Curslack. Nach dreijähriger Zwangspause feiern rund 4500 Menschen im und am Freilichtmuseum Rieck-Haus in Curslack. Die schönsten Momente.
Melone? Ach was. Kiwi? Nein, danke. Banane? Bloß nicht! Zwei Tage lang drehte sich im und am Rieck-Haus alles um ausschließlich eine süße Frucht. Das Erdbeerfest lockte insgesamt etwa 4500 Menschen in das Freilichtmuseum am Curslacker Deich 284. Sie genossen Erdbeeren in vielen Varianten – etwa als Bowle, Kuchen, Torte oder pur.
Nachdem das Fest coronabedingt drei Jahre lang ausgefallen war, freuten sich die fast 50 Aussteller und Gastronomen über viele interessierte und kauffreudige Besucher. „Allein am Sonnabend wollten mehr als 100 Kinder auf unseren Traktoren sitzen – mehr denn je. Wir haben richtig Spaß“, sagt Jörg Froh vom Traktoren-Oldtimer-Club Hamburg, der mit acht seiner mehr als 70 Oldie-Trecker vor Ort war.
Endlich wieder Erdbeerfest: 4500 Menschen feiern in Curslack
Andre Kassner (30) verkaufte im Minuten-Takt Räucherfisch, Mitarbeiterinnen der Wein- und Friesenstube Ochsenwerder machten mit Tabletts voller Erdbeerbowle (mit und ohne Alkohol) die Runde. Für die Kinder gab es diesmal besonders viele Angebote. Sie konnten an diversen Spielstationen ihr Geschick testen, filzen und Marmelade kochen.
Während am Sonnabend in Allermöhe und Reitbrook Hagelkörner vom Himmel fielen, blieb es in Curslack trocken und bei leichter Bewölkung nicht zu heiß. Am Sonntag dann die große Hitze. Viele Gäste suchten sich ein schattiges Plätzchen, bummelten durch das Rieck-Haus, in dem Aussteller wie der Bergedorfer Kunstmaler Klaus Heyer ihre Werke darboten.
Am heißesten war es in dem Häuschen, in dem der alte Lehmbackofen steht, der seit 1989 zu dem Freilichtmuseum gehört. Bäckermeister Heinz Hintelmann (69) buk dadrin „Vierländer Urtyp“-Brote aus Roggen, Roggenschrot und Weizen, die er nur noch zum Erdbeerfest produziert. „In der kleinen Backstube haben wir deutlich über 50 Grad“, sagt Hintelmann, während er sich den Schweiß aus dem Gesicht wischt.
Gottesdienst unter freiem Himmel und sehr junge Tänzer
Am Sonntagvormittag hatte das Fest mit einem Gottesdienst unter freiem Himmel begonnen, den Curslacks Pastor Alexander Braun gemeinsam mit Kata Szabó, Kantorin des Pfarrsprengels Kirche in Vierlanden, und der Kirchengemeinde Kirchwerder gestaltete. Etwa 80 Besucher nahmen teil, sangen Lieder wie „Du im Himmel“ mit. Später am Tage und am Vortag hatten zahlreiche Gruppen auf der Bühne des Haubargs (Stätte zum Lagern von Heu) ihr Können gezeigt, etwa die Vierländer Speeldeel, die Vierländer Trachtengruppe und die sehr jungen Akteure der Curslacker Tanzschule der Tanzsaal.
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Dr. Schanett Riller, Leiterin der Bergedorfer Museumslandschaft, die die 22. Ausgabe des beliebten Fests organisierte, zog eine positive Bilanz: Trotz der großen Hitze am Sonntag habe es keine (Gesundheits-) Probleme gegeben. Der von der Vierländer Volksbank gesponserte Shuttle-Bus-Service (Stopps im Halbe-Stunden-Takt) sei gut angenommen worden, auch mit dem Fahrrad reisten viele Besucher an. Andere kamen mit dem Ewer, mit dem es kommendes Jahr möglicherweise noch mehr Touren geben wird. „Zu dem Gelingen des 22. Erdbeerfestes haben etwa 200 Ehrenamtliche und fast 20 Mitarbeiter der Museumslandschaft beigetragen“, sagt Schanett Riller.“