Hamburg. Fläche auf Höhe der Grundschule wurde zur Steigerung der Aufenthaltsqualität neu gestaltet. Aber auch die Natur profitiert davon.
Schafgarbe in leuchtendem Weiß, pinker Klee und auch noch die ein oder andere lilafarbene Glockenblume: „Ich bin ganz begeistert und auch überrascht, wie viele bunte Farbkleckse hier noch blühen“, stellt Karen Elvers vom Dünenhaus Boberg mit Blick auf eine Fläche an der Buskehre am Mittleren Landweg fest. Denn dort, wo einst auf Höhe der Grundschule ein verrottetes Wartehäuschen stand, ist eine Wildblumenwiese entstanden.
Und damit nun auch direkt ersichtlich wird, was da blüht, haben einige der Beteiligten eine Infotafel an der Fläche aufgestellt. Denn das Ganze war eine große Gemeinschaftsaktion, betont Karen Elvers. Neben der Loki-Schmidt-Stiftung waren vor allem die Deutsche Wildtierstiftung, die Gesellschaft für ökologische Planung (GöP), das Bezirksamt Bergedorf sowie der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) als Eigentümer der Fläche, die Dorfgemeinschaft Billwärder an der Bille und auch der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) beteiligt.
Wildblumen verschönern Bushaltestelle am Mittleren Landweg
Der HVV hat schon vor sieben Jahren eine Arbeitsgemeinschaft ins Leben gerufen, um die Aufenthaltsqualität im Umfeld der Haltestelle Mittlerer Landweg – und auch anderer Stationen auf Hamburger Stadtgebiet – zu erhöhen. An der Haltestelle in Bilwerder wurden diverse Handlungsbedarfe entdeckt, berichtet Koordinator Dirk Carstensen vom HVV. Auffälligste Veränderungen waren seitdem die bunte Wandgestaltung an der Unterführung und zusätzliche Beleuchtung.
Als „Nebenschauplatz“ sei auch die Buskehre an der Haltestelle „Schule Mittlerer Landweg“ mit einem maroden Fahrgastunterstand auffällig gewesen, erinnert sich Carstensen. Der Unterstand konnte entfernt und durch einen modernen Unterstand auf der anderen Seite der Buskehre ersetzt werden. Die frei gewordene Fläche wurde schließlich durch die Deutsche Wildtierstiftung umgegraben, sodass die Naturbotschafterinnen und Naturbotschafter als Jugendgruppe des Dünenhauses dort eine Bio-Wildblumensaat aussäen konnten. Die Dorfgemeinschaft Billwärder stiftete zudem Blumenzwiebeln für Frühblüher.
Auch die Natur und Umweltpädagogik werden durch die Fläche aufgewertet
„Bereits im ersten Jahr blühte die Fläche prächtig. Passanten, die hier entlanggehen, bewundern die Blütenvielfalt“, beobachtet Dirk Carstensen, der nicht weit entfernt von der Fläche wohnt und häufiger mit dem Fahrrad daran vorbei kommt. Ebenso würden Schüler, Besucher vom benachbarten Sportverein ETSV und auch pausierende Busfahrer davon profitieren, ist Carstensen überzeugt.
Auch interessant
- Verkaufsoffener Sonntag: 50. Martinsmarkt und ein großes Laternenfest
- Bergedorf: Neuer Indoorspielplatz Monkey Island wird zur Geduldsprobe
- Ausflugstipp Hamburg: Cafés auf dem Lande – Wo es jetzt noch ein Stück Kuchen gibt
Doch nicht nur die Aufenthaltsqualität würde dadurch steigen, betont Karen Elvers, sondern es sei auch eine klare Aufwertung für die Natur und für die Umweltpädagogik. Etwa eine Gruppe der Grundschule, die von der GöP geleitet wird, würde die Fläche regelmäßig besuchen und miterleben, welchen Lebensraum und Futterquelle sie etwa für verschiedene Wildbienenarten bietet.
Bislang haben HVV und die Deutsche Wildtierstiftung sechs Wildblumenflächen in Hamburg angelegt, drei weitere Begleitgrün-Flächen sollen in diesem Herbst oder kommenden Frühjahr folgen. Die Fläche am Mittleren Landweg ist bisher die einzige im Bezirk Bergedorf.