Kirchwerder. Der NDR sendet heute um 20.15 Uhr auf seinem dritten Fernsehprogramm die Dokumentation “Der Bauer, den die Störche lieben“ über den Hof Eggers in Ohe. Für die einstündige Sendung hat das Team 20 Tage lang gedreht. Entstanden ist ein faszinierender Blick hinter die Kulissen.

Der Hof Eggers in der Ohe, 1548 erstmals urkundlich erwähnt und seit 1628 in Familienbesitz, ist das Leben von Georg (70) und Christine Eggers (69). Das Ehepaar führt regelmäßig Besucher über den historischen Hof nahe der Riepenburger Mühle, füttert die Schweine, Rinder, Hühner, Gänse und Schafe. Bei der Ernte will Georg Eggers, der den Hof seit 1967 in Eigenregie betreibt, künftig allerdings eher beratend zur Seite stehen – als „Altbauer“. Denn zum Jahreswechsel übergibt das Paar den Hof an seinen Neffen Henning Beeken. Den Störchen, die seit Jahrzehnten im Frühling aus Afrika zurückkommen und sich auf dem Horst auf dem idyllischen Bauernhof einrichten, ist dies egal. Sie scheinen sich auf dem Öko-Hof wohl zu fühlen. In diesem Sommer zog ein Paar drei Jungtiere groß.

Die Geschichte des Hofes in Kirchwerder fasziniert viele Menschen – auch die Mitarbeiter des Norddeutschen Rundfunks, die dort eine Dokumentation drehten. „Der Bauer, den die Störche lieben“ wird heute ab 20.15 Uhr auf N?3 ausgestrahlt.

Für die einstündige Sendung war das bis zu vier Mitarbeiter starke Team 20 Tage im Einsatz. Holger Vogt, Autor und Kameramann, besuchte das Ehepaar Eggers sogar 30 Mal. „Wir haben gut 20 Stunden Filmmaterial“, sagt er. Der Hof reizt ihn, weil es dem Ehepaar „mit der ökologischen Landwirtschaft besonders ernst ist – eine Philosophie“.

Das Fernsehteam hat das Leben „in einer anderen Welt“, nur wenige Kilometer von der Hamburger Innenstadt entfernt, von April bis September begleitet. Die NDR-Kameras filmten zahlreiche Begebenheiten: Neben dem Alltag auf dem Hof – etwa dem Füttern der Tiere und der Arbeit auf den Feldern – sind die Fernsehzuschauer auch dabei, wenn der Freundeskreis des Hofes im Backhaus Brot in den Ofen schiebt oder Georg Eggers Besuchergruppen Wissenswertes über seinen denkmalgeschützten Hof mitsamt dem Kornspeicher in Bohlenfachwerk von etwa 1535, dem ältesten in den Vier- und Marschlanden, führt.

Das Fernsehteam war auch dabei, als im September ein besonderes Hoffest gefeiert wurde. Damals gestaltete Pastor Ulrich Billet einen Open-Air-Gottesdienst für etwa 90 Gemeindemitglieder – neben Misthaufen und Scheune.

Wenige Tage nachdem die Störche fortgeflogen waren, endeten die Dreharbeiten.

Am Mittwoch sahen knapp 80 geladene Gäste, darunter Mitglieder des Freundeskreises und NDR-Mitarbeiter, den Dokumentarfilm in einer Preview in den Räumen des NDR in Lokstedt. Mit dabei war die Tierfotografin Dr. Ute Meede aus Kirchwerder. „Der Film ist großartig. Er zeigt beeindruckende Bilder zu einer wunderbaren Geschichte und wird die Fernsehzuschauer faszinieren“, sagt sie. Georg Eggers gefällt der Film ebenfalls: „Obwohl die Fernsehleute mehr Wert auf die Ästhetik als auf unsere Anbauweise gelegt haben“, sagt er.