Hamburg. Adventsstunden bei der Försterei sind passé. Viele Bergedorfer dürften enttäuscht sein. Bezirksamt spricht von „Zuschussgeschäft“.

Weder Glühwein noch Wildbratwurst oder Stockbrot am Feuer, auch die Jagdhornbläser und die Falknerin bleiben aus: Bergedorfs Försterei stellt den traditionellen Weihnachtsbaumverkauf ein. Das wird viele Bergedorfer Familien enttäuschen, die an der Hamburger Landstraße so gern eine Küsten- oder Nordmanntanne gekauft, dazu die weihnachtliche Stimmung bei der Revierförsterei genossen haben.

Aber so viele Kunden waren es dann offensichtlich doch nicht mehr: Von einer „kontinuierlich sinkenden Nachfrage“, berichtet das Bezirksamt, es sei zuletzt ein Zuschussgeschäft gewesen: Während in früheren Jahren in Spitzenzeiten bis zu 1270 Bäume verkauft wurden, sei der Absatz zuletzt auf nur noch rund 700 Bäume gesunken.

Personelle und finanzielle Ressourcen langfristig sinnvoll einsetzen

Für Revierförster Tim Laumanns eine „Entscheidung schweren Herzens“, sagt der 58-Jährige: „Die Begeisterung und der Zusammenhalt, die der Verkauf über Jahre hinweg gebracht hat, werden uns fehlen. Doch angesichts der sinkenden Nachfrage ist es der richtige Schritt, um unsere personellen und finanziellen Ressourcen langfristig sinnvoll einzusetzen.“

Zur Erinnerung: Zuletzt war es gemäß einer Ausschreibung stets ein Forstunternehmer aus Nordrhein-Westfalen, der sein Personal samt Motorsägenschein in die Anpflanzung von Alt-Erftrade schickte, wo biozertifizierte Bäume geschlagen wurden.

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Insgesamt 350 Hektar Wald mit mehr als drei Millionen Bäumen zählen zum Bergedorfer Forstgebiet. In Zukunft will sich die Försterei verstärkt auf den Umbau der umliegenden Waldflächen konzentrieren, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Statt Eiche und Buche werden vermehrt klimaflexible Arten angepflanzt, dazu zählen Hainbuche und Esskastanie, Schwarznuss, Kirsche und Haselnuss.