Hamburg. 13,5 Millionen Euro soll die Modernisierung der Station kosten. Nun könnte die Bahn die Finanzierung ohne Milliarden-Kredit schaffen.
Es sieht überraschend gut aus, dass Bergedorfs Bahnhof nun doch nicht auf Kredit finanziert werden muss. Wie es aus Berlin heißt, hat der Haushaltsausschuss des Bundestages das Thema auf die Tagesordnung seiner letzten Sitzung vor Weihnachten gesetzt. Damit gilt als sicher, dass der Bahn bei ihrer fünf Milliarden Euro teuren Generalsanierung des Schienennetzes finanziell unter die Arme gegriffen wird. Dazu gehört auch die Modernisierung diverser Stationen. Allein im Bergedorfer Bahnhof sollen in 2025 und 2026 stattliche 13,5 Millionen Euro investiert werden.
„Ich bin sehr froh, dass wir im Haushaltsausschuss eine Mehrheit für die Finanzierungsvereinbarung mit der Bahn gefunden haben“, sagt Bergedorfs Bundestagsabgeordneter Metin Hakverdi (SPD) mit Blick auf das Einlenken der CDU, die sich nach dem Scheitern der Ampel-Koalition von SPD, Grünen und FDP lange geziert hatte. „Mit dem Beschluss stellen wir der Bahn nun weitere 2,7 Milliarden Euro zur Verfügung, damit sie ihre Generalsanierung fortsetzen kann.“
Modernisierung des Bahnhofs Bergedorf startet im August 2025
Die Generalsanierung der Strecke Hamburg-Berlin steht für August 2025 bis April 2026 an. „Die Bahn kann das Geld also sehr gut gebrauchen. Es ist sehr viel Arbeit, die Investitionen in die Infrastruktur unseres Landes zu ermöglichen“, sagt Hakverdi. „Ich werde mich aber auch in Zukunft weiter dafür starkmachen, denn wir brauchen mehr Investitionen.“
Bauen wollte die Bahn ohnehin, auch ohne grünes Licht für die Finanzierung vom Bundestag. Das hatte Ute Plambeck, Konzernbevollmächtigte für Norddeutschland, vergangene Woche bei einem Ortstermin auf dem Bergedorfer Bahnhof unterstrichen. Schließlich liefen die Planungen schon seit Monaten. Weil die Zusage aus Berlin aber lange unklar war, habe die Bahn bereits im November einen Kredit über 2,7 Millionen Euro aufgenommen. Die Zinsen dafür sind immens: Ute Plambeck spricht von zwei Millionen Euro – pro Woche. „Diese unplanmäßigen Ausgaben hätten den Haushalt der Bahn erheblich belastet.“
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Im Bergedorfer Bahnhof sollen für die 13,5 Millionen Euro diverse Modernisierungen erfolgen. Die Bahn plant den Einbau neuer Aufzüge zu allen Bahnsteigen, zudem ein modernes Beleuchtungskonzept, die Erneuerung der Böden auf den Bahnsteigen und dort auch neue Wetterschutz-Häuschen für die Wartenden. Ferner wird der gesamte Bahnhof neue Sitzgelegenheiten bekommen, das gesamte Farbkonzept deutlich bunter und mit Bergedorfer Motiven bestückt. Auch die Bahnhofstoiletten sollen auf neuesten Stand gebracht werden.