Curslack. Besonders in den Morgenstunden werde das Tempolimit von 30 überschritten, so Anwohner. Was Verwaltung und Politik nun planen.

Um darauf aufmerksam zu machen, dass vor ihren Haustüren am Curslacker Deich oftmals wesentlicher schneller als das zugelassene Tempo 30 gefahren werde, nutzten besorgte Anwohner im April die XXL-Bürgerstunde des Regionalausschusses. Sie sind vor allem in Sorge um die zahlreichen Kinder, die an der Straße entlang zur Grundschule gehen. Denn gerade in den Morgenstunden werde dort gerne mal aufs Tempo gedrückt, weiß Karsten Becker, der mit seiner Familie seit neun Jahren etwa auf Höhe der Einmündung zum Vierländer Bahndamm wohnt.

Dort würden ebenso am Morgen zahlreiche Fahrradfahrer ein- und ausfahren und die Verkehrssituation so weiter verschärfen, berichtet Karsten Becker, der nun gemeinsam mit Nachbarn erneut den Regionalausschuss besuchte, um gerade auch der Bergedorfer Verkehrspolizei ein positives Zeugnis auszustellen. „Wir haben uns sehr ernstgenommen gefühlt“, sagt der 47-Jährige.

Zu schnell trotz Tempo 30: Eltern sorgen sich um ihre Kinder

In den vergangenen Monaten hatte sich die Polizei am Curslacker Deich zunächst verdeckt platziert, um die Geschwindigkeit der motorisierten Verkehrsteilnehmer zu messen und dabei durchaus „Auffälligkeiten festgestellt“, wie Bergedorfs Verkehrschef Björn Schramm bestätigt. Im April sowie im Juni wurde dort zudem geblitzt. Auch, wenn es dort keine besondere Unfallhäufigkeit gebe, werde die Polizei – sofern es die personellen Kapazitäten zulassen – dort auch in Zukunft „immer mal wieder Nadelstiche setzen“, kündigte Björn Schramm an.

Die Anwohner sind derweil weiter auf der Suche, wie die Verkehrsteilnehmer dauerhaft zum Einhalten der erlaubten Geschwindigkeit motiviert werden könnten. Piktogramme auf der Straße oder auch Bodenwellen sind in Hamburg allerdings nicht möglich, wie auch Lars Rosinski, Regionalbeauftragter im Bezirksamt, einschränken musste. Ebenso dürften Blinktafeln nur auf Privatgrundstücken und nicht im öffentlichen Raum aufgestellt werden.

Der Regionalausschuss verständigte sich auf einen Vor-Ort-Termin nach den Sommerferien, bei dem sich Anwohner, Fachsprecher der Fraktionen und Verwaltung in den Morgenstunden einen Eindruck von der Situation verschaffen wollen. Lars Rosinski warnte allerdings davor, zu hohe Erwartungen zu haben, da bauliche Veränderungen, die zur Verkehrsberuhigung beitragen könnten, allein schon aufgrund des schmalen Straßenquerschnitts von 4,50 Metern kaum möglich seien. Auch wenn man danach nicht die Lösung präsentieren könnte, sei man aber trotzdem zu einem Ortstermin bereit, betonte der Regionalbeauftragte.