Bergedorf. Seit 2019 drängt die Bergedorfer Politik auf einen Wasserspender für alle. Hamburg Wasser macht Hoffnung auf einen konkreten Standort.
30 Grad und mehr: Das ist in Hamburg und auch in Bergedorf an vielen Sommertagen schon längst keine Ausnahme mehr. Weil insbesondere ältere Menschen und Tiere unter der Hitze leiden, hatte Bergedorfs Bezirksversammlung schon 2019 Hamburg Wasser gebeten, einen öffentlichenTrinkwasserbrunnen im Bezirk aufzustellen. Dann aber passierte – nichts.
Nun kommt Bewegung in die Sache: Wie Hamburg Wasser auf eine CDU-Nachfrage informiert, werde aktuell ein Trinkwasserspender-Standort am Johann-Adolf-Hasse-Platz in der Fußgängerzone geprüft. Die Anforderungen an die Standorte für Trinkwasserspender seien allerdings „vielfältig und hängen größtenteils von den baulichen Gegebenheiten, einer guten Zugänglichkeit und der vorherrschenden Leitungssituation ab“, heißt es in der Antwort auf die CDU-Anfrage. Zudem würden „weiche Kriterien wie Frequentierung, infrastrukturelle Umgebung und soziale Kontrolle eine Rolle“ spielen. Zudem muss der Bezirk sein Okay geben. Kurzum: Noch ist unklar, wann es tatsächlich etwas mit dem Brunnen in zentraler Lage wird.
Trinkwasserbrunnen: Ein Standort in Bergedorf ist bereits konkret
Doch manch einen ärgert die Aussicht, wohl bis 2024 warten zu müssen. Dagmar Strehlow, Vorsitzende des Bezirksseniorenbeirates, kämpft bereits seit Längerem für die Brunnen und mahnte nun im Umweltausschuss: „Das muss alles schneller gehen.“ Ältere Menschen hätten stark mit Hitze zu kämpfen. Käme der Trinkwasserspende erst Ende 2024 sei das „wirklich deutlich zu langsam“. Auch Maria Westberg (Die Linke) betonte: „Wir haben jetzt ein Problem“, es könne nicht endlos geprüft werden.
Dass es so lange dauert, sei der Pandemie geschuldet, begründet Hamburg Wasser in der Antwort auf die CDU-Anfrage: Sowohl die Entwicklung des neuen Brunnenmodells als auch die Standortsuche hätten sich durch Corona verzögert. Die bisherigen Erfahrungen mit den neuen Anlagen fielen aber „sehr gut“ aus, „sodass die Herstellung des beziehungsweise der nächsten Brunnen vorbereitet wird“. Auch die Vorauswahl möglicher Standorte, vor allem in den Bezirken, in denen es bislang noch keine Trinkwasserbrunnen gibt, wurde wieder aufgenommen. In Bergedorf seien mehrere im Gespräch; nur der am Johann-Adolf-Hasse-Platz ist aber konkreter.
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Ob es denn wenigstens zwischenzeitlich sogenannte „Pop-up“-Brunnen geben werde, wollte die CDU noch wissen. Denn 2022 hatte Hamburg Wasser am Schloss zeitweise einen mobilen Trinkbrunnen aufgebaut. Diese Brunnen würden nur bei Temperaturen über 30 Grad aufgestellt, so Hamburg Wasser. Dann aber sei das auch für Bergedorf „wieder eine realisierbare Option“.