Hamburg. Straßen in den Vier- und Marschlanden sollen 2025 von dem Langdistanz-Triathlon entlastet werden. Wie es nun weitergeht.

Die Radrennstrecke des Ironman Hamburg führt seit einigen Jahren an einem Sonntag im Sommer durch einen weiten Teil der Vier- und Marschlande. Im kommenden Jahr soll ein Teil der Route auch über die Autobahn 25 führen – zumindest wenn es nach der Bergedorfer Politik geht. Die war sich am Freitagmorgen (25. Oktober) sehr schnell einig: Nur eine gute Viertelstunde dauerte die Sondersitzung, die zur Abstimmung anberaumt worden war.

Dabei ging es um einen Antrag von CDU, SPD und Linken, der dazu anregt, bei der Streckenführung in 2025 auch die A25 miteinzubeziehen. In der jüngsten Bezirksversammlung war eine Abstimmung noch einmal vertagt worden, vor allem weil man die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) dazu hören wollte. „Es ist wichtig, dass auch der Busverkehr nicht beeinträchtigt wird“, erklärt Lenka Brodbeck von den Grünen.

Bergedorfer Politik steht geschlossen hinter einer Streckenführung des Ironman über die A25

Aus einem Gespräch mit der VHH konnte Wolfgang Charles, Regionalbeauftragter im Bezirksamt, nun berichten, dass die Verkehrsbetriebe die Streckenführung über die A25 befürworten würden. Wie genau die Route durch die Vier- und Marschlande geführt wird, müsse allerdings noch optimiert werden. Nach dem Vorschlag, den die CDU ausgearbeitet hatte, würde die Strecke im kommenden Jahr nicht mehr wie in den vergangenen Jahren über den Hauptdeich, sondern ab der Tatenberger Schleuse über den Tatenberger und Hofschläger Weg, Ochsenwerder Landweg und Landscheideweg, Süderquerweg und Kirchwerder Landweg führen.

Der Ironman führt seit 2018 über den Hauptdeich in den Vier- und Marschlanden. Wenn es nach der Politik geht, soll sich das ändern.
Der Ironman führt seit 2018 über den Hauptdeich in den Vier- und Marschlanden. Wenn es nach der Politik geht, soll sich das ändern. © Thomas Heyen | Thomas Heyen

Zwischen den Anschlussstellen Curslack und Allermöhe würde die Route dann über die A25 geleitet werden, bevor es in Allermöhe wieder über den Moorfleeter Deich in Richtung Kaltehofe geht. Die lange gerade Strecke ohne Hindernisse und Kurven über die Autobahn könne aus Sicht von Jörg Froh (CDU), der an der Ausarbeitung der Route maßgeblich beteiligt war, für die Triathleten auf dem Rad reizvoll sein, um mal richtig Geschwindigkeit aufnehmen zu können.

Neben Bürgern und Gewerbetreibenden waren auch Ruderer stark beeinträchtigt

Viel wichtiger ist allerdings, dass dann viel weniger Anwohner, Gewerbetreibende und vor allem auch andere Sportlerinnen und Sportler beeinträchtigt werden würden, wie es in diesem Jahr der Fall war. Denn nachdem es 2023 auf dem Spadenländer Hauptdeich zu einem tödlichen Unfall zwischen einem Radrennfahrer und Begleitmotorrad gekommen war, hatte es eine neue Streckenführung gegeben, die erstmals auch bis in die Bergedorfer City hineinführte.

„Das hatte zur Folge, dass noch mehr Bürger und Betriebe betroffen waren. Auch wurde übersehen, dass zeitgleich die seit 40 Jahren durchgeführte DRV-Juniorenregatta, mit etwa 3000 Sportlern am Leistungszentrum Allermöhe, ausgetragen wurde. Hier wurde der Ablauf durch den Ironman erheblich gestört, da die Strecke über viele Stunden weder erreicht noch verlassen werden konnte“, kritisiert die Politik in ihrem Antrag.

Bezirksamtsleiterin soll Gespräche mit der Autobahn GmbH aufnehmen

Dieser wurde Freitag einstimmig auf den Weg gebracht. Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann wird nun gebeten, sich für die Durchführung des erarbeiteten Streckenverlaufs unter Einbeziehung der Autobahn A25 bei den zuständigen Behörden einzusetzen. Dem Regionalausschuss soll über den Fortgang des Abstimmungsprozesses mit dem Veranstalter und dem Bezirksamt Hamburg-Mitte zeitnah berichtet werden.

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Die Bezirksamtsleiterin versuchte aber die großen Erwartungen zu dämpfen: Auch wenn unter der Politik große Einigkeit herrsche, müssten erst mal die Gespräche mit der Autobahn GmbH aufgenommen werden, und seien Fahrräder nun mal nicht das übliche Verkehrsmittel auf einer Autobahn, betonte Cornelia Schmidt-Hoffmann. Sie werde aber die Gespräche aufnehmen. Und in Bergedorf sei man ja gewohnt, dicke Bretter zu bohren, machte Bezirksversammlungspräsidentin Stephanie Pelch (CDU) ihr Mut. Der Ironman Hamburg ist im kommenden Jahr für Sonntag, 1. Juni, geplant.