes Eggers können sich Naturfreunde über die Entwicklung der Storchenpopulation in dem Horst seit Sommer 2008 informieren. Fotos zeigen die Altstörche und ihren Nachwuchs, in den Bildunterschriften wird verraten, wie viel Nachwuchs jedes Jahr großgezogen wurde. So wuchsen in dem Horst meist zwei oder drei Jungstörche auf. 2010 und 2013 waren es jeweils sogar vier. Nur 2020 blieb das Paar ohne Nachwuchs. Die Tafel wird jedes Jahr erweitert.
In Reitbrook sind drei Jungstörche nach Moderatoren benannt
Auch auf dem Milchhof Reitbrook wird der Nachwuchs flügge: Maren, Eva und Ulf, die in diesem Jahr in dem Nest am Vorderdeich geschlüpft sind, sind inzwischen in der Luft unterwegs. Die drei Küken sind benannt nach den Moderatoren Eva Tanski, Ulf Ansorge und Maren Bockholdt von NDR 90,3, die die Patenschaft für die Störche übernommen haben.