Norderstedt. Politik beschließt Aufstellung der Spender an viel besuchten Plätzen, kostenlos für jedermann. Warum das so wichtig ist.

Die Sommer werden heißer und trockener. Das sagen die Klimaforscher für den Norden Deutschlands voraus. Folgen, die die Menschen spüren.. Wir schwitzen, der Körper führt Wärme ab, um nicht zu überhitzen. Der Flüssigkeitsverlust muss ausgeglichen werden, um die Gesundheit nicht zu gefährden – dazu sollen öffentliche Trinkwasserspender beitragen.

Der Hauptausschuss hat beschlossen, dass in Norderstedt zehn kommunale Wasserspender aufgestellt werden sollen, und zwar verteilt auf das gesamt Stadtgebiet. Die Fraktion WiN/Freie Wähler hatte zunächst einen Prüfauftrag eingebracht, den die Grünen in einen konkreten Handlungsauftrag änderten.

„Wir begrüßen den Änderungsantrag der Grünen. Es brauchen keine Einweg-Plastikflaschen im Supermarkt gekauft werden, wenn man in Norderstedt unterwegs ist“, sagt WiN-Fraktionschef Reimer Rathje. Auch der Ausschussvorsitzende Peter Holle (CDU) begrüßte die Entscheidung: „Nicht prüfen, sondern machen!“ Zumal die Stadtwerke die Idee in der Vergangenheit bereits untersucht hätten.

Klimawandel: In Norderstedt gibt es bald kostenlos Trinkwasser für alle

„Wenn Menschen bei hohen Temperaturen unterwegs sind, ist ein zentraler Punkt, dass sie sich ausreichend mit Wasser versorgen können“, heißt es im Antrag der WiN/FW. Die Wählergemeinschaft verweist auf die EU, die eine Trinkwasserrichtlinie verabschiedet hat. Die EU macht In der Richtlinie, die im Januar 2021 in Kraft getreten ist, ihren Mitgliedsstaaten einige Vorgaben: So sollen sie Maßnahmen ergreifen, um den öffentlichen Zugang zu Trinkwasser zu verbessern, und sicherstellen, dass an öffentlichen Plätzen Trinkwasserbrunnen bereitgestellt werden.

Die Bundesregierung hat einzelne Vorschriften der EU-Richtlinie in nationales Recht umgesetzt. Das sieht unter anderem vor, den Zugang zu Trinkwasser für alle Menschen sicherzustellen, diese Art der Versorgung mit Wasser gehöre zur Daseinsvorsorge.

Wasserspender reduzieren Plastikmüll und vermeiden CO2

In vielen Städten gibt es die Wasserspender oder Trinkwasserbrunnen schon. Hamburg hat beim Wasser übrigens auch an die Hunde gedacht, sie können an den Brunnen aus einem Napf am Boden schlabbern.

Außerdem, so WiN/FW, könnten die öffentlichen Wasserspender dazu beitragen, den Plastikmüll zu verringern – ist es heiß, fülle so mancher seinen Wasserhaushalt über Einweg-Flaschen aus dem Supermarkt auf. Ist Norderstedt flächendeckend mit den für jeden zugänglichen Wasserhähnen ausgestattet, könnten die eigenen Flaschen unterwegs bequem aufgefüllt werden.

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Schließlich sparten öffentliche Trinkwasserspender auch CO2 ein. „Die Produktion und der Transport von Flaschenwasser lässt sich reduzieren“, sagt WiN-Fraktionschef Reimer Rathje. Nun wird die Verwaltung nach geeigneten Standorten suchen. In Frage kommen viel besuchte Plätze wie U-Bahn-Stationen, Busbahnhöfe, Nahversorgungszentren, Märkte, Friedhöfe, Parks und Spielplätze. Liegen die geplanten Standorte vor, wird der Ausschuss endgültig entscheiden, wo die Trinkwasserspender aufgestellt werden.