Hamburg. Mit der Körber-Baustraße am Curslacker Neuen Deich droht am Lehfeld neuer Abbiegestress. Eine zweite Ampel sollte helfen. Eigentlich.

Die Körber Technologies, ehemals Hauni, hat allen Grund, zufrieden zu sein: Die Arbeiten an der Erschließungsstraße, die vom Curslacker Neuen Deich zu ihrem Baugrundstück im Innovationspark Bergedorf führt, liegen voll im Zeitplan. Zum Jahresende soll die Einmündung samt Ampel fertig sein, sodass hier werktags bis zu 170 Lastwagen zum Baufeld rollen können.

Doch mit der neuen Ampel könnten an anderer Stelle Probleme drohen. Denn das Lehfeld, die viel genutzte Seitenstraße beim McDonald‘s schräg gegenüber, war schon vor dem Bau der Erschließungsstraße ein Sorgenkind und Unfallbrennpunkt. 20 Verkehrsunfälle gab es allein zwischen 2020 und 2022. „Eine Signalisierung“ durch eine zusätzliche Ampel hier sei aus „Gründen der Verkehrssicherheit notwendig“, hatte die Verkehrsbehörde im März auf Drängen der Bezirkspolitik eingeräumt. Doch ob die Lichtsignalanlage wirklich kommt, ist fraglich.

Nahe der Körber-Baustraße: Ampel am Lehfeld in Bergedorf steht auf der Kippe

Die Ampel sollte vor allem das Problem der Linksabbieger aus dem Lehfeld lösen. Große Unternehmen wie Elite Traffic oder Reifen Helm haben an der Straße ihren Sitz; es gibt entsprechend viele Abbieger auf den Curslacker Neuen Deich. Das war immer schon haarig und wird künftig noch schwieriger. Denn die neue Körber-Einmündung könnte zu Rückstaus über das Lehfeld hinaus führen. Zudem werden Fahrzeuge aus der neuen Baustraße kommen – genau dann, wenn die Autos aus Richtung Autobahn endlich Rot haben und der Weg für Linksabbieger frei wäre.

Die zusätzliche Lehfeld-Ampel war deshalb im März vom LSBG – im Schulterschluss mit Behörden, Politik und Polizei – ins Grundinstandsetzungsprogramm aufgenommen worden. Und dennoch steht eine Umsetzung in den Sternen, räumt eine Sprecherin nun auf bz-Anfrage ein. Begründung: Vielleicht werde es ja gar keine Probleme mit der neuen Körber-Einmündung geben.

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Genauer: Nach der „Inbetriebnahme der Lichtsignalanlage am Körber Campus“ solle zunächst beobachtet werden, „wie sich diese auf den Verkehr an der Einmündung Lehfeld auswirkt“, so Sprecherin Susanne Richter. Es bestehe die Möglichkeit, dass es durch die Körber-Ampel „automatisch ausreichend Zeitlücken für den ein- und ausfahrenden Verkehr aus dem Lehfeld“ gebe. Dann sei „eine zusätzliche Ampel dort möglicherweise entbehrlich“. Nach Abschluss der Beobachtungen werde „in enger Abstimmung mit der örtlichen Polizei und dem Bezirk entschieden, ob eine Lichtsignalanlage an der Einmündung Lehfeld eingerichtet wird oder nicht“.

Unterdessen ist noch unklar, wann genau die Ampel an der Körber-Zufahrt eigentlich in Betrieb geht. Ein konkretes Datum gibt es laut LSBG noch nicht.