Curslack. In dem Gebäude am Achterschlag entsteht das Montessori Kinderhaus Vierlanden. Wann die Einrichtung eröffnen will.

Einst stoppten Züge der Bergedorf Geesthachter Eisenbahn auf ihrer Fahrt zwischen Bergedorf-Süd und Zollenspieker an dem Gebäude. Doch bald sollen in dem ehemaligen Bahnhof am Pollhof viele kleine Mädchen und Jungen ein und aus gehen. Denn das im Jahr 1909 erbaute Haus wird nun zum Montessori Kinderhaus Vierlanden.

Mit der Entsiegelung des ehemaligen Parkplatzes haben in dieser Woche die ersten sichtbaren Arbeiten vor dem Haus begonnen: Dort wird nun der Asphalt abtransportiert und Erde angeliefert. Auf der Fläche wird der Außenbereich der Kita inklusive Sandkiste und Schaukel entstehen, verrät Geschäftsführer Sönke Held.

Alter Bahnhof in Curslack wird zum Montessori Kinderhaus Vierlanden

Gemeinsam mit seiner Frau Prof. Dr. Tanja Pütz, die die Gründung der Kita pädagogisch begleitet, war er schon seit etwa vier bis fünf Jahren auf der Suche nach einer geeigneten Immobilie im Grünen. Ein passendes Gebäude zu finden sei aber nicht leicht gewesen, da der Druck auf dem Hamburger Immobilienmarkt hoch und für die Umwandlung zur Kita viel Klärungsbedarf bestehe, erklärt Held.

Solch ein langes Zeitfenster sei mit vielen Verkäufern, Vermietern und auch der Bank nicht vereinbar gewesen, so der Geschäftsführer. Nun hat es endlich geklappt. „Und das Warten hat sich gelohnt“, sagt Sönke Held. Denn der historische Bahnhof am Achterschlag liegt idyllisch am ehemaligen Bahndamm, der heute als Radwanderweg genutzt wird. 1978 wurde das letzte Gleis zwischen Bergedorf-Süd und dem Pollhof abgebaut.

Kitabetrieb soll voraussichtlich im Oktober starten

Im Inneren des Hauses, das zuletzt viele Jahre als Restaurant genutzt wurde, werden nun zunächst die Brandschutzbestimmungen umgesetzt. Die ehemalige Küche wurde komplett entkernt. Dort soll auch künftig wieder gekocht werden und eine Lernküche entstehen, erklärt Sönke Held. Aus den ehemaligen Schankräumen im Erdgeschoss wird ein Gruppenraum, der zweite entsteht im ersten Obergeschoss, wo zuvor Wohnräume untergebracht waren.

Hinter dem alten Bahnhof am Pollhof wurde die Asphaltdecke des ehemaligen Parkplatzes aufgebrochen. Dort entsteht der Außenbereich der Kita.
Hinter dem alten Bahnhof am Pollhof wurde die Asphaltdecke des ehemaligen Parkplatzes aufgebrochen. Dort entsteht der Außenbereich der Kita. © Lena Diekmann

Voraussichtlich im Oktober soll der Kitabetrieb starten. Platz gibt es dort für insgesamt 50 Kinder – 25 pro Gruppe – im Elementarbereich, also im Alter von drei Jahren bis zur Grundschule. Interessierte Eltern können sich bereits bei dem Team des Montessori Kinderhauses Vierlanden melden, für das die Montessori-Pädagoginnen Silvana Großmann und Astrid Krause die pädagogische Leitung übernommen haben.

Platz für insgesamt 50 Kinder in zwei Elementargruppen

Der Garten soll eine zentrale Rolle im Alltag der Kita spielen: Die Kultur der Vier- und Marschlande soll dabei aufgegriffen werden, indem die Kinder lernen was es heißt, Gemüse hochzuziehen, ein Beet zu pflegen, die geernteten Gartenschätze zu verarbeiten und gemeinsam zu essen, heißt es im Konzept.

In den Gruppenräumen soll das ganze Spektrum klassischer Sinnesmaterialien und Übungen des täglichen Lebens geboten werden: Angebote aus dem Konzept der Montessori-Pädagogik, durch die die Kinder die Chance bekommen, gezielte Sinneserfahrungen auszuprobieren und ihre Erfahrungen zu festigen, erklärt das Team. Zudem sollen Kunst und Musik einen weiteren Schwerpunkt bilden.

Kinderhaus könnte perspektivisch um eine Krippe erweitert werden

Viel Wert legt Sönke Held auf Nachhaltigkeit, was nicht nur in dem pädagogischen Konzept der Kita eine Rolle spielen soll, sondern auch in der Einrichtung: Nach dem Motto „Upcycling“ hat der dreifache Vater, der mit seiner Familie in Bergedorf wohnt, in den vergangenen Wochen und Monaten bereits viele Möbel wie Stühle und Tische eingesammelt, die in Kitas oder auch Büros ausrangiert, aber hochwertig und noch vollkommen intakt seien, erklärt er.

Das Montessori Kinderhaus Vierlanden soll ein offenes Haus und ein Begegnungsort für Familien aus allen Kulturen werden, erklären die Gründer. Zudem wolle man mit umliegenden Schulen kooperieren, erklärt Tanja Pütz. „Die Kita wird in der kommenden Zeit wachsen und sich entwickeln, vieles wird aus dem Team heraus entstehen und mit den Kindern. Darauf freuen wir uns sehr“, sagt Sönke Held.

Auch eine Krippe, die baulich in dem historischen Haus nicht zu realisieren war, könnte perspektivisch entstehen. Falls jemand Tipps für eine geeignete Fläche oder Immobilie in der Nähe habe, dürfe man sich gern melden, betont Tanja Pütz.

Weitere Infos und Kontakt zum Montessori Kinderhaus Vierlanden im Internet unter https://www.montessori-vierlanden.de/