Hamburg. Pralinen, Tee, Präsente: Donnerstag sind die Regale in dem Shop wieder befüllt worden. Doch Arko ist es nicht. Was dahintersteckt.

Andreas Brassat ist ganz schön im Stress. Emsig füllt der gebürtige Geesthachter die Regale der einstigen Arko-Filiale im Einkaufszentrum CCB auf – doch einigen Bergedorfern scheint das gar nicht schnell genug zu gehen: Noch ehe der Laden so richtig gefüllt ist, strömen am Donnerstag (21. November) bereits die Kunden in das Geschäft, das seit der Arko-Insolvenz im März geschlossen war.

„Wir haben einige Nachtschichten eingelegt“, sagt Andreas Brassat, der allerdings nicht müde aussieht, sondern strahlt. Grund genug hat er: Sein Laden „Zeit für Tee“ in der Ex-Arko-Filiale ist offenbar schon vor dem eigentlichen Start ein Volltreffer und sehr gut besucht. Einen Haken hat die Neueröffnung allerdings: „Zeit für Tee“ ist nur ein Pop-up-Store, also ein Laden auf Zeit.

CCB: Neuer Laden „Zeit für Tee“ eröffnet auf ehemaliger Arko-Fläche

„Wir waren in den letzten zwei Jahren schon hier im CCB“, sagt Andreas Brassat: In der Vorweihnachtszeit war er zweimal mit einem Stand in dem Einkaufszentrum präsent. Nun ist es erstmals ein richtiger Laden. Zunächst bis zum 11. Januar wird Andreas Brassat hier mit seinen Waren zu finden sein. Danach wird weitergeschaut.

Das liegt auch daran, dass die Zukunft der Ladenfläche unklar ist. Das Unternehmen, zu dem Arko gehörte, hatte im Frühjahr Insolvenz angemeldet; auch die Filiale im CCB wurde damals geschlossen. Im Mai hatte dann das Thüringer Unternehmen Viba Sweets angekündigt, 125 der insgesamt 300 Filialen von Arko, Hussel und Co. übernehmen zu wollen. Doch in Bergedorf tat sich trotzdem nichts, der Laden blieb dunkel, obwohl sogar noch Paletten mit Pralinen darin standen. Sie wurden dann an die Tafel gespendet.

„Zeit für Tee“ hat auch eine Filiale in der Hamburger Meile

Das Unternehmen stellt nun auf neuerliche bz-Anfrage fest, dass Arko im CCB nicht mehr eröffnen werde. Der Standort sei auch gar nicht an Viba Sweets übergegangen, sondern gehöre zur Insolvenzmasse, betont eine Sprecherin. Für weitere Fragen sei deshalb der Insolvenzverwalter zuständig. Dass der Laden lange so vernachlässigt wurde, bedaure man.

Auch interessant

Nun hat es allerdings Vorteile, dass im Geschäft noch immer Regale und ein Kassentresen stehen: Andreas Brassat muss seine Waren – Pralinen, Präsente, Adventskalender, Karten, Wein, Tee und vieles mehr – momentan einfach nur einräumen. Das geht dem Geschäftsmann, der auch eine „Zeit für Tee“-Filiale in der Hamburger Meile betreibt, leicht von der Hand.

Und wie soll es weitergehen, sollten der Umsatz und der Mietpreis im CCB stimmen? Würde er dauerhaft bleiben wollen? Wenn alles gut läuft, kann sich Andreas Brassat das „durchaus vorstellen“.